Dienstag, 3. März 2009

UnLive: Alpineum Produzentengalerie an der UND 4 in Karlsruhe - Bericht III

Einsichten

Wir haben’s gemacht – wir waren in der Sauna! Und wir werden gleich wieder hin gehen!

Dazu aber später mehr, zuerst mal von Anfang an:

Gestern schloss ich einen Vertrag mit T-mobile ab, mit welchem ich gemäss der Theorie von überall her Wireless ins Netz gehen könne. Praktisch habe ich jetzt einen einzigen Spot gefunden, von wo aus ich ein schwachbrüstiges Signal empfange, mit welchem sich arbeiten lässt. Zumindest der Platz ist nicht schlecht

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Der regelmässigen Leserschaft mag der noch in Erinnerung sein, von unserer ersten Übernachtung hier. Draussen in der freien Welt erkennt man auch noch den Herrn von der Stadt, welcher bei mir für den Durchblick sorgt.

Nun, Vorderhand grosse Freude, wir können uns nun jederzeit mit der schweizer Welt verbinden, effektiv hat diese Verbindung dafür gesorgt, dass einige Programme nun unbrauchbar sind. Nun, es ist mir nachzusehen, dass ab sofort nur noch ungeschönte, dafür garantiert unmanipulierte Fotos zur Veröffentlichung gelangen.

Mag sein, dass hier beim Onlineverkehr die selben Regeln wie beim ÖV gelten, und somit auch durchgesetzt werden.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Aber nun wirlklich von Vorn an, und über uns:

Raphael kam plötzlich mit der Idee daher, dass wir doch eigentlich unsere Präsentation auch beschriften könnten. Wir fanden den Vorschlag äusserst einleuchtend, womit wir ihn das dann auch gern erledigen liessen.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Ein grosses Hallo dann auch, als die Performance-Gruppe des Labors vom Kasko in Basel frisch eintraf. Nicht, dass wir uns vorab kannten, aber als heimisches Gurgelnkratzen die vom melodiösen Badisch erfüllten Hallen durchpflügten, musste dochmals die Vor- und Nachteile des konföderalem Alemannisch ausgeleuchtet werden.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Sie gaben uns eine Restaurantempfehlung, wo sie im letzten Jahr ausgezeichnet libanesisch gegessen hätten, dazu unten mehr, nur immer schön der Reihe nach.

Unser nun schon wirklich heftigst verdienter Saunabesuch wurde dann nochmals raus gezögert, aus heiterem Himmel ist ein Kolloquium über uns hergezogen – was sein muss, muss halt sein.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Dann aber Schnelle weg – Achtung, jetzt kommt die Sensation:

Eintritt für 1.5 Stunden: 6 Euro

Inhalt:

2 Innensaunen mit Aufguss, Dampfbad, Kältebad, Thermalbad mit Massagedüsen, Whirlpool, 3 Trockenaussensaunen, Fussbadzirkel, Malaysia-Duschen, Plätscherdusche, Zugwasserkesseldusche plus einen Becken, in welches Eisklötzchen aus der Wand rieseln.

Begeisterung pur von unseren gemarterten Körpern.

Sogar beim Verlassen der Sauna erlebten wir noch erstaunliches:

Leider wollte der Kartenautomat meine Saunakarte nicht mehr zurück nehmen, wodurch ich das einzige Drehkreuz versperrte, und somit einen kleinen Stau erzeugte. Der Stau wurde gebildet durch einen jungen Herrn hinter mir, und einer Dame vor mir, welche eben rein wollte.

Kaum war ich durchgekommen, wollte die Frau sich Zutritt verschaffen. Worauf die Kassendame intervenierte: „Zuerst raus gehen, dann rein kommen!“. Darauf der Herr: „Ne, Ladies first“. Die Kassendame: „Gehen Sie jetzt raus!“ Er: „Ich habe gerade nachbezahlt, nun könnte doch die Dame rein kommen, des kostet mich nix mehr“. Kassendame: „NEIN: RAUSGEHEN IST WICHTIGER WIE REINKOMMEN!“

Genau meine Rede! Deswegen sind wir ja von Luzern nach Karlsruhe gefahren.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Auf diesem Foto sehen wir den freundlichen Herrn. Nach dem er uns des Österreicherseins verdächtigt hatte, was sich schnell korrigieren liess, hat sich erstens raus gestellt, dass er Touristik studiert, das Engelberg seine absolute Traumskidestination ist, und dass er ein Kunstfan ist. Schon lud ihn Raphael zur Eröffnung heute Abend ein.

Zurück in der gut beheizten Halle, haben wir erst die überlegene konzeption dieses Gesamtplanung des Messeareals erkannt (welches eben auch die Sauna umfasst): direkt über den Warmluftausgängen hat es äusserst

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

praktische Saunatuchtrockenstangen.

Im Hintergrund erkennt man nun auch Raphaels fertige Beschriftung.
In einer Adhoc-Beredung haben wir uns nun umgetauft, wir heissen jetzt „Die Alpineum Produzentengalerie“. Genau wie allen guten Bands: The Who, The Clash, The Whitestripes, die Ärzte, Los Lobos etc. etc., da ist einfach mehr Rock drin.

Aussichten

Heute scheint mir eine ordentliche Trennung beider Bereiche nicht recht zu gelingen.

Nun, auf den Tipp des Labors hin, sind wir also zum Libanesen gefahren. Neu zu viert, weil Daniel Küng Besuch von Teres bekam. Charmant wie Raphael und ich sind, haben wir uns auch mal wieder zuerst mit dem Auto ordentlich verfahren, damit die beiden ein paar Minuten zu zweit haben.

Zwischenzeitlich erhielten wir ein SMS von Daniel. Den Libanesen gibt es nicht mehr. Nun ja, eine Stadt ist ja zum Glück ein lebender Organismus, und nicht ein Archiv (Seitenhieb an den Städtebildschutz, falls da jemand mitlesen sollte). Also fanden Sie einen sehr empfehlenswerten Italiener mit dem leicht unpassenden Namen „Pizzahaus“ am Karlsplatz.

Nach dem Essen bestellten wir noch Café mit Grappa, auf die Frage, welche sie den hätten, kam die Antwort: Wir haben Grappa, basta. Das ist Haltung!

Wir zahlten zu viert für 3 Pizzen, Cannelloni, ein gemischter Salat, eine Vielzahl der Getränke €60. Tipptopp.

(Anmerkung: Nein, ich erhielt wirklich keine Zuwendung vom Karlsruher Stadtmarekting in Aussicht gestellt. Aber der Job des Tourismus-Chefs der Stadt muss traumwandlerisch leicht sein.)

Heute führten uns unsere Wege eben raus in die Peripherie von Karlsruhe.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Punkt 7.30 Uhr standen wir beim Zoll auf der Matte, und dann gings los:

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Gefühlte 5 Stunden der Bearbeitung unseres Falles. Welcher darin zwischenresultierte, dass wir 3500 Euro Sicherheit deponieren durften. Raphael und ich sind nun eher Arme.

Danach mussten wir zu einer Speditition, um uns einen T1-Schein ausfüllen zu lassen – jetzt wird’s wieder gut.

Wir gehen rein: „Guten Tag Frau X, wir sollen zu Ihnen, damit Sie uns einen T1 Schein ausfüllen können“. Frau X: „Das machen wir nicht. Wir können nicht für Gut, welches wir nicht transportieren, Sicherheit hinterlegen“. „Och, die haben wir schon bezahlt“. Sie „Ja, dann kann ich es aber auch nicht machen, bekomm ich Stress vom Chef – aber sagt mal, wer hat euch eigentlich hier hin verwiesen?“ Wir: „Herr R. vom Zoll“. Sie nimmt den Telefonhörer zur Hand und tippt eine Kurzwahl: „Hey Alex, was soll jetzt das mit den beiden Schweizern?“ „...“ „Schau, ich mach das nicht, Du kannst denen den Schein ausfüllen, machst Du das?“ „...“ „Ja, am Montag! Und du hast dann nicht Urlaub, oder bist krank?“ „...“ „Ok, ich habe hier zwei Zeuginnen, dass Du dies am Montag machst!“ Sie adressiert ihre beiden Mitarbeiterinnen, welche durch Kopfnicken bestätigen. „Also, dann hast Du was bei mir zu gut“ „...“ „Nene, einen Camion darfst Du mal alleine ausladen, dass hast Du zugute“.

Punkt, fertig, wir durften gehen. So geht das!

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Intelligent Logistics – nicht wir.

Aber was wir sind, wir sind Fans der lockalen Bäckerzunft.

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Gerade rechtzeitig kamen wir zurück, um Christian Duss zu empfangen, welcher nun seinen Teil zur Ausstellung beitrug.

Mit Befremden mussten wir schreckliches Beobachten.

Ich habe mir lange überlegt, ob ich dies überhaupt zeigen soll, aber die Welt hat die Wahrheit verdient

Erst steckt er seinem Kletter einen Pfeil in den allerwertesten,

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

um diesen aber drauf auch gleich zu trösten .

Produzentengalerie Alpineum in Karlsruhe

Nun, andere Länder, andere Sitten.

Nun sind es noch 5 Stunden bis zur Eröffnung, wir gehen mal wieder in die Sauna.

Oh Baby!

Der HofBerichtErstatter: Stefan Meier (Anmerk. d. Red.: Den Titel hat kulturtv verliehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen