Der Überfall einer Israelischen Militäreinheit auf die Hilfsflotte vor ein paar Tagen schlägt grosse Wellen. Vor allem aber kocht das Unverständnis zu dieser Aktion und bringt somit auch den Antisemitismus auf den Teller. Wenn ich mir die Kommentare auf Facebook ansehe, muss ich sagen, dass es mehrheitlich "Nachplapperer" sind (weiblich und männlich gemeint). Ich bin überzeugt, dass die meisten gar nicht wissen, ums was es eigentlich geht. Sie verlassen sich auf einseitige Medienberichte, wobei die "negativen Haltungen gegenüber Israel" scheinbar überwiegen. Für mich ist die Angelegenheit äusserst dubios und undurchsichtig. Es liegen keine unabhängigen und gesicherten Informationen vor. Alle sind ideologisch gefärbt und somit kann ich mir kein endgültiges Urteil über die Aktion machen. Aber eines ist sicher. Jeder Tote ist für mich einer zu viel!, egal auf welcher Seite.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, so-oder-so, dass die "beste Armee" der Welt versagt hat. Die Planung scheint äussert dilettantisch verlaufen zu sein und somit in puren Chaos geendet. Wären die "Hilfskräfte" auf den Schiffen tatsächlich bewaffnet gewesen, wären mit Sicherheit viele Israelische Soldaten getötet worden.
Was mich am meisten stört, ist der Egoismus der Israelischen Regierung. Scheinbar denkt niemand von diesen Leuten, dass es viele Juden, verstreut in aller Welt, gibt, die absolut nicht in diesen nationalistischen Topf geworfen werden wollen. Doch genau das passiert zur Zeit, auch in der Schweiz.
Ich habe heute Nachmittag im Bahnhof Luzern ein Gespräch mitgehört, bei dem über den Vorfall gesprochen wurde. Die "abgehörten" Personen waren übereinstimmend der Meinung, dass die Juden aus der Schweiz verschwinden sollten. Sie hätten hier nichts zu suchen und im "Ernstfall" würden wohl diese hier ansässigen mit Waffen auf Schweizer schiessen. Die Juden seien hemmungslos, wenn es um ihre Interessen gehen würde. "Man sieht das ja auch bei der Bankenkriese", mein einer, "Die Juden hätten wohl am meisten dabei verdient, wenn nicht sogar ausgelöst und wir müssten jetzt mit Steuergelder gerade stehen. Die UBS wäre schon gut gewesen, nur die jüdischen Kunden hätten eben Druck nach höheren Gewinnen gemacht".
So hört er sich also an, der ganz alltägliche Judenhass. Und ich stehe daneben und weiss nicht wie reagieren!
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Die Vorverurteilung Israels wegen des Vorfalls vom vergangenen Montag ist in der Tat bedenklich. Insbesondere dann wenn man den Film gesehen hat, der zeigte wie die Passagiere der Mavi Marmara auf die israelischen Soldaten losgegangen sind.
AntwortenLöschenWollten sich die Passagiere nicht auch nur gegen den Angriff wehren und verteidigen? Hätte es nicht gereicht, wenn die Marine eine Blockade errichtet hätte. Aber das Militär und mit ihr die Regierung gehen immer auf Konfrontationskurs. Und das schon seit Jahren.
AntwortenLöschenUnd ich glaube auch, dass sich die israelische Regierung keinen Deut um Juden in der Schweiz oder anderswo schert.
Danke, Roger, für diese differenzierte Meinung. Zu wenig Leute sind in der Lage, zwischen Propaganda und News zu unterscheiden, und kurz inne zu halten, wenn Propaganda, weil schnelle, News ersetzt.
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