Montag, 2. August 2010

Schlatter unterwegs XXIX: Der mit den Hühnern schlief

Bruno Schlatter berichtet (31. Juli 2010)


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Käthe Kollwitz

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Der mit den Hühnern...

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Der weisse Raum

Gestern spät abends noch ins White Trash, ebenfalls um die Ecke, zwecks Punkrock, Solokünstler 'Fredovitch' …dreckig…manchmal geil… Conti würde es gefallen! Alle spielen hier ihren Film, zucken im Takt, jeder wähnt sich im eigenen Rampenlicht…

Samstagmorgen erst um halb 10 auf und ins Museum Prenzlauer Berg, dort haben sie auch keine Ahnung von der 'Autonomen Republik Utopia', überhaupt seien sie eine städtische Organisation, die solche Erscheinungen eher nicht dokumentieren … bekomme immerhin zwei Museumsadressen, die sich mit der Wiedervereinigung beschäftigen: fragen wir die mal an. Lustig: das Quartiermuseum hat eine Ausstellung zu Schwulen und Lesben, also erfahren wir so einiges … auch das Käthchen Kollwitz hängt auf … Verfolgung in Nazizeit mit Artikel 175 wird aufgezeigt, auch wie es in der DDR war…

Dann Fahrrad ausgeliehen und endlich Telefonnummernaustausch mit Hüttenkunst … werden wir uns jetzt halt am Montag treffen! Sollte jetzt klappen!

Nach Mittagessen an die Biennale: 5 Stunden Kunst pur mit 2 mal stündiger Führung mit der netten Vivien Trommer. Im Haupthaus an der Auguststrasse imponierte vor allem der weisse Raum (man erschrak richtiggehend beim reinkommen, der Lichteffekt liess einen glauben, in einer weissen Staubwolke zu stehen), aber auch die Videoinstallation ‚All that is solid melted into air‘ von Mark Boulos aus Belgien, welcher links Bilder von der Börse zeigte, während rechts Aufständische im Niger ihre Kriegstänze abhielten: erstaunliche Parallelen taten sich auf!
Spannend auch die Arbeiten vom Kosovaren Petrit Halilaj, der seine Hauskonstruktion aus Kosovo mitbrachte und einen Hühnerhof dazu pflanzte, derselbe hatte in Istanbul anlässlich einer Ausstellung mit seinen geliebten Hühnern zusammengelebt und sogar inmitten von ihnen geschlafen…

Im Haus am Oranienplatz, einem ehemaligen Kaufhaus, dann einige sehr spannende Videoarbeiten: Interviews mit Leuten über die Wende (von Phil Collins … aber nicht der, den jetzt alle meinen), weiter mit einer bitteren Dokumentation über das schmutzige Geschäft mit Fotografien im kriegsgebeutelten Kongo (am Schluss bleibt auch über dem Künstler die Frage hängen, wie fest er davon profitiert, obwohl er die Afrikaner bittet, stolz auf ihre Armut zu sein, genau wissend, dass er zurückkommt …). Eine andere Arbeit zeigt die Paparazzi rund um den Fritzl-Prozess …
Schön auch die sanitären Installationen, welche Wasser durchs ganze Haus führen, um schliesslich auf einen Salzstein zu tröpfeln, welcher sich auflöst und eine Bettgarnitur ‚einsalzt‘…

Speziell die Fotoarbeiten der Türkin Nilbar Güres, welche Szenen aus ihrer Heimat nachstellt, dabei aber gerne auch mal Männerrollen durch Frauen spielen lässt und sich nicht vor makabren Inhalten scheut (Video).

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Ausstellung im Prenzlauer Berg Museum
Käthe Kollwitz
Biennale
Mark Boulos erklärt sein Werk (Video)
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