Samstag, 21. Dezember 2013
Ich war 1968 kein Mad Men - fuehlte mich aber so - Aus meiner persönlichen Biographie
4. April 1968, Dr. Martin Luther King starb an einer Kugel, die ein Attentäter abgefeuert hat. Sein Tod ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt und gibt immer wieder Nahrung für Verschwörungstheorien.
In diesem Jahr, ich hatte schon einiges hinter mir, in musikalischer Hinsicht als Diskjockey in Zürich, entschloss ich mich eine Lehre bei ARCAsuisse (Produzent für u.a. Polaroid-Balgenkameras) zu beginnen. Dies auf Anraten der städtischen Berufsberatung.
Ein Jahr später war damit Schluss und ich wandte mich der Werbebranche zu. Ein über 70jähriger Berufsberater meinte damals zu mir, nach einigen Gesprächen: "Du bist nicht für Handarbeit geschaffen, du musst deinem Kopf die Kreativität entlocken. Du musst deine Freiheit nutzen, die kaufmännische Tradition deiner Familie mit künstlerischem Wirken zu verbinden". Er schaute sich für mich nach einer Lehrstelle um und fand sie in einer kleinen Zürcher Werbeagentur, der Ernst Hauser AG. Resultat - 1/3 kaufmännische Arbeit, 2/3 in der Grafik. Und alle waren zufrieden. Als Lehrling habe ich mich nie gefühlt, höchstens ein Tag pro Woche (Schule) und beim Abschluss. Ansonsten durfte ich tatsächlich meinen Ideen wie ein "Grosser" entwickeln, präsentieren und umsetzen. Ich war in der WERBUNG. Es war die Zeit der Könige. Es konnte fast alles gemacht werden, die Kunden waren begeistert.
Da war z.B. Kuhn Rikon (die Dampfkochtopf-Marke), dessen Werbebudget wir verprasselten. Wir taten dies gehörig, aber erfolgreich. Nicht ganz unschuldig war ich anfangs der 1970er Jahre, als wir auf dem Zürichsee Promis aus Funk und Fernsehen, aus Film und Theater auf einem Zürichsee-Schiff mit Journalisten verbandelten, indem wir sie gemeinsam kochen liessen. Motto: Jeder sein Gourmet-Koch. Auf einen Schlag waren die Minipfännchen (heute würde man wohl Raclette-Pfännchen sagen) durch unzählige Presseberichte bekannt geworden. In meiner Erinnerung haben die "Passagiere" aber mehr getrunken als gebraten. Aber das gehört bei solchen Anlässen wohl heute noch dazu.
Und warum schreibe ich diese Zeilen? Gerade schaue ich mir die 6. Staffel von Mad Men an. Sie dreht sich um das Jahr 1968 und weckt viele Erinnerungen aus dem Leben eines 16jährigen, der mit sich und vor allem mit der Welt nicht in Einklang stand.
Infos zur TV-Serie Mad Men, hier
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