Mittwoch, 21. Juli 2010

Schlatter unterwegs XIX: Von Heym bis Hiemer

Bruno Schlatter berichtet:

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Das Sowjet-Mahnmal

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Schaukasten der 'Freien Republik Schwarzenberg' (bitte nicht verwechseln mit Schwarzenberg, das nach dem 2. WK vorerst unbesetzt blieb)

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Heidrun Hiemer, Oberbürgermeisterin (CDU)
  

Am Morgen CD mit Gesprächen hören:

Stefan Heym (zum 50. Jahrestag des Ende des 2. WK):

- 'damals, als Schwarzenberg - ohne es zu wissen - eine freie Republik war',

- 'Ich bin kein Historiker, ich bin Romancier, ich suche Themen aus, danach was für Menschen da sind und welche Menschen ich rein tun kann, und wie spannend ich das machen kann…dazu gehört Schwarzenberg'

- 'Einige Leute haben mich als Utopisten bezeichnet und ein bisschen verlacht, und ich sage ihnen, der gesamte Fortschritt der Menschheit wurde erreicht durch Utopisten'

- 'Kapitalismus wird irgendwann abgelöst von Gesellschaftsform, in der nicht mehr der Ellbogen das wichtigste Körperteil sein wird!'


Anschliessend in die Stadt, nochmals den Friedhof aufgesucht: die Geschichte mit den Holzkreuzen weiss mir niemand zu erklären, niemand weiss genaues … die will ich ergründen!
Jetzt auch noch das Sowjetmahnmal entdeckt. Hier soll einer der wenigen Friedhöfe sein, auf dem beiden gegnerischen Armeen Mahnmale errichtet wurden.

Über den Totenstein (diesmal von oben) zurück, Mittagessen und anschliessend Lektüre von Material, das nur im Tourismusbüro aufliegt: ein Bericht eines ehemaligen Werwolfes (16 -18 jährige Jungen wurden zu Kampfhandlungen ertüchtigt), der von den Sowjets zwecks Umerziehung viereinhalb Jahre in Sibirien im Lager litt.

Um 15 Uhr zweites Gespräch mit Jörg Beier, diesmal Schwerpunkt Kunstaktion ‚Freie Republik Schwarzenberg‘ (welche sich immer deutlicher vom historischen Geschehen abhebt als Utopie, welche kurz nach der Wiedervereinigung entstand).

Um halb sechs dann das kurze Interview mit der Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer (CDU), welche klar unterscheidet zwischen historischen Begebenheiten und der aktuellen Utopie von der ‚Freien Republik Schwarzenberg‘. Stolz erwähnt sie das Stefan Heym-Denkmal, welches immerhin eines der ersten ist, welches einem ehemaligen DDR-, und damit linken, Autor gewidmet ist, weshalb es vor allem dem Autoren und seinem Bezug zu Schwarzenberg gilt. Weiter weiss sie zu erzählen, dass in der damaligen, unbesetzten Zone innerhalb der 6 Wochen ihres Wissens kein Schuss gefallen sei, was durchaus erwähnenswert sei.

//LINKS//
Schwarzenberg (Roman)
Werwolf (Freischärlerbewegung)
Heidrun Hiemer
//LINKS ENDE//

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