Montag, 18. April 2011

Bruno Schlatter: Jause im Nonseum

Bruno Schlatter teilt mit:

Da ich verschiedentlich  bei der Erforschung des Nonsens unsinnig Zeit vertan habe, hatte mich der Doppelbürger Augartenstadt-Noseland dahingehend informiert, dass es in Herrnbaumgarten das Nonseum gibt, ein Museum, das sich seit Jahren erfolgreich der Präsentation von Erfindungen widmet, 'die wir auch nicht brauchen'. Also zogen wir am Samstag los mit Kind und Kegel, wobei wir zuerst über die tschechische Grenze steuerten um Mikulov abzulatschen, ein wunderhübsches Städtchen mit Burg und eigenartigem Hügel mit heiliger Kapelle drauf.

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Blick über die Dächer Mikulovs

Nach dem Essen und Crash-Tschechischkurs - der gegenüber den Frauen gerne in Einzelunterricht übergegangen wäre, stiegen wir noch in die berühmte Höhle 'Na Turoldu', wo uns nicht-menschenscheue Fledermäuse tapfer kopfüberhängend erwarteten.
Mit leichter Verspätung trafen wir dann im 'Verruckten Dorf' ein - irgendwann soll das Dorf beschlossen haben, sich dem erfolgreichen Museum anzuschliessen. Friedel – auch ein Stadtrat der Augartenstadt - empfängt uns freundlich und tischt zur grossen Jause auf!

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Die Jause kann losgehen

Mit dabei Matthias Hermann, früher Direktor der Secession und in den Sechzigern Vorreiter der konsequenten Abtragung der Alpen für eine freie Sicht aufs Mittelmeer, sowie Alois Spigel, der 'Land' patentieren liess und grosszügig verzichtet, Noseland einzuklagen, im Gegenteil: er wurde alsogleich Briefmarkenminister!

Nachdem wir gestärkt, und durchs ausführliche Degustieren des breitfächrigen Weinangebotes aus eigener Produktion leicht angesäuselt, sind, starten wir zum Rundgang durch die wunderbaren Erfindungen wie zum Beispiel dem gebogenen Honigmesser, womit sich Brotscheiben in sanfter Hohlform schneiden und somit ohne grosses, klebriges Tropfen verspeisen lassen! Sehr wohlklingend das Selbstgesprächsecho, eine Rohrkonstruktion, die das gesprochen Wort zu den eigenen Ohren leitet und jegliches Dreinreden Dritter verhindert!

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Kein Folterinstrument - nur eine längst fällige Hilfe, dass Männer weiterhin im Pinkeln stehen dürfen....

Ein Höhepunkt sicher die Pinkelhilfe für Männer, die sich dem Stehen verpflichtet fühlen. Höchst erfreut zeigte ich mich über den grossen Rasierschaumpinsel mit Fussbedienung und Nasenaussparung.
Das Nonseum lohnt die Reise, selbst wenn wir wirklich keine der gezeigten Erfindungen brauchen! Vom Wein hingegen darf man ruhig ein paar Flascherl kaufen.... man muss ja dann wieder was zum Pinkeln haben.


Links:
Höhlen von Mikulov --> hier
Nonseum –> hier
Wein –>  hier
Aktuelles von Bruno Schlatter im kulturtv.ch –> hier


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