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Freitag, 21. November 2008

velofahren

ist der Niederländer zweite -- nein:erste! Natur. Statt vernünftigem öffentlichem Verkehr (weil das kriegen sie nicht hin) planen sie nun einen kontrollierten Rückenwindtunnel zwischen Almere und Amsterdam (eine der meist frequentierten Pendlerstrecken, wie sie uns glauben machen wollen) -- zum x-ten Male.

Es scheint mehr Mediahype denn Plan zu sein, und die Kommentare stellen klar, dass "de gemiddelte Nederlander" den Verstand noch nicht verloren hat: "mein Mathelehrer sagte immer: kauf ein Fahrrad das vorne ein kleines Rad hat und hinten ein grosses, dann fährst du immer bergab."

 


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Dienstag, 3. Juni 2008

Niederländischer Humor

Nach der Geburt per Kaiserschnitt gehen Arzt, Hebamme, Vater und Kind zurück zum Kreissaal. Arzt und Hebamme machen sich einen Spass daraus, das Gewicht des Neugeborenen zu schätzen. Und auch der Vater macht mit und nimmt das nackte Kindchen in seine Hände die wie Kohlenschaufeln wirken. Arzt und Hebamme schauen sich perplex an, als die Waage das Gewicht angibt -- genau die Schätzung des Vaters. Er sieht ihren Blick und erklärt: Ich bin Metzger.

(aus dem NRC Handelsblatt vom Montag, die LeserInnen sind des Lobes voll)




Tag(s): humor niederlande

Mittwoch, 26. März 2008

Gestern gingen die gemittelten Niederländer...

...ihrer Lieblingstätigkeit nach: Mittelmassen. < 2 cm Schnee, 888 km Stau, landesweit auf den Autobahnen: der erste, der losfährt, hat gemäss den kulturellen Gepflogenheiten hierzulande die Pflicht, zu scheludern. Alle anderen stellen sich geduldig hinten an. Waren es um sieben noch 200 km Stau (das Doppelte von einem normalen Dienstag), stieg die nationale Staulänge bis gegen halb neun auf 888 km. Um 12 Uhr 24 meldete das Amt (Rijkswaterstaat): Der Morgenstau ist vorbei.

Dasselbe auf der Schiene: der Schnee (< 2 cm) setzte sich in den Weichen fest. Und in Holland gibt's bei der Bahn (privatisiert à la Grossbrittannien, mit gesonderem Schiennenetzbetreiber 'Pro Rail') keinen einzigen Beamten mehr, der weiss, wie man verschneite Weichen putzt. Ausserdem hatten die grade frei -- wegen den Osterstrapazen. Und überhaupt: um 3 Uhr aufstehen wegen ein bisschen Schnee tun die sowieso nicht.

10 Millionen Euro soll allein der stehende Frachtverkehr an 'Schaden' einge- nun ja: standen haben. Beruhigend zu wissen ist allein, dass das gestern 'nur' der zweitlängste nationale Stau war seit die Niederländer Autofahren dürfen.

Dienstag, 15. Januar 2008

News von der NL-"Blocher"-Front

Der niederländische Blocher heisst Wilders und ist mit seinem pausbäckigen Kindergesicht bekannt und beliebt für seine Anti-Muslim-Hetze -- jetzt will er gar einen Film auf YouTube herausbringen. Vergangenen Samstag demonstrierte man in Amsterdam mit Plakaten im Marlboro-Design, Wilders Porträt und dem Slogan "Extremist, fügt Ihnen und der Gesellschaft ernsthaften Schaden zu". Flugs schlug die Polizei zu und nahm Plakate und Demonstranten in Gewahrsam. Grund der Festnahmen, wie heute bekannt wird: Vermutung auf beleidigende Äusserungen. Nun wäre das zwar ein Grund zur Festnahme, allerdings nur wenn eine Klage vorliegt. Das ist nicht der Fall. Wilders selbst liess gestern verlauten: "So wie ich darf sagen, was ich will, dürfen die [Demonstranten} das auch."

Der Fall wirft zwei Fragen auf. Erstens: was bezweckt Wilders mit seine Aussage? Unschwer zu beantworten -- er will seine Anti-Islam-Hetze als "freie Meinungsäusserung" verstanden haben. Vielleicht fasst er ja auch "Extremist" als Kompliment auf -- immerhin eine Eigenschaft, die im hergebracht-niederländischen Zusammenleben nicht weit verbreitet ist. "Bleib normal, das ist verrückt genug" lautet hier die Devise.

Zweitens: Warum die Polizeiaktion? Eine Überreaktion in der Hitze des Gefechts ist auszuschliessen. Also bleibt die Spekulation, dass Korpschef Bernhard Welten mehr als nur das W im Nachnamen mit Wilders und seiner Ideologie gemein hat. Dass er "Polizei, ich bin das Gesetz"* nicht nur ein bisschen zu wörtlich genommen hat. Vielleicht solte er besser, wie sein Kollege Simon de Waal vom Schwerverbrecherdezernat, beginnen, in seiner Freizeit Thrillers zu schreiben. Oder aber eben doch nicht, denn "die Wahrheit ist verrückter als die Phantasie", so de Waal im Interview auf www.ezzulia.nl

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* Zitat aus einem Theaterstück über das Dilemma eines allochthonen (niederländisch für: ausländischstämmigen) Polizisten zwischen Familie und Kollegen.

 

Dienstag, 11. Dezember 2007

Ein Wochenende weg in Amersfort

... oder Frühstück ans Bett am Sonntag und am Montag auch?

Damit macht die Polizei nun Werbung. Im Amersfort und in Vlaardingen. Denn schliesslich müssen sie auch am Wochenende ihre Zellen füllen ...



Weitere Informationen zu diesem ach so lustig aufgezogenen Gewalt-Präventionsprogramm hier, hier und hier.

 

Freitag, 23. November 2007

Wiskunde oder Der additive Satz des Pythagoras

Ein Autofahrer, so behauptet die Polizei, sei in NL mit 500 km pro Stunde gefahren. Tatsächlich gemessen wurden 155 km/h. Der messende Polizist stand aber weit ab von der Strasse, und je weiter weg, umso schneller als gemessen ist die wirkliche Geschwindigkeit, so ein Polizeigeschwindigkeitsmesstechniker. Der Polizist stand, so der Gerichtsbericht, 340 Meter von der Strasse. Rechne! 155 + 340 = 500. Wiskunde nennen das die Holländer. Mathematik.

(Quelle: http://www.nu.nl/news/1328620/122/%27Man_reed_500_kilometer_per_uur%27.html)

Freitag, 9. November 2007

Typisch Holland

Unter http://producten.hema.nl/? ist "typisch Holland" zu sehen ... wenn denn die Flash-Animation immer noch dort ist. Für alle, die's verpasst haben, hier die Konserve ...

Dienstag, 2. Oktober 2007

Poezie aus der Pendlerzeitung

Denkend aan Holland
zie ik gele treinen
snel door oneindig
laagland gaan,
rijen met banken
gekke kunstwerken
als moderne versiersels
in de treinen staan;
en in de geweldige
cabines verzonken
de passagiers
verspreid door de hele trein,
ouders, kinderen,
grijsharige oudjes,
dames en heren,
comfortabel en fijn.
De reis gaat te langzam
in grijze veelkleurige
drukte gesmoord,
en in alle coupés
wordt de stem van de conducteur
met zijn eeuwige rampen
gevreesd en gehoord. *

Ein Leserinnenbeitrag von Eva & Nienke van Kastel aus Stadskanaal im heutigen metro. Echt wahr. Und erst noch in Anlehnung an das grosse niederländische Heimatgedicht Herinnering an Holland von Hendrik Marsman.

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* Denkend an die Niederlande / sehe ich gelbe Züge / schnell durch endloses / Tiefland gehn / Reihen von Bänken / verrückte Kunstwerke / als moderne Verzierungen / sind in den Zügen; / und in den schrecklichen / Kabinen versunken / die Passagiere / verstreut im ganzen Zug, / Eltern, Kinder, / grauhaarige Altchen / geehrte Damen und Herren / bequem und fein. / Die Reise ist zu träge / und der Zug fährt zu langsam / im grau-bunten / Gedränge erstickt, / und in allen Abteils / wird die Stimme des Kondukteurs / mit seinen ewigen Notständen gefürchtet und gehört.

Dienstag, 15. Mai 2007

Feuer über Rotterdam


Gestern nacht stand der Himmel über Rotterdam in ein gespenstisches Licht getaucht. Die tiefhängenden Regenwolken trugen das Ihre bei. Lediglich die Farbe passte nicht zu einem Grossbrand, zu weiss... Rotterdam gedachte zum ersten Mal öffentlich und in grossem Massstab dem deutschen Bombardement vom 14. Mai 1940, dem Tag, als die gesamte Innenstadt zu Schutt und Asche gemacht wurde. Entlang der Brandgrenze von damals hatte das Büro Mothership 128 Scheinwerfer aufgestellt, die in den Himmel zündeten. 2010, zum 70sten, wird dann eine feste Installation von Adriaan Geuze (Bureau West 8) gebührend an das Ereignis erinnern.

War das Bombardement Glück oder Schaden für Rotterdam -- wohl beides. Über 800 Tote, 80.000 Obdachlose ist die eine Bilanz; Raum, über moderne Stadtentwicklung nachzudenken, die andere. Platz, zum Beispiel, für die wohl weltweit erste autofreie Ladenpassage in der Innenstadt, die Lijnbaan, als Modell heute kaum mehr wegzudenken aus unseren Innenstädten. Platz für eine Skyline, die "Welthafen" sagt. Platz für städtebauliches Nachdenken darüber, ob Bauten der 50er Jahre als Monumente stehen bleiben sollen, oder neuen architektonischen Ergüssen weichen sollen. Immerhin gibt's in Holland doppelt so viele Architekten pro Einwohner, wie Hausärzte.

Die gestrige Installation war übrigens Teil von Rotterdam 2007 - City of Architecture. Und wenn sich Twan Nijssen in seinem Comment zum Artikel im AD eher an Albert Speer erinnert sehen wollte, wird man sich nicht enthalten können, auf die Organisation der niederländischen Polizei zu verweisen, die von Himmlers holländischem Stellvertreter Hanns Albin Rauter organisiert wurde -- und bis heute so besteht (Johannes Houwink ten Cate: Cyrille Fijnaut en anderen - De geschiedenis van de Nederlandse politie).

Sonntag, 25. Februar 2007

A Rainy Day in Holland (2/2)

Im FOAM gibts Fotografien von August Sander, Köln, 20er Jahre: die Menschen des 20sten Jahrhunderts. Nicht nur uns hat's diese Sekretärin des Westdeutschen Rundfunks (1931) angetan. Ausserdem eine Klassierung der Menschen in soziologische Lebenslagen: Bauer, Handwerker, Frau, Würdenträger, Künstler, grosse Stadt, letzter Mensch; z.B. mit Mittelklasse-Kindern und jungen Bauern; noch bis 21. März.

Tag(s): foam august sander köln amsterdam fotos ausstellungen
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