Mittwoch, 16. Juni 2010

Intime Tatsachen einer Vernissage - Mitgeteilt von Rex

rex

Vor kurzem hatte ich Gelegenheit, mich mit Rex zu unterhalten. Leider stimmte er Video- und Audioaufnahmen nicht zu, so dass ich das Interview schriftlich veröffentlichen muss.

KTV (kulturtv.ch): Herr Rex, Danke, dass sie sich Zeit für ein KurzInterview nehmen.

Rex: Kein Problem, wenn es nicht zu lange dauert.

KTV: Ich gebe mir Mühe. Wir sind an einer Vernissage in Thun. Besuchen sie oft solche Anlässe?

Rex: Meine Arbeitgeberin versucht mich immer wieder zu begeistern, ich habe eher Mühe.

KTV: Warum?

REX: Die Zweibeiner stehen mir unausweichlich im Weg. Schliesslich habe ich nicht die gleichen Interessen, aber auf mich wird nicht Rücksicht genommen.

KTV: Was sind ihre Interessen?

Rex: Irgend wann habe ich festgestellt, dass die Zweibeiner oft einen runden Fressnapf mit sich rum tragen. Aus diesem essen sie meistens hemmungslos. Und wer nicht alles weg putzt, stellt den Napf möglichst unauffällig irgend wo hin. Aber sicher so, dass er für mich unerreichbar bleibt. Das nervt mich. Wuff-Knurrr

KTV: Sie sprechen also von Essbarem.

Rex: Nicht nur. Manchmal hat es auch so etwas komisches am Rand der Näpfe und da stellen die Zweibeiner und ZweibeinerInnen einen glasklaren Napf hinein. Erstaunliches kann sich dann entwickeln. Immer wieder führen sie das Gefäss an ihren Mund und trinken es leer. Allerdings kann das Folgen haben. Je mehr sie trinken, desto unsicherer werden sie auf den Beinen. Kürzlich landete so ein Geschöpf sogar auf vier Beinen, schaute mir in die Augen und wunderte sich, dass ich ihn nicht beschnüffelte. Im Vertrauen. Das Wasser war faul, so wie das gerochen hat.

KTV: Zurück zur Kunst. Entdecken sie da auch etwas, nur so zwischendurch, dass ihre Aufmerksamkeit weckt?

Rex: Natürlich. Gerade hier in Thun, in der Ausstellung "Eine Handvoll Kunst" liegt ein Objekt meiner Begierde. Zwar etwas hoch oben, aber durchaus interessant. Es handelt sich um eine vergoldete Wurst. Allein schon das Wort "Wurst" lässt mein Herz hüpfen und das Wasser in meinem Mund zusammen laufen.

KTV: Sie haben ....

REX: Unterbrechen sie mich bitte nicht. Knurrr

KTV: Pardon.

REX: So sehe ich das auch! Ich wollte noch sagen, dass die Wurst keinen Geruch hat. Die riecht nicht mal billig. Mir scheint, dass es sich wohl um einen groben Klon handelt.

KTV: Sie haben ....

REX: ich bin noch nicht fertig!

KTV: Pardon.

REX: Da liegt auch noch so ein Stück Brot herum, voll mit Haaren. Räumt hier niemand auf?

KTV: Hier stelle wohl ich die Fragen

REX: Eingebildeter Menschling. Ich bekomme von meiner Arbeitgeberin immer eine Antwort auf Fragen. Aber sie halten sich wohl für etwas besonderes.  Wissen sie was, ich mach mich jetzt auf die Pfoten und hoffe, dass sich hier auch noch was Brauchbares findet.

KTV: (lächelt verlegen und verdutzt)

REX: Wuffff und Knurr

Das Gespräch fand am 29. Mai 2010, anlässlich der Vernissage zu “Eine Handvoll Kunst” auf der Stadt Bern in der Stadt Thun statt. Das Gespräch ist nicht autorisiert.

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