Bruno Schlatter teilt mit (Donnerstag, 16.9.2010)
Dieses Kokainfläschchen scheint falsch, davon konnte der Museumsgestalter nicht genascht haben
Freud’s Nase ohne Kokainspuren
Heldenplatz von Adolf aus gesehen
Auf dem Heimweg vom Naschmarkt noch ins Café Concerto geschaut, da ist die Foxhole Roots Crew am Werk, spielt schöne Roots-Gitarrentunes auf 3 Gitarren, Bass und Percussion angeführt vom Lap-Steel Gitarristen Sam Simon. Dichte Worldmusic für Herz und Seele. Kaum habe ich mich aufgestellt, kreuzt wieder Habib Samandi meine Wege, das wär dann besser als der Lorenz Langenegger. Habib ist mir innert fünfeinhalb Tagen dreimal begegnet. Wir beschliessen den Abend zusammen, ich kann wieder mal Französisch parlieren und ich begleite ihn noch bis zum Westbahnhof.
Zum Morgenjoghurt hör ich mir die zweite Jarrett-CD an, gestern wars das Osakakonzert, heute das Tokiokonzert, wo er auch mal wieder in bester Köln-Concert-Manier ins Klavier hinein mitsingt zu sehr ostinaten Themen.
Transkriptionsarbeit und später ins Sigmund-Freud-Museum, das in seiner langjährigen Praxis und Wohnung an der Berggasse untergebracht ist. Den Herrn Freud haben wir ja in Gymnasialzeiten reichlich untersucht. Jetzt wollen wir wissen, wie es sich anfühlt in seinem Wartezimmer. In der ehemaligen Praxis alles zu Freud, da treffen wir auf ein Foto vom Heldenplatz und stellen fest, dass der Adolf 1938 nicht alleine dort stand. Freud schien das auch nicht zu gefallen und er emigrierte kurz darauf, nachdem Gestapohorden seine Wohnung mehrmals heimgesucht hatten. Im ehemaligen Wohnteil Filmaufnahmen (aus dem Leben Freuds und Filme über Träume aus dem Jahre 1900), ein Zimmer für Anna Freud und eins für Photographien von Billy Name zum Thema Couch und Kunst, sowie die Schriften Freuds. Im Hause befindet sich auch eine grosse Bibliothek zu Freud, die aber nur in einem kleinen Ausschnitt vorgestellt wird, die Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich.
P.S.: Wer auch immer das Museum eingerichtet hat, hat die Lehre der korrekten Reihenfolge verpasst oder war allzu sehr auf Kokain. Aber es hält einen wach, wenn man die Nummern immer wieder suchen muss.
Rechtzeitig zurück, um sportphysiologisch zur richtigen Zeit zu essen (wobei der weisse Muskat wahrscheinlich nicht auf dem obligatorischen Speiseplan für Profis steht, aber ich bin ja nur Amateur-Nationalspieler). Weiterarbeit am Skript, hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Deudesfeldergespräch mit Grappa:
Meine Frage war, ob es wohl eine Revolution brauche, die Macht sei ja in Händen der Besitzenden. Antwort Grappas: „Das ist genau ein wesentlicher Punkt von UWS, es braucht keine Revolution, es kann schon ab 2 Personen funktionieren, wenn es mit 2 funktioniert, dann geht es auch mit 3, mit vier, mit 10 oder mit tausend. Das System kann also langsam wachsen, auf diesem Entwicklungsweg wird man Mängel entdecken und sie beheben, je früher je besser, es ist einfacher bei 4 als bei 10000 Mitmachenden einen Fehler zu korrigieren. UWS ist total darauf angelegt, schon parallel zum Kapitalismus existieren zu können, ähnlich einer Krebszelle, die wuchert und irgendwann den Körper zerstört.“
Später packen fürs abendliche Fussballspiel mit der österreichischen Literatennationalmannschaft und eine längere Velofahrt zum Spielplatz. Das Wetter präsentiert sich optimal.
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Foxhole Roots Crew
Österreichische Literatennationalmannschaft
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