Freitag, 13. August 2010

Schlatter unterwegs XXXXI: Christel's Anliegen

Bruno Schlatter teilt mit (Donnerstag, 12.8.2010):

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Dömitz lebt zum 2. – Dadaplakat in der hintersten Gasse (da wo einst das letzte Haus vor der Sperrzone -genau: die war auch in Dömitz!- stand)

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Christel

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Hanseatischer Reichtum: Rathaus

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Hanseatische 'Armut': Kinderbewahranstalt (welch Wort!)

Heute pissts in Fonduefäden… stundenlang.

Am Morgen den Museumsdirektor von der Festung Dömitz interviewt und nachher weiter zu Frau Fuhrmann, die Christel, mit ihren 84 Jahren immer noch flink auf den Beinen und wach im Geist. Sie führt noch ihre Gästezimmer und ist nach wie vor sehr aktiv: deshalb hat man mich im Martins- Café auch an sie verwiesen: zuerst erzählt sie mir ihre Geschichte und von der Ehrentafel, die sie am 3. Oktober (20 Jahre Einheit, ich hab ihr versprochen, dann an sie zu denken) nach langer Vorarbeit installieren kann. Ihr geht es um die Erinnerung an all die Opfer, die bei der Bombardierung der Strassenbrücke über die Elbe ums Leben gekommen sind, weil sie gerade auf der Brücke auf der Flucht gegen Westen waren. Nachher erfahre ich, wie sie die 84 Jahre in Dömitz verbracht hat. Zum Schluss bringt sie mich wieder runter und schaut in den Briefkasten nach den Liebesbriefen, findet aber vermutlich einmal mehr nur Rechnungen.

Wie ich den Rucksack abhole, erfahre ich noch, dass der schweigsame Herr, der mir gestern beim Morgenessen gegenüber sass, mitsamt Schlüssel zechprellend verschwand.

Nachher Busfaht nach Ludwigslust: weil hier so wenig Busverkehr ist, fährt er dafür ziemlich in jede Ecke… sehe nochmals viele Winkel Mecklenburg-Vorpommerns und darf dann eineinhalb Stunden auf den Zug nach Hamburg warten, im Bahnhofsbuvette ists heute eher nicht nett, wenn der Chef selber da ist, ists freundlicher.
Unterwegs dann labbert mich ein Flennsdorfer voll (kommt das vom flennen?). Er war in Berlin und hat irgendwie zuviel Bier intus.

Kurzer Spaziergang durch die Schickeria-Meile Hamburgs: man zeigt und sieht den Reichtum der Hanseaten-Erben. Steuere direkt das Objekt der Begierde an, stolpere in ein erstes sehr alternativ wirkendes Büro, das Planungsbüro für den Geburtstag, das ist doch was, lasse mich fälschlicherweise nochmals in den Infoladen um die Ecke schicken: aber der antwortet nicht auf Mails, wieso sollte er also besetzt sein. Zurück! Erfreulicherweise sollte die Sprecherin für Öffentlichkeitsarbeit so in dieser Halbstunde eh zwei Studenten aus Mainz hier treffen. Freudig setze ich mich und verfolge dann rund 2 Stunden das Geschehen in einem alternativen Mittelraumbüro. Zwischendurch gibt’s Kaffee und die Suche nach Toilette, ist nicht so einfach, weils am kompetenten Klempner fehlt. Aber im Grossen und Ganzen fühle ich mich recht wohl… ist halt so, so wie ichs ja gut kenne…
Irgendwann hinterlasse ich meinen Kontakt, weil die Öffentlichkeitsarbeit auch nicht erreichbar ist und suche ein Hotel: ist nicht so einfach übers Wochenende, muss mal wieder zusammenbasteln, bin jetzt mal bis Sonntag verteilt auf 2 Hotels sicher, schauen wir, obs für Sonntag-Montag auch noch klappt (vielleicht kann ich im 2. Hotel das Zimmer wechseln). Dafür mitten im Kiez!

Schlussendlich frage ich mich, was ein Vegetarier in Hamburg als Abendessen vertilgt!


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