Montag, 9. März 2009

UnLive: Alpineum Produzentengalerie an der UND 4 in Karlsruhe - Bericht V

Einsichten 1

Tja, Mittwoch... da fand die Eröffnung der Art Karlsruhe statt, hier in der Nancyhalle fand gar nix statt, und bei mir im Kopf eigentlich auch nicht... Batterieleer, Adrenalin verbrutzelt...

Dieser Blick

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zeigt den gewöhnlichen Kassenandrang an diesem Tag.

Vielleicht ist die Ruhe mal ein guter Moment, sich in Ruhe anzuschauen, was wir hier eigentlich zeigen.

Wie schon mal angetönt, haben wir unsere KünstlerInnen in eine Boden/Raumarbeit- und in eine Wand-/Flacharbeit-Fraktion unterteilt.

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Als Räumlicher kam als erster der Christian Duss zum Zuge.

Auf der anderen Seite der Raphael Egli.

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Leicht subversiv hat sich der Christian auch noch die Wand gehängt, und somit unser schönes, allerschönstes Konzept des fliessenden Wechsels ausgehebelt – eine Herausforderung, welche wir nur zu gerne annehmen, der wird sich noch wundern!

Zeit vielleicht auch, sich mal über die Disposition einige Gedanken zu machen.

Wir hatten ja ursprünglich schon ein beklemmendes Gefühl, kommt man als Schweizer daher, und das erste, was man tut, ist sich ein Gebirge von Stellwand hinzupflanzen.

„Die Schweizer haben’s halt gern eng“.... hmm, ich habe da mal ein Panorämchen zur Übersicht gebastelt, darauf sieht man unsere drei Besucher des Tages.

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Weiters erkennt man auch die doch gar nicht so sublime Einflussnahme dieser Massnahme auf unser Umfeld. Alle anderen Präsentationen haben sich dann gleich auch noch in diesen schiefen Winkel gestellt. Karl Friedrich war ja gar nicht so anders unterwegs, als er diese Stadt angelegt hat.

Ja mei, so geht dann halt auch mal ein Tag vorbei.

Um Mitternacht schaute dann die frisch ausgeschlafene Monika Müller vorbei – ein unmissverständliches Zeichen an Christian Duss, dass er jetzt die Wand freizugeben hat.

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Für sie und Christian Herter jedoch einfach der Auftakt zu einer langen Nacht.

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Am Boden erkennt man einen Schlachtplan und Bestandteile des Metzgerwerkzeugs, welches die Nacht sezieren wird.

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Ein letzter müder Blick von uns – Christian Duss und mir – zurück, und ab geht’s heim.

Natürlich haben wir versucht, noch ein Bierchen zu finden, aber schon nach dem ersten missglückten Versuch, brachen wir das Projekt ab und gingen schlafen – seit Samstag wieder das erste Mal eine Matratze, inklusive Ausschlafoption.

Aussichten

Frisch ausgeschlafen, bekam ich erst ein Auge dafür, wir welch herrlichen Verhältnissen wir wohnen. Wie das Gästebuch schon verspricht, bei Jens wohnt es sich gut!

Als wir einzogen, hat er den Ofen

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extra mit Holz eingefeuert, dass unsere Stube mit Wohlgeruch erfüllt ist, das war schon was!

Christian war schon lange weg, er ging mal schauen, ob Monika und ihr Christian gegebenenfalls noch Hilfe benötigen könnten – ich schenkte mir zwei Stunden des Rentnerdaseins und begann zu flanieren.

Zuerst genoss ich die Aussicht über Sydney

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und besprach mit dem netten Pförtner vom Katzenportal

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die aktuellen Lottozahlen und das Wetter. Er meinte, das bringt heute nix, er bleibt dann mal gleich im Bett. Nun recht hat er.

Gedankenverloren schritt ich durch die Küche

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und, naja, man ist halt Mensch, was raus muss, muss raus (nur böse Zungen behaupten, dass dies ebenso gut auch für diese/meine Berichte von der UND gelten könnten. Aber die würden eh nicht so weit lesen), so ist das halt.

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Das Rentnerdasein ist ganz schon mein Ding, das habe ich gleich gemerkt. Die Nancyhalle liegt ja gleich am Zoo, also wieso nicht gleich diesen zu Besuchen, wie es sich für uns graue Panther auch gehört. Natürlich im Real-Rentner-Style, wir haben ja kein Geld, immer schön über den Zaun gesperbert.

Zuerst besuchte ich die Flamingos.

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Mir wurde ja gesagt, dass diese keineswegs einfach so Pink sind, sondern dass diese Färbung von der krabbenreichen Ernährung dieser Viecher herrührt. Nun, da sich kein Zoo um artgerechte Ernährung kümmert (meine Gedanken schweiften kurz zur Wolfsbräu), müssen diese halt Karotten picken, damit sie schön rot bleiben.

Lecker ist anders, denken die sich wohl.

Ich ging dann mal weiter, kann mich ja nicht um alle persönlichen Schicksale kümmern. Dann waren da noch die Elefanten – jaja, die Elefanten, da liesse sich sicher auch ganz viel sagen.

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Später sah ich auch noch Lamas.

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Abgesehen davon, dass wesentliche Werke der Filmkunst von ihnen produziert wurden und auch abgesehen von ihrem wunderbar fluffigem Fell: ihre Eigenart, als extremste Äusserung ihrer Aggression die Bedränger anzuspucken macht sie zu gleichen Teilen angsteinflössend wie respektabel. Hat sich wohl auch der Dalai Lama gesagt, als er diesen Namen wählte.

Was sich der Pontius Benedikt gesagt hat, weiss ich jetzt nicht so genau, aber vermutlich kommt er aus Bad Tölz.

Aber am schönsten war mein Tag, als ich eine kleine Gruppe (Herde?) von drei Bauser-Kranichen beobachten konnte, welche sich alle Zeit der Welt nahmen, um zu äsen.

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Ich bewunderte dieses anmutige Schauspiel etwa eine Stunde lang, und ging dann weiter.

Einsichten 2

Um halb Elf traf ich dann wieder auf der UND ein, die Rückseite von der Monika war schon mal bereit.

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Die Vorderseite

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gab sich bedeckt, aber schien auch schon weit gediehen zu sein.

Nun, soviel sei gesagt: Punkt 14 Uhr war die Installation von Christian Herter und die Zeichnung von Monika bereit, und die beiden ebenso, für’s Bett.

Morgen mehr....

Der HofBerichtErstatter mit 3 Augen aus Karlsruhe: Stefan Meier (Anm.d.Red. wir haben seine Sichtweise erweitert).

Zum "gestrigen Artikel" --> hier.

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