Donnerstag, 26. August 2010

Schlatter unterwegs LIII: Wenn Mettier sein Metier beherrscht!

Bruno Schlatter teilt mit (Mittwoch, 25.8.2010):

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Toni

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Mariann Oppliger

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Blick in die Tiefe

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In der Hütte

Normal aufgestanden, schon besser geschlafen in meinem Gartenhäuschen auf der schwabbligen Luftmatratze, direkt unter dem Dach. Zuerst der  Gang zum Friedhof zwecks Internetempfang – dort erfahren, dass sich vielleicht ein erschwingliches Türchen für Hüttenkunst auftut.

Anschliessend  ein spannendes Interview mit Mariann Oppliger, die schon in der Umbauphase des Stalles dabei war und am Projekt Z(orten) in der Steuergruppe mitarbeitet.  Dies scheint nichts als folgerichtig, als sie von ihrer Arbeitsweise erzählt, nämlich sich mit speziellen Räumen zwecks Kunstvermittlung zu beschäftigen. Ihr eigenes Projekt innerhalb des Projektes sind die Hotelzimmer: nicht klassische Hotelräume mit Komfort, sondern spezielle Schlafplätze. zum Beispiel am Bach zwischen zwei Steinen, oben am Berg in einem Steinring, in der Hängematte in einem Heustall oder eben auch mein Gartenhäuschen.

Gegen Mittag starte ich meine Wanderung, diesmal nehme ich den Wanderweg  ‚Alter Schin‘, der über eine Krete hinweg über Sils i.D.  nach Thusis führt. Beeindruckende Blicke in die Tiefe und ein Tunnel, der heute durch elektrische Birnen erhellt ist, für welche extra eine Solaranlage aufgebaut wurde (Toni hatte noch erzählt, dass man sich dort früher an einem Handlauf durchs Dunkle hangeln musste und dabei immer mal wieder in Pfützen trat). Weniger erfreulich sind die zwei Stellen mit sehr steiler Abstieg: nicht zu empfehlen für Leute mit Knieproblemen.
Weil ich dann am Bahnhof Thusis erfahre, dass ich in Tiefencastel keinen Busanschluss hätte, beschliesse ich,  eineinhalb Stunden durch Graubünden zu gondeln, statt am Bahnhofbuffet Tiefencastel –sicherlich auch ein Schmuckstück- zu verharren. So nehme ich den Bus nach Rhäzuns, steige auf die Bahn nach Chur um von wo ich wiederum den Bus nach Lenzerheide nehme, wo der Anschluss nach Zorten wartet (immerhin gratis: wie ein Sportbus im Winter).
In Valbella ist eine grössere Gruppe Senioren zugestiegen, welche auch nach Zorten wollte, offensichtlich um das Museum zu besuchen. Der Busfahrer G. Mettier zeigt sich dann als Meister seines Metiers und hält mitten auf der Strecke an, um einen kurzen Überblick zur Gemeinde Vaz/Obervaz und die rundumliegenden Berglandschaften zu geben: das nenne ich kundenfreundlich! Ich helfe den Senioren dann noch, den Weg über den Friedhof ins Museum zu finden.

Vor dem Stall friedliche Arbeitsatmosphäre, Beno und Oski vom Heim nebenan sind natürlich auch hier. Ich gehe zuerst noch Manu und Toni besuchen, die im Tobel an der Hütte arbeiten (liebe Hüttenkunst: du hast Konkurrenz in Zorten!). Unterwegs spreche ich mit einem alten Bauern, der gerade das Heu mit der Gabel wendet. Er schwärmt vom Projekt mit dem Stall und den jungen Leuten, die alle Kunst studiert hätten, die alle an ‚der ETH gewesen seien‘. Er findet es gut, dass etwas Schwung und Kultur ins Dorf kommt, auch, dass sie den Stall wieder aufgebaut haben und dass sie regelmässig  ein öffentliches Programm anbieten. Ebenfalls liest er regelmässig die Zeitung. Ich empfehle ihm, diese zu abonnieren.

Von der Hütte bin ich sehr  beeindruckt, ich habe sie mir nicht so gross vorgestellt. Dazu wird sie extrem farbig. Von der Form her erinnert sie an ein Theater: unten die Bühne, gegen den Hang die Zuschauerränge… Ich möchte dann filmen, aber Toni merkt plötzlich, wie es ihn behindert, also steige ich wieder hoch, dusche, schreibe den Blog und gehe dann zurück zum Friedhof. Später wird es sicher noch irgend ein Interview geben und eine Sitzung über die Zukunft Z(orten)s, an der ich teilnehmen darf.

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Z(orten), darum bin ich hier
Thusis
Alter Schin
//LINKS ENDE//

 


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