Donnerstag, 10. April 2008

Der wahre UmWeltVerschmutzer ist das KKL selber, gem. Bundesgericht

Ein spannender Tag in der Luzerner Pressewelt, die praktisch nur aus der NLZ besteht. Doch alles schön der Reihe nach:

Als Aufmacher der heutigen Ausgabe wählt die Neue Luzerner Zeitung die Schlagzeile "Giftalarm: KKL muss handeln".

Um was geht es. Vor längerer Zeit wurde festgestellt, dass das Kupferdach des KulturTempels den See vergiftet. Nach jedem Regen werden Kleinstmengen abgetragen, aufs Jahr summiert kommt allerdings nach einer Studie 11 Kilogramm zusammen. Das KKL müsste längst etwas gegen diesen Umstand unternehmen und es wurde auch etwas gemacht; geklagt bis vor Bundesgericht. Nun hat das höchste Schweizer Gericht in Lausanne einstimmig entschieden: Das Wasser ist aus gewässerschutzrechtlicher Sicht verschmutzes Wasser und Sanierungsmassnahmen müssen in Angriff genommen werden. Definitiv. Gemäss der erwähnten Zeitung hat sich auch schon die Direktorin Elisabeth Dalucas, allerdings auf arrogante Art und Weise geäussert, sie nimmt das Urteil "zur Kenntnis". Ob eine Sanierung nötig werde, sei aber noch offen. Zuerst sollen geeignete Massnahmen gefunden werden.

Frau Dalucas ist bekannt dafür, dass sie den Platz vor dem KKL, bzw. die ganze Gegend von Schmutz befreien will. Allerdings ist hier die Rede von Menschen. Randständige und nichtangepasste Jugendliche müssen verschwinden, aber sofort. Immer wieder macht sie Druck auf die zuständigen Behörden. Das geht soweit, dass jetzt sogar über den Einsatz von Ueberwachungskameras im öffentlichen Raum abgestimmt werden muss. Beschlossen wurde bereits, dass die Private Polizei Securitas vermehrt zum Einsatz kommt. Weitere Eingriffe wurden bereits vorgenommen oder stehen noch an.
Frau Dalucas hat irgendwie das Gefühl, der Bahnhof-, bzw. der Europaplatz gehöre zum KKL und sie sei verantwortlich dafür. Grundsätzlich geht es aber nur um die KKL-BesucherInnen, die ungehindert, bzw. unbelästigt, bzw. durch eine "saubere" Umgebung ihr Kulturhaus erreichen können.

So ist das eben, in unserer Stadt. Sie muss sichtbar sauber sein, was nicht sichtbar ist, kann warten. Auf was bitte sehr?

Spannend finde ich auch, dass der Artikel "Bahnhofplatz soll sauber und sicher werden" online verfügbar ist (hier). Der zweite Artikel "Giftalarm: KKL muss handeln" war online verfügbar, bis ca. 12:30 Uhr. Das KlickBildli mit der Schlagzeile zum Artikel etwas länger. Wer allerdings darauf klickte, bekam dann die Meldung, dass der Artikel aus "urheber-rechtlichen Gründen" nicht im Archiv vorhanden sei. Da stimmt doch was nicht, meine Damen und Herren Redakteure, oder?

 

1 Kommentar:

  1. Das Thema KKL hat mich auch beschäftigt; im Blog und auch sonst. Ich bin froh, dass das Bundesgericht jetzt Nägel mit Köpfen gemacht hat.
    Gruss
    Ralf

    AntwortenLöschen