Donnerstag, 5. März 2009

UnLive: Alpineum Produzentengalerie an der UND 4 in Karlsruhe - Bericht IV

 

Aussichten 1

Schon um 15.45 kamen wir wieder zurück von der Sauna.
Wie unserer Saunatuchtrockenstange entnommen werden kann, erreichte diese unterdessen die maximale Bewertung: 6 von 6 möglichen Saunatuchpunkte!.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Noch gute drei Stunden bis zur Eröffnung. Also wieder ab in die Brauerei Wolf. Heute gäbe es Schweinshaxen mit Krautsalat! Leider herrscht rigide Küchendisziplin. Warm Essen nur mittags und von 17.30 bis 18.30. Hmm, da muss man sich fügen, Bier ist ja zum Glück schön kühl, und die Flammkuchen und Pizzen sind laut ihrer Definition nicht warm, endlich.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Von Links nach rechts erkennt man ein Apfelschorle, das Pilz und leckere, wenn auch ein bisschen liebliche – menno, Namen vergessen, dabei so oft schon zur Bestellung genannt.

Unter Kunstfreunden ist auch immer gerne ein Thema, mit was wohl Marcel Duchamp seine Brötchen verdient habe. Nur mit Schachspielen wurden bisher nur sehr wenige reich. Im Wolfsbräu gibt es Indizen, dass er einer kommerziellen Ausschachtung seiner Konzepte durchaus nicht abgeneigt war.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Ach, jetzt fällt es mir wieder ein: Kräusen-Bier heisst es!

Im direkten Vergleich mit dem Pils sieht man gleich, dass dieses eher in kleinen, bedächtigen Zügen langsam genossen wird.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Bis um 17.30 hatten wir dann unseren kalten Speisen verinnerlicht, worauf sich Christian Duss dann doch noch die Schweinshaxe genehmigte – auch diese hat wohl gemundet.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Einsichten

Während wir uns labten, nahm sich die Sonne die Freiheit, noch in aller Ruhe unsere Ausstellung zu besichtigen.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Punkt 18:34 waren wir dann zurück, und am Start, abwechselnd holten wir die interessierten Besuchermassen, und führten sie zu uns.

Dabei konnten wir vor allem zwei phänomenale und –logische Beobachtungen machen:

- Der arme Kletterer von Christian Duss durchlebte mehrere Höllen, nicht nur, dass er mit Pfeil im Steiss die Leiter besteigen muss. Dauernd wurde ihm mittels Teleobjektiv des allerwertesten Rille gescannt.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

Im weiteren Verlauf dieser Observation wurde er dann einer Gesichtskontrolle unterzogen, mit anschliessender Begutachtung, ob denn noch alles im Schritt in Ordnung wäre. Auf dem Bild sehen wir die Künstlerin Anna Kolodziejska, von welcher wir dann im Oktober/November eine Ausstellung im „OT, Raum für aktuelle Kunst“ besuchen können. Die Freude war gegenseitig, dass Luzern eine Strahlkraft bis Karlsruhe hat, damit man sich unter ihrem Zeichen hier zusammenfindet.

- Das zweite Phänomen hatte ähnliche Peeping-Ursachen.

Ein grosser Anteil unserer Besucher zupften jeweils an der Schraube rum, welche den Eingang zu unserem Lager versperrt.

Darauffolgend jeweils die Frage, ob man da rein gehen kann. Klar kann man, Besucher sollten aber nicht.

Nur darum hier, und somit weltweit exklusiv Einblick in das wohl weltweit schönste Fachwerkbilderlager.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

 

Aussichten 2

Während der Eröffnung hat das Laborteam des Kaskos regelmässig performed, im Damenklo. Eine Gelegenheit zur Erforschung von unbekanntem Terrain, welche ich mich natürlich nicht entgehen liess.

Zuerst wurde ein Knie präsentiert,

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

nach einem Weilchen ging ein netter Herr umher, und zeigte einer Auswahl des Publikums gar wunderliches.

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

In einer Hautfalte seiner Innenhand versteckte sich das Mondkalb gar schüchtern, weswegen auch dieses auch nur ganz leise besprochen werden durfte. Darauf kam der Herr mit dem Knie wieder zur Tür herrein, und murmelte was. Ich fragte die Journalistin zu meiner, was er wohl sagte, ich verstand „ach der Winter kommt“. Was sie in etwa gleich empfand... Unsere Recherchen ergaben, dass es „Martin Winterkom“ hiess. Aha, Audi und Entlassungen... Fakten, die ich natürlich nicht hier aus dem ff zitiere, sondern, weil ich ihn fragte. Eine Befragung, die aufzeigte, dass er sogar in amouröser Beziehung mit der Druckwerkstatt Olten steht, welche wir wiederum schon als nächstes bei uns in der Alpineum Produzentengalerie präsentieren, zurück daheim in Luzern.
Die (deutschsprachige) Welt ist schon klein.

Später hatte ich noch das Glück, mit Peter Weibel den Leiter des ZKMs zu treffen, auf meine Vorstellung hin sagte er: „Jajaja, die Produzentengalerie, eine schöne Präsentation“ und ging davon – was in meinen Ohren sich aber eher wie „Lass mich in Ruhe“ anhörte. Worauf ich im laut nachrief. „Interaktivität beginnt im Kopf!“ – oder noch was viel intelligenteres hätte ich gerne gesagt, wäre ich nicht paff gewesen. Und dabei wollte ich eigentlich nur einen gratis Katalog zu der aktuellen Ausstellung über den Bistrotfotografen von Paris. Aber weil er nicht nett war, gibt’s jetzt auch keine Werbung – aber der Katalog, oder eher Künstlerbuch, ist super. Darum nun: kein Link (Interaktivität beginnt im Kopf!)

In dieser Weise ging es dann weiter, bis Mitternacht. Worauf wir mit unseren Platznachbarn, PaulSchwarzLopez im Auto nach Hause fuhren.

Daheim waren wir aber kaum müde, weswegen wir wieder losziehen mussten. Bis wir eine Bar fanden. Ein einzigartiges Erlebnis, leider hatten wir wiedermal keine Kamera dabei, weswegen nun sogar Handyfotografie wiedergegeben werden muss. Somit noch autentischer wie anhin, weil echt verpixelt, aber dadurch auch sehr unserer Verfassung entsprechend ein kleiner Einblick. Natürlich haben wir wieder herrlichem Bier zugesprochen (D2_10). Natürlich blieb es nicht bei einem.

Auf dem Weg zum Klo fand ich dann noch ein hervorragendes Plakat

ALPINEUM Produzentengalerie in Karlsruhe

könnte wohl für einige Berliner als Anreiz dienen, aber sonst finde ich: die beste Präventionskampagne die ich je gesehen habe!

Irgendwie kamen wir dann aber doch noch ins Bett.

Wieder hiess es für uns Abschied nehmen, wir hatten das Atelier von Eva im Hinterhaus zu verlassen. Mit einem weinenden Auge zogen wir zu Jens, wo uns ein Leben in Luxus winkt: Dusche, Küche, Holzheizung, einfach alles, und vermutlich sogar eine Katze, den Türchen nach zu schliessen.

Dazu aber vielleicht morgen mehr...

Der HofBerichtErstatter vom kulturtv.ch aus Karlsruhe: Stefan Meier

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