Stefan Meier teilt mit:
Dienstag, 15. – Mittwoch, 16. Februar 2011
Wie beginnt eine Geschichte, wenn sie keinen Anfang hat?
Vorhin noch habe ich den Bericht von Gestern geschrieben und gleich danach wieder fotografiert. Auch ein Ende ist noch nicht absehbar – hier sieht man also Jeroen Geel und Raphael Egli, wie sie zum ersten Mal unsere Bilder hängen, noch werden diese aber öfters wieder zu Boden gehen.
Wichtig aber ist, einen Blick auf die Facharbeiterkleidung zu werfen.
Die Facharbeiterinnen tragen ebenso Herausragendes, man beachte das Augenzwinkern dieses Rockes von Dorota.
Schon um 21 Uhr hiess es für uns Lichterlöschen und Werke abdecken,
für heute haben wir genug getan.
Beim Verlassen des Gebäudes sahen wir im Erdgeschoss des Kulturhuset noch, was sonst noch weiteres in einem Kulturhaus stattfinden kann: (Links zum Video bei YouTube). Darauf fuhren wir weiter in den Süden, dahin wo wir wohnten und wo gemäss unserem Wissen viele Restaurants sind. Schnell mussten wir aber merken, dass um 21 Uhr doch schon der eine oder andere Koch Feierabend gemacht hat, sogar beim Argentinier bei uns gab es kein Fleisch mehr, einzig Pasta wollte er noch anbieten. Da zogen wir halt weiter, zu einem ‚Italiener’ den ich tags zuvor ausmachte. Der ‚Italiener’ war sehr freundlich, stellte aber zur Sicherheit gleich fest, dass sein Restaurant etwa um 10 nach 10 schliessen wird. In Wahrheit ist der ‚Italiener’ kurdischer Türke. Gleich nach unserer Bestellung stellte er uns eine wirklich grosszügige Schüssel Krautsalat auf den Tisch. Der war lecker. Weniger gut war die Pizza, welche er auf Nachfrage statt mit Mozzarella mit einer eigenen Mischung zweier schwedischer Käse belegte. Die lag auf dem Magen, wir gingen Schaufenster jagen. Stockholm ist eine ausgezeichnete Stadt für einen nächtlichen Schaufenstereinkauf.
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das schönste Politmotiv-T-Shirt der Erde.
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mir fehlen die Worte (ne, nicht wegen dem Vermerk auf die Waffeninitiative: lesen bildet im Idealfall).
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oder vielleicht gar in raren Fällen.
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Architecture for driveaways
Wie in der Kunst ist es auch in der Architektur wichtig: wann das Ende erreicht ist und an einem Werk nicht mehr weiter gemacht werden darf
Gemessen an schwedischen Schneeschipper sind unsere Laubgebläse Kinderspielzeuge – hier gibt wohl kaum ein Junge Pilot aus Traumjob an: (Link zum Video bei YouTube)
Ein Schaufenster, ein Gegenstand zum Kaufen
der traurigste Regenbogen der Welt
Irgendwann lernten wir, das Schwedisch eine sehr einfach zu erlernende Sprache ist, welche aber vortrefflich präzise sein kann. Ein Geschäft, welches bei uns, also auf Deutsch, wohl ungefähr folgend bezeichnet würde „Tante Ernas Original 50ies vintage Boutique“ heisst von Schwedisch auf Deutsch übersetzt: Nostalgiebrüller.
Früher, aber eigentlich später waren wir dann doch wieder durstig – und sahen dieses schöne Poster,
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es gab also tatsächlich eine Schauspielerin mit dem Namen Julia Caesar.
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auch ein richtiges Büro gab es zu sehen, im Mittelgrund ist eine Schreibmaschine erkennbar.
Die Snowstreetartszene lebt, und wie.
Irgendwann führten unsere Wege wieder nach Heim, welches wir unterdessen vielleicht in total einer Stunde totaler Wachen Anwesenheit vollständig nach unseren Bedürfnissen einrichteten.
Beim morgendlichen Aufbruch entdeckte ich endlich den stichhaltigen Beweis, dass Kunst von Können kommt: wer so was macht, muss ordentlich trinken können.
Andere Kunst stellt sich von selbst ein, und muss nur noch in den richtigen Kontext gestellt werden.
Wieder führte unser Weg an meiner preferierten Bäckerei vorbei, wieder führte der Weg nicht rein – ich glaube, wir werden es noch bereuen, diese Schwedentorte nicht gekauft zu haben.
Wer sich noch an die Facharbeiter-Bilderhängungsbekleidung von der ersten Abbildung erinnern mag, wird jetzt staunen, die Malermeisterschutzbekleidung zu sehen.
Facharbeiter sind Leute, welche mit einem Werkzeugkasten etwas anfangen zu wissen.
Und dann kam es angeliefert, das Supermarket Magazin,
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mit einem Beitrag auch über unsere Präsentation
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über die erste AIM-Sitzung, welche in Berlin stattfand
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und dem mitgelieferten Beweis, dass sich Raphael Egli und Monika Müller von uns sich dabei beteiligt haben – mit böser Miene zum guten Spiel.
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Zurück zu unserer Präsentation:
direkt über Raphael ist eine Figur, die wie eine liegende Sanduhr ausschaut. Ein wenig rechts davon ist hat es eine trapezförmige blaue Fläche. Nun, beide sind mit dem selben Grau direkt aus dem Kessel vor Raphael gestrichen. Soviel zur Lichtqualiät im Hause. Raphael und Jeroen arbeiten nun daran, eine zweite Farbe so abzumischen, dass die über das Eck geführte Fläche schlussendlich wie von einer Farbe wirkt.
Einmal bei uns ums Eck geschaut und schon haben wir gesehen, dass wir keineswegs die einzigen sind, die Wände bestreichen. Hey, wasischlos!? Schau an, es sind die Escuela de Vagabundos aus Mexico City (Link zur Homepage). Leute, mit welchen wir schon zweimal an der UND in Karlsruhe ausgestellt haben. Auf unseren Vorschlag hin haben sie sich hier auch beworben – und sie wurden gleich angenommen. Zumindest Empfehlen, das können wir. Jedoch machen sie es mit links, zumindest die Bemalung haben sie so vorgenommen.
So kam es auch, dass mal wieder Zeit für eine ordentliche Speisung war, wir verliessen die Hallen. Augenscheinlich kann man vor Kunst im öffentlichen Raum nicht die Augen verschliessen, aber Einsichtig kann ja auch diese sein.
Der Hauptgang, hinten eine Stockholmer mit Kartoffelstock, vorne eine ‚Bams’ mit ebendem, bei lauschigen Minusgraden. Auch sehr schön die Wurst mit polnischen Namen.
Jeroen nahm später noch eine Lammwurst, welche der Standwirt mit dem Argument empfahl, dass diese besonders gut ist, da sie aus 90% Fleisch besteht (Liebe EU-Lebensmittelbehörde im Himmel mach, dass die restlichen 10% Brot sind – und dann erst die Würste welche wir asen, uiuiui).
Zur Nachspeisung führte unser Gang zur Markthalle Hötorgshallen – rein äusserlich beeindruckte mich ja das Nachbarsgebäude mehr, da haben Avantgarde-Architekten das schlummernde Potential von Regenwasserrohren entdeckt.
Die inneren Werte aber,
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die machten uns glücklich: Im kulinarischen Gebirge Skandinaviens ist die wohl der Mount Everest.
Wir melden uns wieder.
Zum 1. Beitrag –> hier und dem Nachtrag –> hier
CopyRight-Hinweis: Fotos & Text by Stefan Meier / kulturtv.ch
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