Freitag, 21. Mai 2010

Die grösste Datenkrake ist der Staat (Schweiz/CH) - Google dient nur als Ablenkung (in gewissem Sinn) - Vorbereitungen für die Volkszählung

Die Datenkrake I

In diesen Tagen flattern in alle Haushalte des Kanton Luzern Briefe, ein Frageformular und ein Couvert. Dabei geht es um eine verfeinerte Registrierung der Haushalte. Ganz nebenbei wird Die Post als Hilfssheriff ernannt. Sie ist nämlich beauftragt, die Daten einzutreiben. Und was wird gefragt?

Die Datenkrake II

Ich frage mich ganz naiv, warum der Staat wissen will, in welchem Stock ich wohne, wie viele Zimmer die bewohnte Wohnung hat und wie gross sie ist.

Was geht das den Staat an?

Ebenfalls vor ein paar Tagen ist die “Schweizerische Krankenversicherungs Karte KVG” bei uns eingetroffen. Hier bereits mit Daten gefüllt, denen ich vertrauen muss. Nur mit grösserem Aufwand kann ich Einsicht nehmen, was hier verteilt wird. Allein die 20stellige Karten-Nummer könnte schon unzählige Informationen enthalten, die gar nicht auf der Karte gespeichert werden müssen. Hinzu kommt die (neue) AHV-Nummer, die eine eindeutige Identifizierung erlaubt.
Dann haben wir natürlich noch die Gemeinden mit den Einwohnerdaten, das Steueramt, die Militärdirektion, der Arbeitgeber, Kreditkartenfirmen usw. usw.

Man/Frau stelle sich einfach mal vor, diese Daten werden alle miteinander verknüpft.

Als nächstes erwarte ich die Forderung nach der Bekanntgabe meiner Lieblingsfarbe, mein Lieblingsautor, meine Lieblingsmusik, meine bevorzugte Stellung beim Geschlechtsverkehr, meine EssensVorlieben usw. usw. (wenn sie nicht schon in meinem Facebook-Konto sichtbar sind).

Das alles natürlich im Namen der Sicherheit für die Bürger

In der Schweiz hatten wir den Fichenskandal, in den 1980er Jahren. Der Staat hat gelernt, gehörig. Heute macht er es scheibchenweise und viel geschickter.

Ich will keinen Schnüffelstaat mehr! 

Also, nochmals. Warum will der Staat wissen, auf welchem Stockwerk ich wohne, wie viele Zimmer meine Wohnung hat, wie gross sie ist, wie viele Wohnungen es auf meinem Stockwerk hat, ob die Einheiten nummeriert sind?

Eine weitere Frage wäre, ob der Auftrag an die Post ohne internationale Ausschreibung vergeben wurde. Wenn im Schreiben schon etwas von Aufwandreduzierung steht, was sicher auch mit Kosten zu tun hat, wurde der günstigste Anbieter gesucht?

Wir sind die BürgerInnen dieses Staates. Die Politiker, die solchen Mist beschliessen und mit unseren Steuergelder finanzieren, sollten alle persönlich zur Rechenschaft gezogen werden.

Ich will nie mehr eine Kontrolle der BürgerInnen durch den “Staat”. Vergangene Erfahrungen haben die Folgen solcher Kontrollen zur Genüge aufgezeigt.

Oder wann werden die BürgerInnen markiert, entweder mit einem Chip oder durch einen Davidstern?

Alles nur noch eine Frage der Zeit oder das Hirngespinst eines einsamen Beobachters?

 

Infos: Fichenskandal bei wikipedia --> hier

 



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