Sonntag, 3. Oktober 2010

Schlatter unterwegs LXXXIX: Kultstück eines Volkes von Kuchenbäckern!

Bruno Schlatter teilt mit (Samstag, 2.10.2010)

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Der Conférencier in der Arena-Bar, der etwas Mühe hatte, diese Rolle einzunehmen…

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Der internationale Stargast, hier noch erzählend…

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Archivbild: Dresdner Gebäck (von der trockeneren Sorte)

 

Den Abend verbringe ich im ‚Puff‘. Die Arena-Bar wird seit längerem vom Aktionsradius in monatlichen Abständen auch kulturell bespielt. Heute ist Premiere für den literarischen Event ‚Bar ohne Eigenschaften‘, der in Zukunft hie und da Poesie in die Separees bringen soll. Zuerst referiert ein Trio des ‚Instituts für Zeitgenössische Kulturgeschichte‘ über verschiedenen Thesen den Austropop betreffend. Es folgt Rainer Krispel, der sein Manuskript des Punkromans ‚Der Sommer als Joe Strummer kam‘ vorstellt mit dem Kapitel über den Besuch eines Ramones-Konzerts in Amsterdam. Nach der Pause wird ein Geburtstag ausgiebig gefeiert, wozu Krispel noch ein Kapitel, das dem Geburtstagskind gewidmet ist, vorliest. Dann folgt der Wiener Erfinder des Rap, Christian Schreibmüller, der witzig skurrile Wortkombinationen akrobatisch vorträgt, leider immer mehr ins dialektische Wienern abschweift und mir so das Verständnis zunehmend verunmöglicht. Zum Schluss der internationale Star, also ich, der ich kurz von meiner Reise und dem aktuellen Projekt erzähle um dann zweideutiges aus ‚Unter die Latte‘ vorzutragen. Rede zum Schluss noch lange mit Renate und nachher nochmals mit Alois.

Den späten Samstagmorgen versüssen mir Maria Joao Pires und Ricardo Castro, die Franz Schubert interpretieren, ‚Résonance de l’originaire‘,2004. Dramatische Fantasie und abgerundete Rondos reichen sich die Hände. Gejammert wird nicht, womit ich überglücklich werde.

Weniger glücklich bin ich über meine Internetsituation. Es scheint als habe der bisherige Gratis-W-LAN-Zugang per 1. Oktober die Wohnung (oder zumindest das Modem) gewechselt. Muss mir also eine Pre-Paid-Karte besorgen, was hier in Österreich offensichtlich nur über Datenmenge und nicht über Tagespauschalen läuft. Werde also öfters ein W-Lan-Restaurant aufsuchen in Zukunft und sonst sparsam online sein.

Am Nachmittag wird gearbeitet.

Ich fahre am Kapitel über das friedliche Volk von Kuchenbäckern in der Dresdner Neustadt weiter:

Anett Lentwojt zeigt mir ein Kultstück der Sammlung über das Volk der friedlichen Kuchenbäcker (jeder Interviewpartner erwähnt begeistert das Kuchenbacken zum verkaufen oder verschenken!), ein Waffeleisen, das inklusive Text dem Museum geschenkt wurde: „Mit diesem Waffeleisen fing alles an. Vor ungefähr 11 Jahren, ich war damals acht, … Da wir damals noch kein Waffeleisen hatten, bekam ich dies von meiner Grossmutter mit einem Super-Rezept. Unterdessen haben wir ein neues Waffeleisen und einen neuen Standplatz, aber unsere Waffeln schmecken immer noch gleich gut. Wer einmal da war, kommt immer vorbei!“

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The Ramones

Christian Schreibmüller

Bunte Republik Neustadt-Museum
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