Donnerstag, 9. September 2010

Schlatter unterwegs LXVII: Zeit für den Narrenturm

Bruno Schlatter teilt mit (Mittwoch, 8.9.2010)

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Wäsche im Gang

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Der Sage Derby, den ich natürlich am Tag nach der Schmach nie und nimmer gekauft hätte, wäre mir seine englische Herkunft bekannt gewesen… schmeckt aber trotzdem gut (eine Art Cheddar mit Salbei!)

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Fröhliche Stimmung im Pathologischen Museum, aber nicht der Knochen Böhler…

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Im Hummel gelesen: Statistik, wie viele Lektionen Lehrer jährlich vor der Klasse stehen: zum Vergleich Schweiz 1200…


Nach dem Nachtessen arbeiten, gegen 10 gehe ich -oh Sünde der Repetition- das zweite Mal ins Café Carina, um ein ziemlich schräges Musikerlebnis zu geniessen? Ist geniessen das richtige Wort, wenn man mit Monte Gelati den 100jährigen Geburtstag von Mutter Theresa feiert, dazu Lieder von Nicole ‚Ein bisschen Frieden‘ und MAMA von Heintje in very-special-dooomed-Tempi hört und zwei Macho-Typen auf der Bühne verklemmte Elvis-Hüftschwung-Busserl-Bangs ausleben?

Na ja… schräger immerhin als die Schweizer Fussballnati, genau, die wollte ich eigentlich sehen im Internet, SF2 ist aber in Wien verboten (genau so funktioniert die Globalisierung oder eben nicht) und sonst wird’s schwierig, es gibt via Google dann viel Werbung bei verschiedenen Anbietern zu bestaunen –welche die meisten nicht funktionieren (könnte auch an meinem Internetempfang liegen) und am Schluss eine rucklige Übertragung aus dem -vermutlich- arabischen Raum, aber nach dem schnellen 0:1 geb ich auf…. Wer musste eigentlich Rooney decken?

Abschluss wiederum bei Jurek im Panigl, der Rudi von gestern ist auch da, ist so ein Altfreak-Architekt, hat früher mal in Zürich gelebt, kennt das Zaffaraya und die Reitschule in Bern, ist heute in Mainz und Köln zuhause und eine Art Heimwehwiener. Jurek zückt wie so oft irgendwann wieder eine Flasche gebranntes Wasser und gibt einen aus… das nenn ich Gastfreundschaft!

Auf dem Heimweg, Rudi wohnt auch in der Blindengasse, jenseits des Untersuchungsgefängnis, beginnt er plötzlich von der Republik Kugelmugel zu sprechen, die scheinbar heute von Stacheldraht umgeben sei… ist abzuklären!

Zuhause ein interessantes Mail, da werde ich übrigens mitspielen und lesen:



Der FC Wacker Innsbruck und die weltweit einzigartige österreichische Literaturzeitschrift Cognac & Biskotten - Das Literaturmagazin mit dem Wow-Aha-Effekt präsentieren:
Einen Doppelpass zwischen Fußball und Literatur...
Das 1. LITERATEN-LÄNDERSPIEL in INNSBRUCK zwischen den Literaten-Nationalteams von Österreich und der Schweiz als Vorspiel zum Bundesligamatch des FC Wacker Innsbruck. Mit Lesungen, Fußball und mehr...
Samstag, 25. September 2010, Tivoli-Stadion Neu, Innsbruck, 14:30 Uhr



Am Morgen transzendiere ich zuerst mal ins ‚OM’-Land mit Nigel Charles Halfhide’s ‚Colours of Silence‘, der in alter Tradition Töne als Planetenbahnen interpretiert, wird irgendwie ähnlich langweilig wie es im Hintergrund tönt, dort dreht die Waschmaschine ihre Runden.

Schreibe die letzten Französischen Texte vom Video heraus, kaufe experimentierfreudig ein, z.B. grünen Käse und bin ‚a bisserl‘ traurig, weil die Schweiz 1:3 verloren hat und weil draussen das schlechte Wetter angekommen ist, das sich gestern über Facebookberichte aus der Schweiz angekündigt hat.

In einem solchen tristen Moment gibt es nur eine adäquate Lösung: ab ins Pathologisch-Anatomische Institut im Narrenturm. Hier hat der Beginn der Ausgrenzung respektive Inhaftierung von Geisteskranken Ende 18. Jahrhundert in 139 Einzelzellen auf 5 Stöcken stattgefunden.

Ich besuche die Ausstellung im Parterre, eine Führung durch die oberen Stöcke wäre sowieso nicht möglich im Moment. Bin dann eher enttäuscht… habe doch vor zwei Jahren so begeisterte Stimmen gehört. Ich weiss jetzt aber, wieso man in Österreich keine Museen fotografieren darf: die wollen verhindern, dass ihr völlig veraltete Ausstellungstechnik ans Licht kommt (die würde als solches schon wieder ins Museum gehören). Klar gibt es ein paar unschöne Skelette und leider nur wenige Exponate in Alkohol –so richtige Gänsehautstimmung kommt nicht auf, ansonsten eher rudimentäres zu Geschlechtskrankheiten und Leberschäden, sowie ziemlich Ungeordnetes übers Gebäude und irgendwelche Ärzte und ihre Erfindungen, z.B. der Knochen Böhler, der als Begründer moderner Unfallchirurgie gilt und nebenbei auch das Controlling vorweggenommen hat. Der eigentliche Star ist für mich der Turm… (Anmerk. der Redaktion: gem. Homepage war auch niemand mehr im Museum, seit 2004, wenigstens sagt die Statistik dies aus - hier)

Auf dem Rückweg ins Kaffee Hummel, die Wiener Zeitung und den Standard konsultieren und endlich mal einen Kaffee Mélange trinken.

Am Abend arbeiten und später an ein spezielles Konzert.

//LINKS//
Café Carina
Pathologisch-Anatomisches Museum
Narrenturm
//LINKS ENDE//


Und hier mal wieder die Forschungstriebe aktivieren. Es gibt auch noch "Schlatter unterwegs"
Phase 1 –> hier
Phase 2 –> hier

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