“Timeline” im Fahrnisbau Bern-Bümpliz mit Rittiner-Gomez und Roger Levy - 5. Bericht
Gleich vorweg, es gibt einfach “so Tage”. Bereits im Zug nach Bern hatte ich das Gefühl, dass mir die Lust für heute abhanden gekommen ist. Ist doch legitim, oder?
Und so beginne ich mit einer Geschichte, die ich ungewollt im Zug beobachten durfte/musste:
Mann/Frau stelle sich vor:
Eine Frau, schwäbisch sprechend, Typ “Ich-gebe-meine-Kinder-in-eine-Privat-Schule-damit-mal-etwas-aus-ihnen-wird”. Kleidung sportlich-alternativ. Überschwänglich ihren ca. 4jährigen Sohn permanent lobend:
Mutter: Willst du nicht mit Florian teilen? (Schokolade)
Sohn: Ja. Hier Florian, nimm!
Mutter: Schön wie du immer gerne teilst.
Sohn: Aber ich will gar nicht teilen. Sonst hab ich ja nicht mehr alles.
Die Mutter verstummt. So können pädagogische Ideale in die Hose gehen, denke ich mir.
Gleich bei der Ankunft teile ich meine gefühlte Unlust Rittiner-Gomez mit und … stosse auf Verständnis! Wir haben doch alle die selben Gefühle, Wege und > genau.
Natürlich konnten wir im Laufe des Tages Besucher begrüssen, sogar 2 Kinder. Aber irgend wie, der Wurm war doch drin. Egal. Das gehört einfach dazu.
Herausragend war der Besuch eines 71jährigen weisshaarigen Mannes, mit langem Bart, wie direkt aus den Alpen und mit LSD-Erfahrungen (vor Jahrzehnten). Beruflich hatte er mit dem Druckhandwerk zu tun und > er hatte ein Kunstleben in Zürich. Wir tauschten Namen der 68er Jahre aus und sofort fanden wir uns auf gleicher Ebene. Der Hauptpunkt des Gesprächs drehte sich um politische Fragen, um die Mobilität, um Täuschungen und Irrtümer, vermittelt durch die Medien. Leider haben wir seinen Namen nicht erfahren und ein Foto gab's auch nicht. Egal. Das Gespräch war wertvoll.
Mit den Kinderfotos gab es ein “Problem”, das eigentlich gar keines war. Wir haben die Mädchen entscheiden lassen, ob sie auf die “Timeline” (mit oder ohne Fotos) wollen oder nicht. Sie entschieden sich für “lieber nicht”. Egal. Hauptsache sie haben aus freien Stücken entschieden. Entstanden ist ein Foto und das habe ich dem Mädchen gerne überlassen. Vermutlich wird es das einzige Polaroid in ihrem Leben sein, dass sie erhalten wird. Und die Mädchen konnten erleben, wie es entstanden ist und wo. Vielleicht werden sie später berühmte Fotografinnen. Man weiss ja nie.
Rittiner-Gomez hat plötzlich begonnen, die Zeichnung zu verdichten. D.h. Personen werden kleiner dargestellt, eher im Hintergrund erfasst. Nachfolgend ein TeilEinblick:
Vergrösserte Ansicht durch ein MausKlick.
Am Samstag, 30.8.2014 sind wir von 11:30 – max. 16:00 Uhr anwesend. Bereits liegen Anmeldungen vor. Komm doch auch und lerne vielleicht neue Menschen kennen. Auch das ist im Fahrnisbau möglich. Und einen feinen Kaffee gibt es immer gerne.
Alle Infos - Ort, Arbeitszeiten usw. - hier
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