Steirisches im Café Concerto: Oaschpartie
Nach der Falterlektüre ordne ich all meine Papiere von der Reise, jeder Ort bekommt seinen Stapel von Saugeais bis Wien, zum Glück hat Walti so einen grossen Arbeitstisch!
Nach 21 Uhr hole ich mein neues Fahrrad ab, lumpige 45 Euro, Jurek und seinen Polenconnections sei gedankt: Licht funktioniert, Sattelstange muss eventuell verlängert werden, ansonsten brauchts nur noch ein Schloss.
Zum Feierabend kurze Expedition an den Lerchenfelder Gürtel: vorsorglich ins Chelsea geschaut, da wird man sicher mal an ein Konzert gehen. Auf dem Rückweg die Vielfalt der kleinen Bars unter der U-Bahn bestaunt und im Café Concerto zum Abschluss eine steirische Band -Oaschpartie- gehört: ehrlich gesagt, wird's da sehr schwierig, die Texte zu verstehen, ist Extrem-MundARTing. Ein schöner Felsenkeller, ein bisschen mehr Leute hätten der Stimmung gut getan, aber auch hier kommen wir wieder.
Spät auf, es schläft sich gut in Wien, die Kartonbetten sind sehr bequem, dazu ist das Zimmer in den Hinterhof, da herrscht tiefste provinzielle Ruhe. Rasieren, Kaffee, digitaler Postcheck und Kontakt mit Matla.
Schönes Wetter, also kleine Fahrradtour und Kauf eines Schlosses, damit das neue Gefährt immer schön angekettet werden kann.
Werde dabei nicht zum Schmutz -aber immerhin zum Bierfink, ist ein typisch wienerisches Restaurant in Ottakring, als Bier gibt es natürlich die Ottakringer Hausmarke, allerdings Mittagessen würde ich da weniger, das sieht eher fett und lieblos aus (was nichts über sonstiges Essen aussagt, man müsste wohl eher Omas-Küchenteil auf der Speisekarte testen).
Entdecke auf Rückfahrt noch den Markt an der Brunnengasse, da werden wir durchaus mal einkaufen gehen.
Kleiner griechischer Salat (allerdings mit bulgarischem Schafskäse) und Speisetopfen (Gruss an den Matla: jetzt weiss ich endlich wie Topfen schmeckt!) mit Honig und Birnen als Nachspeise.
Nachmittag ins Museum für angewandte Kunst: stelle fest, dass es langsam nervt, dass man in den Museen auf Schritt und Tritt von nervösen Wächtern verfolgt wird, gut, vielleicht haben die gelesen, dass ich mich über die Fotografierverbote hinwegsetze -heute natürlich auch-, aber sonst hab ich ja wirklich nichts Böses im Sinn, obwohl da ganz viel wertvoller Klunker rumsteht.
Sehr speziell, wenn auch nicht besonders revolutionär (maltechnisch gesehen) die Sonderausstellung: Blumen für Kim Il Sung. Offiziell ist es zwar moderne Kunst der Nordkoreaner, aber da lächeln sie mir zu viel, zu bunt, zu schön, zu muskulös-heroisch! Bezeichne mich im Zusammenhang mit Noseland ja gerne selber als postmoderner Staatskünstler, habe da aber irgendwie einen anderen Zugang als die Nordkoreanische Akademie!
Sehr schön dann die Architekturmodelle und Jugendstilsachen, im Keller ein paar chinesische Porzellanfiguren und viel Möbel, insbesondere Stühle. Bei einigen Sachen fragt man sich, ob es wirklich nur der Name ist, der einen ins Museum bringt, zum Beispiel wenn einer drei Spanplatten zusammenschraubt und innen schwarz anmalt und das ganze dann Skizze nennt? okay? eey? ist halt DESIGN.
Am Abend gibt's feinen Curryreis und die Fahrt ans Ende der Thaliastrasse ins "Grünspan", wo ich den Herrn Matla -unumschränkter vielbewunderter und umjubelter Herrscher von Umamatlarumma- zu ein paar Bier treffe (feines Hausbier von der Ottakringer Brauerei gebraut!). Anbei planen wir die Weltrevolution und besprechen die einfacheren Dinge, wie dass ich mit ihm ein Interview machen möchte. Ansonsten finde ich den schrägen Augustin eigentlich recht Matla. Mehr davon, wenn es soweit ist.
Auf dem Heimweg ins "Rhiz". Ich hab das Glück, dass bei mir um die Ecke wirklich viele Musiklokale zuhause sind. Dort spielen die Wunderland feat. Alice eher seichtere Chansons, bevor die tieftangoiden Playbackdolls eine ziemlich tolle Show abziehen.
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Café Concerto
Oaschpartie
Grünspan
Playbackdolls
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