Vom 13. August bis am 3. November 2013 findet die "Skulpturen in Baar 2013" statt. Einer der teilnehmenden Künstler ist
Niklaus Lenherr mit seiner Arbeit «
transversal». Wir freuen uns, dass der Künstler nachfolgenden Text zur Ausstellung, bzw. seiner Arbeit und eine fotografische Vorschau kulturtv.ch zur Verfügung gestellt hat.
Zum ersten Mal findet 2013 in Baar (ZG) eine Skulpturen-Ausstellung statt. Gemäss Wettbewerbsprogramm ist der Begriff ‹Skulptur› offen und weit gefasst. Diese erfreuliche Ausgangslage richtet den Fokus auf eine räumlich-situative Realität in Baar: Die Eisenbahnlinie.
Die Züge von und nach Zürich bzw. Luzern verkehren auf einem Damm, der die Gemeinde Baar in einem eleganten Verlauf quert. Dieser Verkehrsachse möchte ich Referenz erweisen, in dem ich die Strecke zu beiden Seiten fotografisch festhalte. Die Alltags-Aufnahmen zeigen einerseits die Bahn-Linie und andererseits die Wohn- und Gewerbegebäude sowie die Verkehrs- und Bahninfrastruktur-Anlagen innerhalb und entlang der Gemeinde-Grenze. Die Fotos sind dokumentarisch-reduktiv und ausschnitthaft. Dadurch kommen die Aspekte Wahrnehmung und Kommunikation als zentrale und nachhaltige Elemente dieses Projektes zum tragen.
Der öffentliche Raum – als dreidimensionale Wirklichkeit – wird ausschnittweise als zweidimensional-flächige Reduktion präsentiert: 8 Motive werden auf Weltformat-Plakate (Schwarz-Weiss-Prints) auf 8 gemeindeeigenen, mobilen Plakat-Ständern als skulpturale Installation gezeigt.
Warum sind die Plakat schwarz-weiss und nicht farbig?
Es ist der qualitative Ansatz, der mich interessiert: Hell/Dunkel, Licht/Schatten und die Grauwerte sind reduktive Ansätze mit dem Resultat geheimnisvoller Abstraktion. Die Betrachterin, der Betrachter ist gefordert einen Wahrnehmungsprozess mit zu machen. Die Reduktion auf Graustufen befördert die Lust, ein Rätsel zu lösen und gelingt dies, ist die Freude der Wiedererkennung enorm.
Die Motive der Fotos, entlang der Bahnlinie, sind banaler Natur, könnten von jedermann/jederfrau stammen.
Das Projekt «transversal» bringt Kunst in den Alltag, ist vital, plakativ, stärkt Identität und Selbstverständnis, ist örtlich in den Alltag integriert, und löst Überraschung und Freude aus.
Die normierten und schlichten Plakat-Ständer mit Betonsockel verschaffen hohe Aufmerksamkeits-Werte.
Sie sind einfach zu platzieren und brauchen keine aufwändigen Verankerungen. Die vertraut-bekannten Formate (F4, 1284 x 899 cm) aktivieren nützliche Dialogformen in einem wirkungsvollen Umfeld. Sie beleben den öffentlichen Raum ohne störende oder lästige Überpräsenz.
Weitere Hinweise zur Ausstellung und die teilnehmenden KünstlerInnen, sowie das begleitende Programm findet sich
hier.