Bruno Schlatter teilt mit (Donnerstag, 9.9.2010)
Pamelia Kurstin beschwört das Theremin
Erste Reaktionen als UNO-Kulturverantwortliche
Kleine Fassadenkunde (Ausschnitt)
Das Timing ist wieder dahin… oder wars der Falter… oder grundsätzlich die moderne Kommunikation. Jedenfalls bin ich eine Stunde nach dem offiziellen Beginn dort und warte noch eine Stunde.
Das Konzert ist dann wie der geschlossene Kreis: zurück zur Waschmaschine (siehe Beitrag von gestern respektive vom Mittwoch Morgen). Das Rhiz ist ein cooles Lokal, die eigentliche Hochburg des Theremin (hat der Typ am letzten Konzert auch ein paar Mal eingesetzt), eigentlich ein cooles Instrument, aber die Amerikanerin Pamelia Kurstin mag zwar bedeutend sein, nur irgendwie mochte sie meinen Geschmack nicht zu treffen… viele einfache Loops und Knöpfli am Boden, das Theremin eigentlich ein spannendes Instrument, kann mal wie ein gezupfter Bass erklingen, dann wie Sirenenseufzer tönen. Erinnert mich irgendwie an meine *psychoakustischen* Instrumente (Instrumente die man mehr sieht als hört, übers Sehen aber zu einer Vorstellung von hören gelangt). Wüsste gerne: wer spielt das Instrument virtuos. Frage mich jetzt, ob ich den Moog (er hat die Pamelia mit ihrer Barbie-Stimme in den Musikerhimmel gelobt) ‚mog‘, weiss aber genau, dass ich das Theremin gerne mal hüten würde
Werde ausnahmsweise mal von Bohrern und Baulärm geweckt, ein Zeichen der Grossstadt. Als Kontrast wartet Strauss im Regal, also genau genommen nicht er selber, sondern eine CD mit seinen grössten Hits: von Walzer zu Polka und zurück.
Heute ist ja der 2. Internationale Tag der Kulturpolitik, hab meinen ersten Beitrag noch nachts im Netz lanciert mit der Umfrage: Was wäre deine erste Amtshandlung, wenn du Kulturverantwortlicher der UNO würdest? Erste Reaktionen sind eingetroffen:
Milo Pinter Der Kommerzindustrie den Kampf ansagen. Kultur sollte nicht nach Kosten bemessen werden... Und für alle Zugänglich sein ohne spezielle Hürden...
Tobias Wittmer Kultur in die Vollversammlung bringen indem Anzug & Krawatte aus dem Plenarsaal verbannt würden!
Verena Hüsler ...den "Tag der Kulturpolitik" offiziell machen (wie genannt ;-) und ihn in Wikipedia eintragen!
Christian Balke dem Päpstlein das CH-Fussballtrikott umhängen: Kultur heisst auch "nicht frieren", dies dann die LETZTE Eintragung zur Fussballerei, da diese ab sofort in die Wirtschaft ausgegliedert wird (siehe Stadion und Hochschule St.Gallen)
dann endlich... die 2/3 verteerte und -betonierte Kulturländereien in der CH den Fröschen und Störchen zugänglich machen, etc.Meldung erreicht mich: die Hüttenkunst ist nach langen Wirren endlich auf Noseland eingetroffen! Freude herrscht.
Wegen der Skype-Diskussion mit Grappa, unter anderem der Diskussion um das ‚man‘ Heideggers, kommt mir die Idee, zum 2. Internationalen Tag der Kulturpolitik mich mit der Fassade zu beschäftigen (erinnere mich dabei dunkel an einen Text von Georg Heym, der mich vor langer Zeit mal massiv beeinflusst hat). Laufe also durch die Strozzigasse, die ich auserwähle und fotografiere jede Fassade links und rechts mit dem gleichen Zoom. Interessant was sich in einer so unscheinbaren Gasse alles ansammelt…
Meiner Meinung nach sollte sich die Kultur weniger hinter der Fassade der ‚man‘-Kultur verbergen und die Kulturtäter sollten sich wieder vermehrt intellektuell betätigen und nicht nur als Gebildete bestätigen (wie vorgestern Abend mit Rudi besprochen!).
Auf dem Heimweg noch die Lugner-City gestreift: wäre ich eine Frau, würde ich täglich wiederkehren… ein glitzerndes Einkaufsparadies für jedes Budget! Ich bin dann schneller wieder draussen als ich wieder gehen werde…
Abends kurzer Einkauf: der neue Falter muss her und ein bisschen Rotwein… versuche mich als Neuling auf Flickr und geniesse Couscous mit Kürbisgemüse.
//LINKS//
Theremin
Heideggers ‚man’
Fassaden
Georg Heym
//LINKS ENDE//
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen