Samstag, 29. Dezember 2007

Schweizer Fernsehen - Zwangsgebühren für Wiederholungen

In letzter Zeit arbeite ich sehr unregelmässig. So kann es vorkommen, dass ich das TV-Gerät unter Tags anmache, aber auch mitten in der Nacht. Wie es der Zufall will, stosse ich dabei oft auf die gleichen Sendungen. So kann ich Abends die Sendung X sehen (Erstausstrahlung), ein paar Tage später in der Nacht die Wiederholung und nochmals etwas später am Morgen, die nächste Xte-Präsentation. Wenn ich mir dann den Programmguide zur Hilfe hole, muss ich feststellen, dass gewisse Sendungen bis zu 5 Mal wiederholt werden.

Aus diesem Grund ist für mich das Schweizer Fernsehen nichts anderes als ein TagesundNachtfüller. Mich würde Mal interessieren, wieviel das SF wirklich selber produziert, bzw. wie viele Stunden der Sender tatsächlich präsent wäre, wenn er keine Wiederholungen ausstrahlen würde. Gemeint ist also die absolute NettoZeit. Dann könnten noch die üblich-verdächtigen Serien aus den USA weggenommen werden, also die absolute NettoNettoZeit.

Wir leben in einer Zeit, wo jede Sendung problemlos übers Internet als Zweitausstrahlung angeboten werden kann. Dies wird zwar vermehrt gemacht, die Wiederholungen auf dem Kabelweg werden dabei aber nicht weniger. Es hat sich lediglich ein weiterer Kanal geöffnet. So quasi der Tag "überfüllt". Bei diesen dritt, viert, fünft usw. Ausstrahlungen spielt sich dann der Sender auch gleich noch als Erfinder der Podcasts auf. Für die Macher sind Podcasts (Audio und Video) nichts anderes als ein technisches Transportmittel. Und die Seher- und HörerInnen glauben das auch noch. Geschickt haben sie den echten Geist von Podcasts angegriffen und das Wissen der Leute auch gleich noch irre geführt. Podcasts (Video und Audio) sind Originale und keinesfalls Zweit-usw-Ausstrahlungen.

Das schlimme an der Sache ist aber, dass wir für den Sender auch noch Zwangsgebühren entrichten müssen. Herr und Frau Schweizer ist der Meinung, dass sie durch diese Gelder einen nationaler Sender finanzieren, dabei aber nichts anderes machen, als eine staatliche Alibiübung am Leben erhalten.

Wenn jetzt die Verantwortlichen kommen und sagen, dass sie mit den zur Verfügung stehenden Mittel gar nicht mehr machen können, muss ich deutlich sagen, dass die Produktionen zu teuer sind. Interessantes TV muss nicht Millionen kosten, vieles würde mit einfachen Mitteln viel spannender und interessanter gemacht werden können. Der "wir sind perfekt"-Anspruch ist nicht mehr als der Einsatz technischer Möglichkeiten, ohne menschliche Kreativität.

Hier liegt die Chance der Kleinstsender, die heute im Internet zu finden sind. Dabei denke ich nicht an YouTube, der oft auch nur Wiederholungen anbietet (einer klaut und lädt es hoch, andere suchen und finden das Verpasste).

Packen wir's an, es gibt noch viel zu tun.

 

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