Mitgeteilt durch Stefan Meier am 4. März 2010:
Die Tage nach der Eröffnung: Relaxationszeit
Nach der Eröffnung ist nicht immer vor der Eröffnung, hier an der UND heisst es eher: das grosse Nix.
Somit liessen wir den Tag auch Mal in aller Gemütlichkeit angehen, während Jeroen sich entschied, nach dem Frühstück nochmals eine Kappe Schlaf einzunehmen, schlenderte ich durch die nun sonnige Stadt.
Mit grosser Freude konnte ich feststellen, dass der Schweizer Geheimdienst zu den intensiven Leser dieses Blogs gehören. Umgehend auf meinen Hinweis, dass sich die Volkswut hier gegen SchweizerInnen richtet – oder zumindest gegen unseren wichtigsten Kulturexport Heidi – wurden tiefgreifende Massnahmen ergriffen, direkt hier in der Keimzelle, schnell und effizient. Sublim, aber flächendeckend: Unser brillantester Denker hält öffentliche Vorträge für die Massen,
durch welche diese an die geradezu diamantene Klarheit und zwingendste Stringenz, um nicht gar zu sagen Luzidität eidgenössischen Denkens hin geführt werden. Weiter wurden Schläfer in der Bäckergesinnung aktiviert, um in einer unvergleichlichen Charmekampagne alles helvetische positiv zu laden.
Von meiner Warte, hier aus dem Norden, kann ich es schwer verfolgen, aber ich bin sicher, dass Herr Mörgeli sich schon in seinem Ruderboot zum Südpol befindet, wie ich dies im letzten Bericht bereits angedacht habe?
Ohne Instruktion von oben, aber als mitdenkender Staatsbürger stellte ich mich auch gleich bereit, dieses Unterfangen mit einem eigenen Beitrag noch breiter abzustützen.
Ich ging ins nächste Fachgeschäft, und investierte in die lokale Wirtschaft, nämlich ganze 3 Euro 70 um folgende Schätze zu erwerben.
Dann aber schnell zur UND. Wie alle anderen Aussteller haben auch wir unseren Beitrag zu leisten, damit die Messe rund läuft. Es gibt zu Wählen zwischen Kassendienst und Bar. Da ich von letztem Jahr her schon ahnte, wie wenig es am Mittwoch zu tun gibt, da an diesem Tag die Art Karlsruhe eröffnet, besetzte ich gleich mal vier Stunden an der Bar.
Oh, es waren lange Stunden
– zum Glück waren wir zu zweit. Auf folgendem Bild ist die aufregendste Szene des Arbeitseinsatzes dargestellt.
Ganze zwei Leute kamen, aber nachdem wir sie informiert haben, dass es Kaffee und Kuchen an der anderen Theke gibt, haben wir unsere einzigen Kunden verloren.
Zum Zeitvertreib ging ich dann halt auch mal aufs Klo, dies war auch ein bemerkenswerter Vorfall in diesen vier Stunden.
Unglaublich, wie dieser Plattenbelag genau die Symbiose zwischen gallertartig stockend verlaufender Zeit und der Leere in meinem Kopf wiedergeben konnte.
Sonst nutzte ich die Zeit auch um Bierkisten vom Vorabend, wo die Bar brummte, zu verräumen und zu putzen, hier und da und schau an: unter all den Brettern, welche im Küchenbereich gelagert werden, befindet sich ganz hinten ein grünes. Dieses Grüne ist ein original Raphael Egli, nämlich die Rückseite unserer Präsentation vom Vorjahr.
Die Zeit ist also nicht Gelee, sondern eher zähflüssiger Zuckerguss auf einem Donut.
Irgendwann sind aber auch Donutzuckergussvierstunden vorbei, vor lauter Freude bei unserem Stand angekommen zu sein, drehte ich mich öfters um meine Achse, zur welcher Bewegung meine Kamera interessanterweise eine passende Funktion anbot.
Irgendwann um Elf fanden wir, dass wir jetzt auch mal gehen könnten. Welche Freude: in der Stadt ist was los: Sperrmülltag!
Wie letztes Jahr wünsche ich auch dieses Mal von den Schweizern Behörden, welche ja wie oben gesehen hier alles mitlesen, dass zwecks Kunstunterstützung auch bei uns Sperrmülltage wieder eingeführt werden. Der Stadtraum wird’s danken!.
Über heute, Donnerstag 4. Oktober, gibt es sonst noch kaum Bildmaterial. Wir standen zeitig auf, genossen den Saunakomfort des Vierortbades. Danach ging Jeroen in einen Park zeichnen und ich nahm Dokufotos unserer Präsentation hier auf. Diese werden wohl schon bald im Eintrag der UND zu sehen sein: hier.
Morgen mehr, wir werden sehen: heute kam noch unsere Praktikantin Céline Gaillard zu Besuch, und später folgt René Odermatt, welcher dann alles zum ersten Mal sieht. Also mehr Grund zur Spannung besteht.
Stefan Meier, Leiter der Produzentengalerie ALPINEUM Luzern
Der erste Bericht befindet sich hier
Der zweite Bericht befindet sich hier
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