Sonntag, 18. September 2005

Frau Merkel lässt sich von einem "ewig Gestrigen" beraten!

Wer kennt ihn nicht. Alexander Niemetz, der bis 2001 für's ZDF tätig war, zuletzt stellvertretender Leiter des "heute Journal" und Chefreporter. Seit 2001 ist er als Coach für Wirtschaftsführer und Politiker tätig. So hat er auch Angela Merkel auf das Fernsehduell mit Gerhard Schröder vorbereitet. Er wurde 1943 in der Schweiz geboren, wo er auch wieder wohnt.

In der heutigen SonntagsZeitung (erscheint in der Tamedia-Gruppe, u.a. TagesAnzeiger) Zürich ist heute, 18. September 2005 ein Interview unter dem Titel "Merkels Mann" abgedruckt.

Mit Spannung habe ich dies anfänglich gelesen und eine gewisse Portion Arroganz festgestellt. Er weicht vielen direkten Fragen aus oder blockt diese gänzlich ab, vor allem, wenn es um Frau Merkel und seine Tätigkeit für sie geht.

Bei der Frage nach einer Erklärung, warum einige Schweizer es an die Spitze deutscher Medien geschafft haben, lässt Herr Niemetz seiner Gesinnung freien Lauf. So meint er zu Roger Köppel, der Chefredaktor von Springer's "Welt" ist, dass ihn dies nicht überraschen würde. Es sei zwar löblich, dass er es "überhaupt dorthin geschafft hat", aber man müsse auch zur Kenntnis nehmen, wie viele Chefredaktoren das Blatt bereits "verschlissen" hat. Zwischen den Zeilen gibt er ihm also keine lange Verweildauer.

Ganz anders dann zu Roger Schawinski, dem Sat-1-Chef. Er stellt die Behauptung auf, dass es da "eine ganz bestimmte Konstellation" gegeben hat. Er sei nicht nur durch seine "dramatisch positiven Leistungen in der Schweiz" in diese Position hineingerutscht. Und weiter lese ich: "Da gab es eine Konstellation mit dem damaligen Mehrheitsaktionär Chaim Saban".
Auf die Nachfrage des Journalisten ("Sie sprechen den jüdischen Hintergrund der beiden an?") antwortet A.N. unverfrohren mit einem "Genau".

Für mich erübrigt sich das Weiterlesen. Wer eine solch diskriminierende, vorurteilsschwangere, wenn nicht gar aufhetzerische Antwort, bzw. Erklärung abgibt, ist für mich nicht mehr tragbar.

Ich frage mich nur, wie ein solcher Mensch Wirtschaftsführer und Politiker, eben auch Frau Merkel beraten kann und darf. Hat er nicht auch schon für einen Schweizer gearbeitet? War er nicht mal Moderator bei einer Aktionärsversammlung der Deutschen Bank? Was wohl das Vorstandsmitglied Josef Ackermann dazu meint? Kann sich die Deutsche Bank solche Kontakte wirklich leisten?

Ich würde Herrn Niemetz dringend einen Kommunikations- und Imageberater empfehlen. Nicht schlecht wäre auch mal ein Blick in den Kalender, Herr Niemetz. Wir schreiben das Jahr 2005 und falls ihr Gehalt zu klein ist, bin ich gerne bereit, ihnen ein Exemplar zu senden. Eine entsprechende Mail reicht!


PS: Ich unterstelle Herrn Alexander Niemetz nicht, dass er als Rassist bezeichnet werden kann, aber solche Aussagen schüren rassistische Meinungen. Sie lassen das alte Vorurteil der jüdischen Seilschaften am Leben.

1 Kommentar:

  1. Hallo Roger,ich finde es bemerkenswert,wie Sie zu unserer verfahrenen politischen Lage Stellung nehmen und welches Wissen dahinter steht.Wir wollen nur hoffen, daß unsere Politiker (alle ) sich an ihren Auftrag und ihre Pflicht den Bürgern gegenüber erinnern!
    Babsi

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