Jens-Rainer Wiese wohnt seit 5 Jahren in der Schweiz. Nichts ungewoehnliches. Geissenpeter wohnt seit 2 Jahren in Deutschland. Auch nichts ungewoehnliches. Jens-Rainer ist Deutschter, Geissenpeter ist Schweizer. Hier wird es spannend. Wir bekommen unterschiedliche Blickwinkel auf das entsprechende Land. Was erlebt ein Schweizer in Deutschland, was ein Deutscher in der Schweiz?
Der Geissenpeter ist z.B. in der Schweiz im Urlaub und muss ploetzlich sein Heimatland neu erfahren. Jens-Rainer muss gravierende Sprachunterschiede feststellen. So bemerkt er, dass Schweizer sich oft als "Voegelchen" fuehlen, gehen sie doch nicht ins Bett, sondern ins Naescht zum Schlafen.
Und so geht es weiter, durch beide Blogs. Wenn also Deutsche Kontakt zu Schweizern haben, so koennen sie hervorragend sprachliche Unterschiede, mit oberflaechlich gleicher Bedeutung, kennen lernen. Das selbe gilt natuerlich fuer Schweizer, die mit Deutschen in Kontakt sind.
Grundsaetzlich finde ich, dass beide Blog sehr viel zum Verstaendnis der Kulturen beitragen. Schaut mal rein!
Jens-Rainer Wiese's Blogwiese
Geissenpeter's Heidi Welt
Freitag, 30. Dezember 2005
Donnerstag, 15. Dezember 2005
USB-Drive, degenerativ inovativ
Es gab Zeiten, da machte mir der Spruch "weniger de-sign, dafuer mehr da-sein" maechtig Eindruck. Mit dem Alter habe ich mich dann dem Dasein zugewandt und das Design als Selbstverstaendlichkeit wahrgenommen. Doch in letzter Zeit kommen mir wieder Zweifel auf. Immer mehr zweckgebundene Gegenstaende werden designt und mit dem Spassfaktor versehen. Juengstes Beispiel sind die USB-Drives. Es reicht scheinbar nicht mehr, wenn der Stick seinen Zweck erfuellt und als mobiles Speichermedium seinen Dienst versieht, nein, er muss jetzt auch noch aeusserlich aussergewoehnlich sein. Da zwingt sich die Frage auf, ob dieser "Schein" wohl den Wert des Inhalts verdecken soll.
Ich bin ueberzeugt, dass es nicht lange gehen wird und die Sticks eine Sammlergemeinde finden werden. Den Anfang hat jedenfalls fosfor gadgets gemacht und praesentiert schon mal eine kleine Auswahl dieser "heimlichen" Kunstwerke.
Ich bin ueberzeugt, dass es nicht lange gehen wird und die Sticks eine Sammlergemeinde finden werden. Den Anfang hat jedenfalls fosfor gadgets gemacht und praesentiert schon mal eine kleine Auswahl dieser "heimlichen" Kunstwerke.
Mittwoch, 7. Dezember 2005
Gütersloh - eine Weltstadt? Lokal und international "sauber"
Vor ein paar Wochen konnte ich, in der ARD, aus der Reihe "Bilderbuch Deutschland", einen Bericht über Gütersloh geniessen. Nachdem ich ein paar Einwohner dieser mir völlig unbekannten Stadt kennen lernen durfte, war ich natürlich gespannt, was dieser Ort zu bieten hat. Los ging’s mit einen eindrucksvollen Spass-Bad und seemännischen Klängen, vorgetragen durch einen Shantychor. Weiter wurde ich informiert, dass die durchaus reizende Stadt über ein Parkleitsystem verfügt, dass scheinbar völlig überflüssig ist, da keines der Parkhäuser je voll wird. Auch mit dem Stadttheater scheint es nicht so richtig zu klappen und Asylanten können schnell mal die Verwaltung überfordern, vor allem wenn sie als Kubanische Gruppe auftreten. Lobenswert scheint mir, zu erwähnen, dass die ca. 95'000 Einwohner von einer Frau (Maria Unger) präsidiert werden. Herausragende Unternehmen sind der Bertelsmann-Konzern (Medien aller Art), Miele (die der Stadt auch den Stempel eines sauberen Orts aufdrücken), ein traditionsbewusster Metzger (Rolf Ortmeyer), der zugleich auch die Linde führt. Natürlich fehlt auch eine Bekleidungs-Design-Firma (annette görtz) nicht. Warum die englische König den Ort schon drei Mal besucht hat, bleibt im Dunkeln. Der Fussball-Club ist leider insolvent, dafür findet sich ein Funkturm, der nicht benutzt wird.
Der ICC hält täglich, was den Anschluss an "die Welt" garantiert.
Doch über einen Punkt informierte die Sendung nicht. Gütersloh hat eine Zensur-Behörde und diese versteckt sich in der Teppich-Etage des Bertelsmann-Konzern. Der heimliche Skandal geht verschlungene Wege. Bertelsmann kontrolliert über seine Tochter RTL-Group (TV) den französischen Privat-Sender M6. Die Moderatorin Audrey Sarrat des Kinder-Fernsehprogramms M6 Kid wurde entlassen, weil sie eine erotische DVD präsentierte, natürlich nicht in einer Kindersendung. Es geht um eine von der Firma Advanced Pictures produzierte DVD, in der sich je sechs 18 bis 25 Jahre alte Männer und Frauen nach und nach ausziehen. Allerdings ist dieser Film nicht der Kategorie Porno zuzuordnen, sondern dem Bereich Satire, handelt es sich doch um eine überspitzte Darstellung des Reality-Fernsehens. Der Titel des Films, der in jedem französischen Laden mit entsprechendem Angebot zu haben ist: "Nus et Célèbres" (wörtlich: nackt und berühmt). Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben.
Wer die Sendungen auf RTL kennt, wundert sich über einen solchen Schritt nicht. Deutschland sucht den Superstar z.B. ist doch das beste Beispiel für eine Reality-Show, nach dem Motto: Zieh dich aus und du bist dabei. Wobei ich natürlich "ausziehen" nicht real meine, sondern rein seelisch-exhibitionistisch. Solche Sendungen vertragen keine Satire, sind sie doch in sich schon Real-Satire.
Für mich ein weiteres Beispiel, wie in der jungfräulichen Provinz globale Politik gemacht wird, ganz unscheinbar, unauffällig, geleitet durch ein überflüssiges Parkleitsystem.
Der ICC hält täglich, was den Anschluss an "die Welt" garantiert.
Doch über einen Punkt informierte die Sendung nicht. Gütersloh hat eine Zensur-Behörde und diese versteckt sich in der Teppich-Etage des Bertelsmann-Konzern. Der heimliche Skandal geht verschlungene Wege. Bertelsmann kontrolliert über seine Tochter RTL-Group (TV) den französischen Privat-Sender M6. Die Moderatorin Audrey Sarrat des Kinder-Fernsehprogramms M6 Kid wurde entlassen, weil sie eine erotische DVD präsentierte, natürlich nicht in einer Kindersendung. Es geht um eine von der Firma Advanced Pictures produzierte DVD, in der sich je sechs 18 bis 25 Jahre alte Männer und Frauen nach und nach ausziehen. Allerdings ist dieser Film nicht der Kategorie Porno zuzuordnen, sondern dem Bereich Satire, handelt es sich doch um eine überspitzte Darstellung des Reality-Fernsehens. Der Titel des Films, der in jedem französischen Laden mit entsprechendem Angebot zu haben ist: "Nus et Célèbres" (wörtlich: nackt und berühmt). Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben.
Wer die Sendungen auf RTL kennt, wundert sich über einen solchen Schritt nicht. Deutschland sucht den Superstar z.B. ist doch das beste Beispiel für eine Reality-Show, nach dem Motto: Zieh dich aus und du bist dabei. Wobei ich natürlich "ausziehen" nicht real meine, sondern rein seelisch-exhibitionistisch. Solche Sendungen vertragen keine Satire, sind sie doch in sich schon Real-Satire.
Für mich ein weiteres Beispiel, wie in der jungfräulichen Provinz globale Politik gemacht wird, ganz unscheinbar, unauffällig, geleitet durch ein überflüssiges Parkleitsystem.
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