Hundertwasser
Sich selbst anprangern hat was Gutes: habe noch am Abend mit dem 1. Kapitel schreiben begonnen und die ersten Texte vom Saugeais-Video rausgehört und getippt.
Mein Timing wird auch besser, komme ins Café Carina (schon wieder bei mir um die Ecke), bestelle einen Viertel Roten und spüre schon bald, wie die Musiker unruhig werden. Nach wenigen Minuten starten, nach dem Verklingen von Lemmys kratziger Motörhead- Stimme ‚Quartetorigo‘ einen stimmigen Montagabendjazz: alles Eigenkompositionen zwischen BeBop, Latin und Chill, klare swingige Gitarre, warmer Humpelbass, trockene Beats, die auch mal zum Zucken laden und schöne Saxophonmelodien die solieren und sich hie und da nur verschämt ins Soundgefüge einstreuseln.
Abschluss im Panigl, wo ich mit ein paar Österreichern ins Gespräch komme: die wollen natürlich immer wissen, woher ich komme aus der Schweiz, obwohl die wenigstens dann wirklich eine geographische Vorstellung von derselben haben!
Lhasa entdecken zum Morgenessen (die CD Sammlung in der Wohnung hat es in sich!), die liebe Frau & Sängerin ist leider am 1. Januar dieses Jahres verstorben, schade um diese wunderschöne Stimme aus Übersee mit internationaler Melancholie und spanisch-französischem Charme. Tolle atmosphärische Dichte ohne unnötige Schlenker.
Ermutigt vom gestrigen Start geht es weiter mit Texten schreiben.
Am Nachmittag besuche ich das Kunsthaus Wien mit der Hundertwasser-Ausstellung auf dem 1. Und 2. Stock (er hat die Finger offensichtlich auch am Haus gehabt): schöne Modelle von Wohnprojekten und der Kirche, die er gebaut hat, über die es auch ein interessantes Video zu sehen gibt. Seine gewohnt farbenfrohen Bilder und die Beschreibungen einiger Projekte wie der Antrag auf schwarze Autonummern für Österreich, oder die Flaggenentwürfe aber auch die Kläranlage und der Beschrieb der Baummieter. Zum Glück wandert der Museumswächter regelmässig ...
In der 3. Und 4. Etage eine Ausstellung mit Fotografien von Tina Modotti, die auch als Revolutionärin tätig war (immer wieder in Skandale verwickelt, der Komplotte verdächtigt und real auch mit der KP verbandelt), unter anderem Frieda Kahlo kannte und die Kamera so ziemlich überdurchschnittlich beherrschte Sie war einige Zeit mit Edward Weston liiert. Wunderbare Schwarz-Weiss-Kompositionen, schlicht aber graziös und aussagestark. Viel Pflanzen (ihre berühmten Rosen), subtile Frauenporträts, reales Mexiko der 1920er-Jahre und auch mal Revolutionäres. Sogar einer der drei Stummfilme, in denen sie mitspielte, wird gezeigt.
Auf dem Heimweg natürlich noch beim berühmten Hundertwasserhaus vorbei und streunend den Sofiensaal entdeckt und gleich ein bisschen fotografiert, fasziniert von dieser Abriss-Landschaft… ist offensichtlich ein spannendes Gebäude mit sehr wechselhafter Geschichte.
Die Bierklinik entdeckt, aber auf ein anderes Mal verschoben weil ich weiter arbeiten will.
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Quartetorigo
Lhasa, der erste Song zum Morgenessen und auch der erste Song von der CD The living road (einfach nur zu empfehlen)
Hundertwasser
Tina Modotti
Sofiensaal
//LINKS ENDE//
Und hier mal wieder eine Erinnerung. Es gibt auch noch "Schlatter unterwegs"
Phase 1 –> hier
Phase 2 –> hier
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