Samstag, 29. März 2008

Das gibt's ja nicht...

Manchmal wundere ich mich doch über mich selbst, wie Naiv ich doch eigentlich manchmal bin. Und wie gutgläubig.

Als ich das erste Interview vom neuen SVP-Präsidenten Toni Brunner gelesen hatte, als dieser offiziell das Amt von seinem Vorgänger Ueli Maurer übernahm, dachte ich mir: "na da kann man doch hoffen, das es mit dem leidigen "SVP-Täubele" (das nach der Abwahl Blochers die Schlagzeilen beherrschte) endlich ein Ende hat. Denn schliesslich konnte ich im besagten Interview nachlesen, das sich die SVP endlich vom Personenkult und -streit wieder auf die Sachpolitik besinnen wolle!
"Na fein!" dachte ich mir, "dann hat wenigstens das peinliche Gejammer um die Abwahl des Herrn Blocher nun sein Ende" und bin beruhigt in die Ferien nach Norwegen geflogen.

Und da ich ja nicht ganz ohne Informationen aus der Heimat auskomme, lese ich mich (Internet sei dank) durch die Schlagzeilen und muss erfahren, das die Sache keineswegs ausgestanden ist. Toni Brunner hat offenbar, wie scheinbar auch seine Parteikollegen, noch keine passenden sachpolitischen Themen für seine Partei ausfindig machen können. Wohl desshalb versucht er verzweifelt die ihm verhasste Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf los zu werden. Oder gilt ein Bundesrat oder eine Bundesrätin seit neuestem als Sache? Meines Wissens ist eine (legitim) gewählte Bundesrätin immer noch als Person und nicht als Sache anzusehen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Auf jedenfalls ist es inakzeptabel, eine Bundesrätin zum Rücktritt aufzufordern, nur weil einem die Person nicht genehm ist.
Wo kämen wir denn da hin? Man stelle sich folgendes vor: Herr Blocher war zeitens seines Amtes als Bundesrat wohl auch nicht flächendeckend beliebt. Wie hätte die SVP wohl darauf reagiert, wenn jede Woche irgend ein Parteipräsident den Blocher zum Rücktritt aufgefordert hätte, "nur" weil er damals Ruth Metzler aus dem Bundesrat drängte?

Einmal mehr stelle ich ernüchtert fest: Die SVP ist und bleibt eine Partei der lauten Worte und mit konstruktiver Sachpolitik ist auch in Zukunft nicht zu rechnen. Opposition hin oder her! Bleibt die Frage offen wie lange sie noch so viele Schweizer für Dumm verkaufen kann.

1 Kommentar:

  1. bien dit !

    nur: weder wird`s der svp schaden
    noch den anderen nützen.....

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