Der Kinder- und Jugendclub “Treffpunkt Kunst” im Kunstmuseum Luzern feiert in Kürze sein 10jähriges Bestehen im KKL-Gebäude. Am 26. Februar 2010 öffnete der Projektraum Kunstvermittlung für 4 Monate seine Pforten für die Öffentlichkeit. Gründe mit den Kindern einmal etwas aussergewöhnliches anzugehen. So wurde ich als Blogger des Kunstmuseum eingeladen, auch mit den Kindern zu arbeiten. Und was liegt mir näher als die Kamera.
Für insgesamt 5 Gruppen werde ich nun an 3 aufeinander folgenden Samstagen versuchen, das Augen- und Handwerk Filmen zu vermitteln. Das ganz ohne Programm oder grosse Vorbereitungen, da ich der Meinung bin, dass Kinder einem eh den Weg aufzeigen, wenn aufmerksam beobachtet wird. Und genau mit der Beobachtung habe ich begonnen.
Nach einem kurzen Gang durch die aktuelle Ausstellung “Referenz und Neigung”, bei der wir mehrmals Arbeiten von Urs Lüthi begegneten, forderte ich die TeilnehmerInnen auf “den Lüthi” nun auch im Projektraum zu suchen. Die 7 Kinder des ersten Kurses lösten das Suchrätsel innert kürzester Zeit. Selbst der ganz kleine “Lüthi” wurde entdeckt. Die Aufmerksammachung auf die Wichtigkeit des Beobachtens bei einer Filmarbeit war somit abgeschlossen, denn das Auge “filmt” auch immer mit, ganz ohne teure Kamera, also so in etwa.
Es folgte der eher technische Teil. Die Kamera, der Akku, das Mikrofon, die Kabel usw usw usw inkl. der Präsentation alter Filme in verschiedenen Formaten (von 16mm bis Super8) rundeten das Ganze ab.
Jetzt ging’s an die Praxis. Dazu verteilte ich Aufgaben. Natürlich wollte ich eine(-n) Assistentin. Dann musste das Mikrofon und die Kamera bedient werden. Wer ist Regisseur? Und wo nehmen wir eine Moderatorin, einen Moderator her? Bitte nicht alle, wir brauchen ja auch noch interviewte Personen. Bei 7 TeilnehmerInnen funktionierte das Spiel problemlos.
Nachdem alle Funktionen eingespielt waren, trauten sich die Kinder sogar selbständig!, ohne mein Aufforderung, MuseumsbesucherInnen vor die Interviewwand zu holen.
Am Nachmittag war dann alles ganz anders. Vom Grundgedanken her nicht, aber von der TeilnehmerInnenanzahl und dem Alter der Kinder. Die Anzahl nahm auf 18 zu und der Altersdurchschnitt markant ab. Irgendwie hatten wir die Idee, die Kinder im Empfangsatelier zu fragen, wer mit dem Filmer heute arbeiten möchte. Die absolute Mehrheit war spontan dabei. Was tun? Alle mitkommen! Und es funktionierte tatsächlich. Zwar konnte nicht so intensiv wie am Morgen gearbeitet werden, aber Spass hatten sie trotzdem und der Informationsstand dürfte ausgeglichen sein. Als Endprodukt des Tages liegen nun verschiedenste Interviews mit Kindern, kleinen und grossen, mit Erwachsenen, mit Geschwistern und überhaupt mit Kreuz-und-Quer vor. Diese baue ich für einen ganz besonderen Tag zusammen, wo sie dann im Museum gezeigt werden.
Die Arbeit geht, wie bereits erwähnt, weiter. Am kommenden Samstag werden mich im Projektraum Jugendliche besuchen, die nicht mehr im Club dabei sind. So wird sich wieder eine völlig andere Situation ergeben. Ich gehe in Richtung “Künstlergespräch”, da ich davon ausgehen, dass 13 - 19jährige an einem Tisch miteinander reden können. Und wenn nicht? Kein Problem, kommt Mal alle mit!
Was mich am Morgen erwartet steht noch auf der Liste “Spontanität ist gefragt”
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