Purplerhine Stone Eagle im Rhiz
Riesendidgeridoo aus alten Wiener Zeiten
The Third Man – Plakat: die Wende zum düsteren Wien mit Blauem-Bohnen-Walzer
Am Abend viel Facebookarbeit, Kontakte da und dort sowie an den Deudesfelder Gesprächen weitergemacht, dem 2. Kapitel vom Buch.
Nach 10 ins Rhiz um die ‚Purple Rhinestone Eagle’s aus Portland abzuklären. Bin sehr positiv überrascht, zuerst mal davon, dass ich endlich den Augustin kaufen kann, der wurde nämlich am Samstag am Turnier NICHT angeboten, dann dass mich ein Mädeltrio empfängt, hab ja vorher kurz auf Myspace reingehört, aber dass die die Black Sabbath mit der Muttermilch verabreicht bekamen, fiel mir erst live auf, wobei beim Nachkontrollieren merkt man es dann eben doch (zumindest im ersten Song ansatzweise), ist wie wenn Ozzys Töchter Indie machen. Kraftvoll, archaisch mit einer Prise Jefferson Airplane drin, wobei die hört man eher auf Myspace, die Prise…. Auf Myspace ist es sowieso sehr verspielt und hippielike, so richtig psychedelisch… live dann eher Rotzrock, voll unter die Gürtellinie (stimmt hier definitiv unterhalb der U-Bahn am Gürtel)… echt geil. Bin allerdings wohl der einzige Headbanger weit und breit, wobei es mit den kurzen Haaren nicht so toll wirkt, dafür wackelt der stetig länger werdende Bauch. Auf jeden Fall freut sich der Schweizer in Wien und geht völlig ab, ab den Amerikanerinnen und die Wiener nicken charmant dazu und applaudieren höflich.
Abschluss bei Jurek und noch ans Netz. Gibt mal wieder Kontakt mit Sonja aus Schöftland… sie hat im Kassensturz mit dem Waldseilgarten am besten abgeschlossen! Bravo!
Früh auf, habe um 10 ja den Termin mit Matla. Aber zuerst wird es einmal ganz ernst mit Keith Jarrett und Part One von ‚Radiance‘, 2005, seinen ersten Veröffentlichungen von Soloimprovisationen nach 10-jähriger Pause, wobei das ein wenig gemogelt ist, die Konzertaufnahmen wurden ja schon 2002 in Osaka und Tokyo gemacht. Seine Solokonzerte sind immer noch reine Improvisation auf sehr meditativem Niveau, kraftvoll durchgestaltet und in lyrischer Entwicklung.
Während die CD läuft, meldet sich Matla, der Probleme mit der Software bei einem Kunden hat, die vorgängig unbedingt gelöst werden müssen. Wir handeln spontan und entscheiden leider unseren Termin zu verschieben. Also folgt ein intensiver Arbeitstag. Zwischendurch geh ich mal einkaufen, lese meine Augustin und koche Spaghetti. Komme vorwärts mit den Texten von Grappa.
Später ins Wien-Museum am Karlsplatz, die letzten Tage läuft: ‚Wien im Film – Stadtbilder aus 100 Jahren‘, eine Ausstellung, die aufzeigt, wie rund 80 österreichische und internationale Filme Wien einbinden respektive ver- beziehungsweise bearbeiten. Projiziert wird auf aufgehängte durchsichtige Leinwände, jeweils zwei bis drei Minuten Ausschnitte im Loop. Man erfährt unter anderem, dass Liebende immer auf den Kahlenberg gehen und SelbstmörderInnen an die Donau. Man könnte den Ton auf Kopfhörern abrufen, worauf ich gerne verzichte und mir einfach die Bilder zu Gemüte führe. Schade finde ich nur, wenn ich Orte entdecke, die ich noch nicht gesehen habe in Realität, hoffe das nimmt nichts vorweg…
Im Nebentrakt gibt es immer noch Objekte zur Geschichte Wiens und zuoberst eine Sonderausstellung ‚In Memorian – ein Zyklus zum Holocaust von Gerhart Frankl‘ mit eindrucksvollen Ölbildern.
Anschliessend ist eine Podiumsdiskussion mit Ulrich Seidl, einem Wiener –obwohl er das irgendwie konsequent verneint- Filmautor, der hochinteressantes zu seinem Werk und seiner Arbeitsweise erzählt, die einerseits langfädig und andererseits sehr improvisiert ist. Am Schluss treffe ich die Carmen – nein nicht die aus früheren Aarauer Zeiten, sondern die, die mir der Matla empfohlen hat, die mich in Sachen Wiener Foto- und Videoszene beraten soll. Wir gehen dann zum Naschmarkt, wo ihr Freund mit Kollegen beim Bier sitzt und zufällig auch noch eine Band spielt. Unterhalte mich gut mit den Jungs und hoffe auf einige Ministeranträge für Noseland. Vielleicht ergibt sich auch ein interessanter Kontakt.
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Purple Rhinestone Eagle
Wienmuseum
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