Sonntag, 8. Mai 2011

Von Brissago nach Ascona und auf den Berg Monte Verità – Ein Fundstück dank Facebook aus vergessenen Zeiten (...oder eine persönliche Erinnerung)

Robert Landmann - Ascona

Manch einer erinnert sich an gute und an weniger gute oder gar an schlechte Zeiten in seiner Kindheit. Wo ich den Monte Verità einordnen soll, bin ich mir nicht im Klaren.
Jedenfalls musste ich als Kind des öfteren meine Ferien in Brissago verbringen. Später zog dann die familiäre Karawane weiter, nach Ascona, auf den Monte Verità. Der Berg lag hotelmässig in den letzten Zügen, einige Gebäude waren bereits geschlossen.
Mein GrossOnkel I.F. pflegte gerne im Freien zu sitzen und auf Leute, die er kannte, zu warten. Wenn mein Familienzweig da war, musste meistens ich den Kopf hinhalten und seine langen Erzählungen über den Berg, seine (ehemaligen) Bewohner und die Vorgänge rund um Ascona anhören. Als Kind verstand ich nichts, als Jugendlicher interessierte es mich nicht und später meinte ich, dass hier die Vorläufer der Hippies lebten und mit denen hatte ich bereits abgeschlossen.

Robert Landmann - Monte Verita

Ende der 1970er-Jahre war ich dann das letzte Mal auf dem Berg. Ich war so um die 27 Jahre alt. Immer noch wartete mein GrossOnkel auf Leute, immer noch hatte er Freude an mir und immer noch gab er Geschichten zum und über den Berg zum Besten.
Bei diesem letzten Besuch wurde mir ein Herr vorgestellt, an dessen Erscheinung ich mich nicht mehr erinnern kann. Jedenfalls hatte auch er Freude an mir, da er der Meinung war, ich wäre ein “interessierter Verwandter”. Mein GrossOnkel wirkte wohl schon im Vorfeld darauf hin. Jedenfalls bekam ich von dem netten Herrn ein Buch mit einer Widmung geschenkt, was mich auch nicht besonders berührt hat. Insbesondere, weil die Widmung nur an “die Freunde und Gäste” des Monte Verità und nicht an mich persönlich gerichtet war. Auch weiss ich bis heute nicht, ob ich das Buch von Robert Landmann oder vom ehemaligen Hoteldirektor, der eng mit I.F. befreundet war, erhalten habe. Egal.

Bemerkenswert allerdings ist, dass ich in meinem Leben schon oft umgezogen bin und immer wieder einen gehörigen Teil meiner Habschaft (Filmkameras, Fotoapparate, Filme, Fotos, Schriften und vor allem Bücher) verloren habe. Manch ein Buch hätte ich heute noch gerne. Aber eines, ein unscheinbares Ullstein-Taschenbuch hat mich nie verlassen. Und so steht es heute noch im BücherRegal und warten auf die Zukunft.
Blöd der Gedanke, aber vielleicht sind viele damals geäusserte Gedanken erst in der Zukunft erkennbar. Wer weiss das schon so genau.

Und wie bin ich auf die ganze Sache gekommen, warum schreibe ich an dieser Stelle über den Berg und meine Erlebnisse (in Kurzform)? Bei Facebook habe ich die Gruppe “Monte Verità” entdeckt und das hat tastaturianische FingerBewegungen in Gang gebracht.


Links:
Monte Verità bei Facebook –> hier
Monte Verità bei Wikipedia –> hier

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2 Kommentare:

  1. ... ist aber genau das Buch, das mir den Monte Verita in meiner HOCH-HIPPIE-Zeit nahe brachte! In meiner Erinnerung sehr gut zu lesen... müsste auch noch in einem Regal stehen...

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  2. Mit unserer Gruppenausstellung in Frankfurt wollen wir im Gedenken an das historische Monte Verità aus der Kunst heraus einen neuen Impuls geben für zeitgemässe alternative und innovative Denkansätze.
    Die Ausstellung wird am 10. Juni in Frankfurt am Main im Kunstverein Familie Montez eröffnet.
    Herzlich Willkommen.

    Römer + Römer (Berlin)
    Initiatoren des Projektes gemeinsam mit Deniz Alt (Frankfurt)

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