Montag, 16. August 2010

Schlatter unterwegs XXXXIII: Von 'schilliger' Musik und wegweisenden Projekten für die Besetzerszene Hamburgs

Bruno Schlatter teilt mit (Sonntag, 15.8.2010):

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Postintellektuelle dänische Seeleute Skvulp

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Christine, die Öffentlichkeitsarbeiterin des Gängeviertels

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Einsamer Deich am anderen Ende Hamburgs

Am Abend vom Hotel aus noch mal an den Bullerdeich, habe meine Jacke zum zweiten Mal liegen lassen, ist noch dort! Yeah, treffe nochmals Christine von der Öffentlichkeitsarbeit, endlich mal entspanntes Gespräch, ehe sie wieder arbeiten geht, schauen wir morgen…

Auf dem Weg ins Gängeviertel ein Sandwich gegessen, dort ist aber noch Soundcheck, auch hier wie gestern: man zahlt den Preis, den man will: dafür gibt’s wieder Störtebeker Bier und feine Süssigkeiten…
Zimtschnecken und Rumkugeln! Und obendrauf die geile dänische Band Skvulp, nicht Waits, nicht die Russen, die vor 20 Jahren im Ochsen waren (thanks Aufdi), nicht alles andere… sondern eben diese dänische Seemannscombo, die durchaus auch mal ins Metallige abglitt! Hat echt
Spass gemacht!

Sonntag ausgeschlafen.

Ausgehtip: NICHT in den Quatsch-Comedy-Club an der Reeperbahn zum Morgenessen: statt der angepriesenen ‚schilligen‘ Musik gar keine, der Pot Kaffee besteht aus einer Tasse vom braunen Gebräu (manchmal staune ich, was der Mensch alles Kaffee schimpft), Käse exakt 1 Scheibe, das "frischgekochte" Ei ist schon stundenlang warm gehalten, die ‚knack’en Brötchen sind wie Schaumgummi und die ‚nettesten Kellnerinnen‘ in Hamburg eher träg und lasch…
Im übrigen ist wieder Radrennen, diesmal aber eher behäbiges Amateurrennen inklusive Grosi und Opa.

Ins Hotel zum Arbeiten: Grappa schneiden für Kanal K, das muss nächste Woche auf MD. Zwischendurch immer wieder Kontakt mit Hüttenkunst: sie braucht einen neuen Standort, weil sie in Berlin weg muss! Den gewähren wir gerne! Sofort schreiben wir ein paar Transportunternehmen an, die uns eventuell sponsern könnten, beim Transport der Hütte von Berlin nach Noseland (vielleicht hat ein Leser eine Idee, sie ist ca 230 mal 180 mal 120 cm und gegen 100 kg schwer).

Die Kontakte mit Gängeviertel-Gängern sind sehr beschwerlich… die pennen jetzt alle mit schwerem Kopf. Immerhin ruft Christine an, um zu melden, dass sie wegen der Radrennen nicht in die Stadt fahren kann und sich der Termin verschieben wird. Mal was essen: Spinatbörek und Vanillesüssspeise… dazu leckerer Kaffee vom Hotel: die machen das ganz gut, ausser dass sie mich heute rauswerfen wollten, weil meine Verlängerung nicht richtig gebucht worden war, hat sich aber alles sehr schnell geklärt und bei einem entschuldigenden, spendierten Bier erledigt.

Endlich ruft Christine an und wir können das Interview im Büro über der Puppenstube (wo ich am ersten Tag das Mittelraumbüro beobachtet habe) machen. Sie ist schon um die 20 Jahre in der Besetzerszene als Künstlerin aktiv und ist froh, dass mit dem Gängeviertel ein neuer Prozess gestartet werden konnte, den man jetzt allerdings nicht wegen interner Querelen gefährden sollte, sondern jetzt gilt es, der Öffentlichkeit zu beweisen, dass das in das Gängeviertel gesetzte Vertrauen gerechtfertigt ist, und somit ein wegweisendes Beispiel für andere, ähnliche Projekte zu geben.
Anschliessend kleine Rundfahrt durch Teile Hamburgs, in denen ich noch
nicht war. Von den 2 anderen Kontakten habe ich nichts mehr gehört, lassen wir's bleiben, sollen sie ihren Rausch ausschlafen…

Den Abend verbringen wir dann nochmals im Café mit dem Liedermacher
waywardbreed

//LINKS//
Skvulp
Börek-Rezept
Mein Hotel an der Reeperbahn, einfach, billig, nett und schlafe hinten
waywardbreed

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