Dienstag, 20. Oktober 2009

Kathrin Racz - Die Regen- und Cappuccino in Nairobi

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(einkaufen und cappuccinopause mit saskia pekelharing, künstlerin mit atelier im kuona)


e
s passiert soviel, dass ich eigentlich gar kein zeit mehr zum schreiben habe:
hier ein überblick über das ganz alltägliche:

dummerweise habe ich lange vor meiner abreise mit siri walt vereinbart, dass ich am schluss meines aufenthaltes eine ausstellung machen werde. "ehja¨" hab ich gedacht, "so in neun wochen kommt sicher einiges zustande...  das reicht dann schon!" natürlich habe ich mich überschätzt oder genauer: die ganze situation falsch eingeschätzt.

all die vielen neuen eindrücke wollen zuerst verdaut und neu eingeordnet werden. abends um acht uhr bin ich häufig fix und fertig, schreibe dann aber noch e-mails (die ich dann erst von kuona aus abschicken kann), schaue meine fotos an, schreibe eindrücke auf, lese.

in meinem ganzen leben habe ich noch nie in so kurzer zeit soviele neue leute kennengelernt!  ich werde ganz schön professionell im begrüssen und smalltalken.
anstrengend finde ich die wechsel zwischen der reichen "weissen welt", zu der ich so oder so gehöre, und der welt der leute auf der strasse. wer mich und meinen orientierungssinn kennt, kann sich vorstellen, dass es mir schwer fällt, mich in dieser riesigen stadt zurecht zu finden. aber langsam, langsam geht es besser!
ja, wirklich wohl fühle ich mich unter den künstlern hier in kuonatrust!
morgens stehe ich meistens schon um sechs uhr auf. inzwischen habe ich mich gut an meine neue unterkunft gewöhnt und was die sicherheit angeht: tantpis!

ich gehe zu fuss (in meinen neuen gummistiefeln... das wetter ist saumässig und der ganze weg ein morast)  in meine kuona-oase und arbeitete dort mehrere stunden, wenn nicht gerade etwas anderes los ist, was doch häufig vorkommt.
letzte woche bin ich nicht nur privat umgezogen, sondern musste zusätzlich unverhofft auch noch mein atelier wechseln. das neue ist rundum besser: geräumiger,  schöner und nicht mehr so exponiert.
im kuonatrust findet diese woche ein "panafrikanisches künstlertreffen" statt. es geht darum, die künstler aus diversen afrikanischen ländern untereinander besser zu vernetzten und gemeinsame visionen und strategien zu entwickeln.  nebenbei findet eine kleine ausstellung statt und mein altes atelier wird dazu gebraucht.
überhaupt kuona: die ateliertüren sind überall immer offen, einige künstler arbeiten draussen, ständig schaut jemand für einen kleinen schwatz herein oder sehr, sehr häufig erscheinen besucher von auswärts. manchmal mache ich selber eine kleine pause und gehe auf tour.
während dem ich diese Worte schreibe, haben etwa sieben leute hereingeschaut!
es gibt hier einen house-catering-service und so esse ich mittags fast immer african-food: sukuma-vicki (sieht aus wie spinat, schmeckt aber anders, gut und wie man das schreibt weiss ich nicht), linsen, eintopf mit gemüse und rindfleisch. reis gehört immer dazu oder chapati (fladenbrot)! rundum gesund!
ab und zu gehe ich in den nahegelegenen supermart und bestelle einen cappuccino...

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(arbeitsessen im hof von kuona)

 

./ 19. Oktober 2009


Alles zu Kathrin Racz im kulturtv –> hier

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