Montag, 23. Januar 2006

2005 schlimmstes Jahr für Journalisten


Anstieg gezielter Attentate gegen unliebsame Berichterstatter

Brüssel (pte) - 2005 haben 150 Journalisten und Medienmitarbeiter in Ausübung ihres Berufes den Tod gefunden. Der Jahresbericht der International Federation of Journalists (IFJ) www.ifj.org, der heute, Montag, in Brüssel vorgestellt wird, erfasst nicht nur Morde, sondern auch Unfälle und Naturkatastrophen. Laut dem Bericht hat sich der Trend zu gezielten Ermordungen von unliebsamen Berichterstattern im vergangenen Jahr verstärkt. 89 Journalisten sind Kriminellen, politischen Extremisten oder paramilitärischen Gruppen zum Opfer gefallen.

Die Verschlechterung der Situation für Journalisten nahm der IFJ zum Anlass, zusammen mit dem International News Safety Institute (INSI) www.newssafety.com, eine Kampagne zu starten. Ziel ist die Durchsetzung einer UN-Resolution für den Schutz von Journalisten in Krisengebieten. Dabei sollen Regierungen gezwungen werden, sich mehr für die Sicherheit der Journalisten einzusetzen. "Als Vorlage dient der Kampagne die UN-Resolution 1502 zum Schutze von Mitarbeitern humanitärer Friedens- und Hilfseinsätze, die im August 2003 in Kraft getreten ist" erklärt Robert Shaw, Pressesprecher vom IFJ, im Gespräch mit pressetext. Dieser Schutz soll auch auf Journalisten ausgeweitet werden. Shaw rechnet frühestens im Juni mit dem Erlass der Resolution im UN-Sicherheitsrat.

Nach wie vor gefährlichstes Land für Journalisten ist der Irak, wo 35 Journalisten, in der Mehrzahl Einheimische, die für internationale Medien arbeiteten, getötet wurden. In Südostasien führen die Philippinen die Todesliste an. Hier sind zehn Reporter, acht davon bei gezielten Attentaten, ums Leben kommen. Im Iran sind 48 Journalisten bei einem Flugzeugabsturz gestorben. Weitere gefährliche Gebiete für Journalisten sind Südasien, und Lateinamerika. Der IFJ repräsentiert rund 500.000 Journalisten in 110 Ländern.

Uebermittelt durch: pressetext austria

Tag(s): Journalisten Mord Attentate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen