Samstag, 18. September 2010

Schlatter unterwegs LXXVI: Das Wiener Publikum sitzt wieder mal still, nur der Schlatter tanzt, wie er will!

Bruno Schlatter teilt mit (Freitag, 17.9.2010)

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Paul Urbanek Neuftett (der Meister links aussen am Klavier)

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Heldenplatz by Night

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Habib Samandi zum vierten, wieder in Dreiländerbesetzung

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Biedermeier an der Spittelgasse

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Zwei ‚Flying Hirsch‘


Mit den Österreichern Fussball gespielt, müsste eigentlich mein erstes Tor schiessen, bekomme nämlich eine wunderbare Vorlage vom Lorenz Langenegger, der damit im Duell gegen Habib vorlegt auf 4:3, aber das war absehbar, schon fast geplant, dass wir uns heute begegnen und sogar gemeinsam mit dem kommenden Gegner spielen würden. Mein Schuss streicht dann einen halben Meter am oberen rechten Eck vorbei. Der zweite Versuch endet kläglich am oberen Ende des Abfanggitters. Letztlich verlieren wir mit 3:0 gegen die Socca Sissers.

Nach dem Bier in der Kantinenkneipe fahr ich zum Parkring runter und geh ins Porgy & Bess, da wird nämlich der Paul Urbanek seit drei Tagen mächtig gefeiert, und das find ich gut so, sein erstes Stück spielt nämlich schon, als ich eintreffe und geht mächtig ab. Das Neuftett brilliert mit urbanem Jazz, zwei Schlagzeuger hauen mal mächtig rein, säuseln dann wieder lieblich und werden von Bass, 4 Bläsern und Gesang wie vor allem Flügel vom Meister Urbanek unterstützt. Die Middle-Band ist im Laufe der Jahre auf diese Grösse an- und zusammengewachsen, das hört man deutlich. Es geht weiter mit Jazz vom Feinsten, mal in the Mood, dann experimentell und dann wieder voll swingend. Sehr schön die Gesangsduette, da dürften auch Hiphopper mal rein hören, die Bläser beweisen auch clowneskes Temperament und Paul Urbanek bleibt der vornehme Band-Leader, spielt selber eher sparsam, dirigiert hie und da die Einsätze, spielt eigentlich kein einziges Solo, einziges Manko, dass er praktisch mit dem Rücken zum Publikum spielt. Und schade: das Wiener Publikum sitzt wieder mal still, nur der Schlatter tanzt, wie er will! Dafür ein Riesenplus: spreche Urbanek am Schluss als KanalK-Mitarbeiter an worauf er sofort mit mir hochgeht und mich reichlich mit CDs und sogar DVD eindeckt, ohne überhaupt eine Karte zu verlangen! Dreifaches BRAVO! Wird belohnt….

Am Abend leider noch die Absage vom Matla, der muss zuerst existenzielle, also Programmiererprobleme lösen, dann auf den Segelturn in der Ägäis und dann probieren wirs noch mal. Habe ihn beruhigt: das passt scho!

Zum Morgenessen Paul Urbanek mit ‚The Hans Koller Cocept 2‘, 2002. Hans Koller war einer der bekanntesten Jazzer Österreichs der Nachkriegszeit, er spielte mit Dizzy Gillespie, Lee Konitz, Joe Zawinul, Duke Ellington, Chet Baker und vielen mehr. Paul Urbanek hatte das Vergnügen noch einige Konzerte mit Hans Koller zu spielen und nahm ihm zu Ehren 2 Alben auf mit Hans Koller und Wolfgang Puschnig: kräftiger, überlegter Jazz, der zwischen Tradition und Moderne pendelt.

Starte am 3.Kapitel zum Karboismus.

Nachmittags mal ans Josefstädter Quartierfest. Es steht jetzt 4:4 im Duell Langenegger gegen Habib, wobei das vierte Mal Habib auch geplant war Er spielt mit Freunden am Strassenfest, zuerst mit einer Iranerin an der Querflöte und einem österreichischen Akkordeonisten, dann mit einem Gitarristen und Sänger an anderer Stelle.

Dann geht’s in die Altstadt, wo ich Klaus Büsen alias Hüttenkunst und Hans treffe. Wir trinken einen Pfiff (1 dl Bier) und ziehen los, zuerst die typischen Dinger in der Altstadt, inklusive Heldenplatz, hin zum Museumsquartier, da und dort ein Bier, schliesslich via die Spittelgasse/Gutenberggasse -so richtig erhalten im Biedermeierstil- ins Mäx an der Neustiftgasse, wo wir ‚Flying Hirsch‘ probieren, da wird ein kleines Jägermeisterfläschchen in ein Glas gestellt, knapp mit Red Bull begossen und auf Ex getrunken… lecker! Nun sind wir fit in die Nacht zu fliegen!


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Paul Urbanek

Hans Koller

Biedermeier
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