Freitag, 22. September 2006
SBB-TV: Überwachung auf Schritt und Tritt
Seit heute wird der Bahnhof Luzern mit 40 VideoKameras überwacht. Dabei wird das gesamte Innengebäude gefilmt. Einzige Ausnahme; die Perrons zwischen den Zügen. Aber waren in der Vergangenheit in anderen Städten nicht gerade die Bahnsteige Tatorte? Jedenfalls überkommt einem bei Betreten des Bahnhofs ein mehr als ungutes Gefühl. Die Daten werden zwar nach 24 Stunden gelöscht (im Normalfall), aber was einmal da ist, könnte auch auf anderen Wegen "verschwinden". Bekannterweise sind solche Datenspuren immer mehr auch Gegenstand von Begehrlichkeiten der Behörden. Gründe gibt es immer, sei es auch nur für weitere Tests im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus.
Die ganze Anlage wurde im Einklang mit dem Eidenössischen Datenschutz installiert. Doch was nützt jeder Datenschutz, wenn Behörden "lange Finger" machen. Bekannterweise kommen solche Vorkommnisse erst lange Zeit später an die Öffentlichkeit.
Eines ist sicher, das Gefühl der Ohnmacht und des "Ich-muss-ordentlich-funktionieren" ist mehr als unangenehm. Und der Bahnhof ist ja nicht der einzige Ort, wo Menschen tagtäglich "registriert" werden.
Auch akte:Surveillance hat sich bereits mit dem Thema Bahnhof beschäftigt.
PS: Ein Gedanke: Es wird immer von "DatenSchutz" gesprochen. Für mich ist das ein Wort, dass ablenkt von der Tatsache. Es geht nämlich um "MenschenSchutz". Es geht ja auch um "MenschenRechte" und nicht um "DatenRechte", in der offiziellen Schreibweise.
Tag(s): sbb bahnhof überwachung datenschutz kontrolle
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