Es ist Urlaubszeit, viele meiner FreundInnen und KollegInnen sind irgend wo unterwegs oder haben sich für ein paar Tage, Wochen oder mehr zurück gezogen. Liebe Leutinnen und Leute, das wirkt ansteckend. Doch nicht immer geht es so, wie ich es mir wünsche. Der aktuelle Grund: meine Frau hat noch keine Freitage. So muss ich mich vorübergehend nach Alternativen umsehen, bin auf mich selber gestellt, obwohl mir das eigentlich stinkt. Doch was solls. Ich muss eine Auszeit haben, ich spüre es. Meine Produktivität ist auf einem Tiefpunkt angelangt und meine Fantasiekräfte machen Purzelbäume. Das muss ins Lot gebracht werden, habe ich mir laut und innerlich gesagt. Doch was tun?
Auf den Brünig, Brockenhaus besuchen und einen Kaffeetrinken? Mit dem Schiff eine Fahrt auf dem VierwaldstätterSee machen? In den nächst besten Zug einsteigen, egal wohin er fährt? Jemanden unerwartet besuchen. Facebook gibt ja genügend Hinweise, ob jemand abwesend ist oder nicht.
Doch dann der rettende Einfall, der mich auch irgend wie interessierte.
Vor kurzem habe ich mit einer Künstlerkollegin über IKEA und die öffentlichen Verkehrsmittel gesprochen. Ich wusste, dass das Möbelhaus mit dem Bus erreichbar ist. Meine Kollegin bestätigte dies, wies mich aber auf eine ‘Weltreise’ hin, endlos durch Dörfer und übers Land. Gut. Dann mal los! Und so gestaltete sich die Reise, am Mittwoch, 18. Juli 2012:
Die HinFahrt:
11.39 Uhr
Abfahrt mit dem Bus ab Schmiedhof in Ebikon
11:45 Uhr
Ende er Fahrt! Alles aussteigen! Statt am Bahnhof in Luzern musste der Bus bereits ein paar Haltestellen weiter wenden, da “das totale Chaos” ausgebrochen sei und die VBL grosse Verspätungen zu vermelden hätte.
Organisation ist alles. Der Bus Richtung Bahnhof stand bereits zur Weiterfahrt an der Haltestelle.
11:59 Uhr
Bahnhof Luzern.
Die erste Lust nach Verpflegung (eine Weltreise macht hungrig) kommt hoch. Also ran an den Aussenstand der Firma Bachmann und – ein Wienerli im Teig muss her. Die sind nämlich da besonders lecker.
12:16 Uhr
Abfahrt mit der S16 auf Geleise 11 Richtung Littau Bahnhof. Nichts Erwähnenswertes zu vermelden, ausser das ich irgend wo auf der Strecke, vermutlich in Reussbühl an der Lindenstrasse, einen uralten, verrosteten Lastwagen entdeckt habe. Perfektes Motiv für Polaroid Aufnahmen. Eintragung ins Notizbuch.
12:32 Uhr
Bus Nr. 13 ab Bahnhof Littau. Abfahrt mehr als pünktlich. Ab sofort verstehe ich meine Kollegin und ihre Bemerkung “Weltreise”. Der Bus fährt wieder Richtung Stadt Luzern, dann durch ganz Emmenbrücke, vorbei (2 Mal) am Emmen Center, einem ShoppingCenter. Zweifel kommen auf. Ich glaube fast, es gibt auch einen kürzeren Weg. Egal. So sehe ich wenigstens was.
Es geht vorbei an ‘Konstanz’ und sicher ich lüge nicht, es gibt auch eine Haltestelle mit der Bezeichnung ‘Lindau’. Nur vom Bodensee ist weit-und-breit nichts zu sehen....
13:15 Uhr
Ankunft Haltestelle Wahligen Nord IKEA.
Soweit, sogut. Zum Glück brauche ich keine Möbel, sonst hätte ich wohl ein ÖV-Problem. Die Chauffeure sind zwar ausserordentlich nett und hilfsbereit. Doch ob sie ein neues Schlafzimmer transportieren würden, ein Büro, oder gar eine neue Stube. Egal. Kein Bedarf.
Ich schau mich im Schwedischen HolzTempel etwas um, kaufe 2 Schreibblöcke, 2 Fotoboxen, 4 Bilderrahmen und eine Umhängetasche (Sale).
Die RückFahrt:
14:13 Uhr
Haltestelle Wahligen Nord IKEA. Auch hier wieder minutengenaue Abfahrt. Allerdings interessierte mich noch, ob dem Fahrer auch eine kürzere Fahrt zum Bahnhof Luzern bekannt sei. Und ob. Die Kirche sollte also im Dorf bleiben und ich mit 1x Umsteigen auf dem schnellsten Weg wieder da ankommen, wo die Reise (fast) begonnen hat.
14:22 Uhr
Haltestelle Eschenbachstrasse. Der Fahrer sagt mir über die Lautsprecher, dass ich hier aussteigen soll. Der Anschluss finde in wenigen Minuten statt.
14:25 Uhr
Weiterfahrt mit Bus Nr. 51. Ha, kurz durch Rothenburg und dann auf die Autobahn, Richtung Kasernenplatz mitten in Luzern. Pilatusstrasse und Zack, Bahnhof Luzern.
Ankunft 14:38 Uhr – Kleiner Unterschied, wenn die LeserInnen gestatten zu bemerken ;-) Aber man lernt nie aus. Genau. Und das Chaos der Stadt Luzern hat mich auch wieder.
Die Fotos sind mit einer Polaroid Z340 entstanden und mit Polaroid 9.6.0 entwickelt.
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