Dienstag, 11. Mai 2010

Tatenlos rumstehen beschädigt das Rückgrat - Gedanken zur ersten Tagung von Kultur + Politik

Am Samstag, 8. Mai 2010 fand im Schlachthaustheater eine Begegnung verschiedenster Kulturschaffender statt. Das Ganze unter dem Label “Kunst + Politik”, “Art + Politique” und “Arte + Politica”. Der Künstler und Partner von kulturtv.ch Niklaus Lenherr und ich besuchten den Anlass mit gemischten Gefühlen. Grundgedanke war, dass hier wieder Mal so was wie gegenseitige Interessenvertreter ihren Auftritt haben werden. Der Volksmund spricht auch von Vereinsmeierei. Nach drei Stunden waren wir positiv überrascht. Das Vorurteil beseitigt und die eigenen, inneren AktivitätenLust erwacht, bzw. gestärkt. Dabei denken wir nicht an Aktionismus, aber an Handeln, an Flagge zeigen, an die Benützung des eigenen Rückgrates (Spina dorsalis - bei Wikipedia).

Nicole Pifster Fetz und Guy Krneta
Nicole Pfister Fetz und Guy Krneta führten durch den Nachmittag


Der Titel und die einleitenden Worte (oben) zu diesem Beitrag stammen aus meiner (Roger Levy) Tastatur. Nachfolgend die Gedanken von Niklaus Lenherr


Ein kleiner Kreis engagierter und mutiger Kunst- und Kulturschaffender - und da sind explizit die weiblichen Teilnehmerinnen eingeschlossen - traf sich am Samstagnachmittag im Schlachthaus-Theater in Bern zum ersten nationalen Anlass "Kunst + Politik". Die kurzen und prägnanten Statements an die Anwesenden waren von höchster Qualität und überzeugten in ihren emotionalen und geistigen Weite.

Georg Kreis

Georg Kreis: Kunstschaffenden sollte es wichtig und bedeutsam sein, sich politisch deutlicher manifestieren und ihr gesellschaftliches Potential offensiver nutzen.

Samir

Samir:  Die vielfache Obrigkeitsgläubigkeit seitens der Kulturschaffender wäre durch eine direkte Einmischung als mündige Bürger nutzbringender anzuwenden.

Alberto Nessi

Alberto Nessi:  Die miterlebte Konfrontation eines SBB-Kondukteur in einer TILO-Zugskomposition mit einem afrikanischen Immigranten komprimierte die fragile Zeitgenossenschaft meisterhaft.

Martin R. Dean

Martin R. Dean: Die Hochhaltung der Bauernidylle einer reaktionäre Bildprägung entlarvt den Etikettenschwindel einer selbstbezogenen Swissness in der globalisierten Welt.

Ruth Schweikert - Bild aus dem Video

Ruth Schweikert: Der heutige 8. Mai 2010 lässt die Kriegskapitulation vor exakt 65 Jahren im Bezug zum Verzicht der Rechte von rund 33 Prozent der aktuellen Schweizer Bevölkerung mit deutlichem Unbehagen erscheinen.

Heinrich Gartentor

Heinrich Gartentor: Entlarvend ist die selbstherrliche und weit verbreitete Politikermeinung, dass Kulturförderung keine Staatsaufgabe sei, sehr wohl aber Steuersenkungen und die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung.

Erica Brühlmann-Jecklin

Erica Brühlmann-Jecklin: Die Kunstschaffenden sollen sich politisch einmischen und in wechselseitigem Respekt fordern und fördern und so ebenfalls die humanitäre Tradition wach halten.

Daniel de Roulet

Daniel de Roulet: Das poetische, bildhafte und klangintensive Kanarienvogelmanifest legt einen ersten, wichtigen und zentralen Grundstein in einer durch Angst geprägten Distanz.

Persönlicher Wunsch: Liebe kulturschaffende Zeitgenossinnen und Zeitgenossen wagt euch aus dem stillen Kämmerlein, zeigt endlich Haltung. Nehmt klar und eindeutig Stellung für die Kunst und Kultur - ohne zu zögern - und überwindet euer egoistisches Selbstwohl.

/Links/
Alles zu Kunst + Politik im kulturtv --> hier
Die Webseite zu Kunst + Politik --> hier
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