Montag, 9. August 2010

Die Kunst des Verkaufens ist auch eine Kunst (Bericht mit Polaroid Instant Pictures)

Bericht vom Sonntag, 8.8.2010

Die Kunst des Verkaufens_0001
Dierikon – US-Car-Meeting

Die Kunst des Verkaufens_0002
Zug – Suan Long Fine Chinese Food

Die LeserInnen dieses Blog sind sicher schon über den einen oder anderen Bericht von mir zur “Service Wüste Schweiz” gestossen. In letzter Zeit leider wieder vermehrt. In dieses Kapitel gehört auch das Erlebte von heute.

Eigentlich wollten wir nach Zug, da dort das 50jährige Bestehen einer Mini-Golf-Anlage gefeiert wurde. Doch dazu später mehr.

Auf dem Weg dahin stellten wir fest, dass in unmittelbarer Wohn-Nachbarschaft ein US-Car-Meeting statt fand. Da wir vor vielen Jahren selber solche Fahrzeuge gepflegt und gefahren haben (LINK) war die Bremsspur schnell gelegt, gedanklich. Hinzu kommt, dass wir hier sicher viele alte Freunde treffen könnten.
Jedenfalls machte ich das eine und das andere Foto mit einer Polaroid-Kamera, von Fahrzeugen und Verkaufsständen.
An einem Stand mit irgendwelchen PlasticFiguren, scheussliche Dinger, aber optisch wirkungsvoll, setzte ich meine Kamera in Betrieb und stellte den Fokus ein. Irgend wie bemerkte ich, dass die Dame hinter den Waren sich auffällig hin-und-her bewegte. Dann hörte ich nur noch: “Hier fotografiert einer!” Unverzüglich schob sich ein Mann in Sichtweite, deckte die Produkte mit seinen Händen und Armen ab und meinte: “Wir sind nicht hier zum Fotografieren, sondern zum Verkaufen!”
Nun, ich muss mich ja nicht mit einem solchen Typen rumschlagen. Meine einzige Bemerkung war “JaJa” und schon war ich weg.
Jedenfalls war der Mann eher einer von der Sorte “schlechter Verkäufer”. Wäre mir das selbe passiert, und ich habe grosse Erfahrungen in diesem Bereich, hätte ich sofort mit dem Fotographen ein Gespräch begonnen, insbesondere, wenn mit einem Apparat aus den 70er Jahren arbeitet wird, einer SX70 von Polaroid. Ich wäre davon ausgegangen, dass da jemand ist, der an meinem Angebot Interesse hat und ich bin sicher, dass ich etwas verkauft hätte. No Comment. Service Wüste Schweiz. (Bemerkung: Der Halter des abgebildeten Fahrzeugs hat nichts mit dem UnVerkäufer zu tun).

Als nächstes sind wir dann nach Zug gefahren. Auto parkiert, beim Postplatz zum MiniGolf-Platz über die Treppe gestiegen und … Die Feier ist scheinbar schon beendet, 2 Stunden vor dem angekündigten Ende.Grill zu, Bahnen zu, alles zu. Meine Frau stellt die Frage nach dem Umstand. Die Antwort: “Ja leider, wir haben schon zu”. Ich gehe mal davon aus, dass es in Zug stark geregnet hat, anders kann ich mir den Vorgang nicht erklären. Keine Ahnung, nicht nachgefragt.

Also, ein weiteres Bedürfnis in Angriff genommen. Speisen. Aber wo? In Zug, an den bekannten Plätzen, werden für unsere Verhältnisse sehr hohe Preise verlangt. Das muss ja nicht sein, dachten wir und setzten uns an einen Tisch, der zu einem Take-Away / Restaurant gehört, in unmittelbarer Nähe zum See. Nur noch eine Hauptstrasse dazwischen liegend. Speisekarte studiert. Gefunden: YASAI CHA FAN, Gebratener Reis mit Eier, Erbsli usw. (Nr. 131) CHF 10.50 pro Portion. Vorsichtig wie wir sind, haben wir nur einmal bestellt, dazu 2 Kaffee zu je CHF 4.00 (inkl. 2 x Creme und 2 x Zucker, je).
Und was kann noch dazu geschrieben werden? Freundlichste Bedienung durch eine Asiatin. Wie selbstverständlich 2 Gedecke, die Frage nach der Zufriedenheit usw.
Und wie hat’s geschmeckt? Sensationell, wirklich gut. Ach ja. Die eine Portion reichte problemlos für uns zwei. Meine Frau meinte sogar, dass ein Dritter, mit normalem Hunger, auch noch was abbekommen hätte. Und auf die Frage, ob die “Blume” auf dem Reis gegessen werden kann, wurden wir aufgeklärt. Ja, sie werden aus Thailand importiert und schmecken nach Salat (nach Auskunft meiner Frau, ich habe mich dem Test entzogen).
In jedem Fall empfehlenswert, ohne wenn-und-aber: Suan Long Zug –> hier. (Achtung: Beim Aufruf der Homepage kommt gleich Musik. Nur so wegen “ich surfe immer im Büro”) Obige Aufnahme ist das Tor zur Küche.

Und dann? Schlendern durch die Altstadt. Einmal rauf, einmal runter und … einen offenen Laden entdeckt. Also eigentlich handelt es sich um die Galerie Das Da an der Unteraltstadt 16 in Zug. Doch im Sommer macht Rolf und sein Geschäftspartner dicht und gleich wieder auf. Damit meine ich, dass er einen exclusiven Flohmarkt veranstaltet. Der vordere Teil ist, sauber und übersichtlich präsentiert, voll mit Produkten, wo ich sage: “Schau’mer’mal, was es hier zu finden gibt.”
Und wir haben gefunden. Ein altes Tintenfass, auslaufsicher und eigentlich für militärische UebermittlungsTruppen gedacht. Und dann … ein ebenso altes ReporterAufnahmeGerät (Kassetten) aus den ca. 1970 Jahren. Einmalig schön. Wer’s noch kennt, es geht in die Richtung des legendären UHER-ReporterGerät. Ein Problem ist aber aufgetaucht. Für den mobilen Gebraucht können Batterien eingesetzt werden. Diese waren auch noch drinn … und ausgelaufen. Jetzt wird Rolf, der sich selber als “Ich restauriere gerne”-Mensch bezeichnet, das Gerät reinigen und zum vorgesehenen Gebrauch vorbereiten. Wenn ich also demnächst nicht mit einem Zoom H2 anzutreffen bin, hat’s funktioniert. Mich freuts. Natürlich haben wir auch noch über das und dies gesprochen. Dabei hat er mir erzählt, dass er soeben Super8-Filme, aus der privaten Kiste, digitalisieren lies. Jetzt muss er nur noch die Kassetten, also den Ton dazu, umwandeln. Dann werden seine Kinder was zu sehen und zu hören bekommen. Ob das wohl gut kommt?

Rückfahrt nach einem weiteren Stopp zur GetränkeAufnahme über Oberwil. Dort befindet sich eine psychiatrische Anstalt. Da jemand aus unserem FamilienKreis da arbeitet, wollten wir mal das Gebäude ansehen.

Rückfahrt durch Dierikon. Das Gelände, wo vor kurzem das US-Car-Meeting statt fand, ist fast total geräumt. Nur in der hintersten Ecke befand sich noch einer mit seiner Verkaufstheke. Richtig geraten. Unser UnVerkäufer hatte noch nicht mit dem Abbau begonnen. Möglicherweise schützte er seine Produkte immer noch vor Fotographen. Und ich verspreche allen LeserInnen. Dieser Schluss ist nicht geflunkert.

Und wie war dein Sonntag?

 


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