Heute lese ich, dass Paul McCartney und seine Partnerin sich auf einer Route66-Reise befinden. Tja, lieber Paul, dass habe ich längst hinter mir, würde es aber gerne sofort nochmals angehen. Jedenfalls hat mich der Alt-Beatle zu einer Archiv-Such-Aktion angeregt und ich wurde fündig. Eine ganze Kiste Memorabilien ist aufgetaucht. Das lockt mich, in meinen Hirnwindungen zu kramen und einiges ans Tageslicht zu bringen. Ich werde dies nicht chronologisch machen, sondern spontan. Wenn ich was sehe, erzähle ich davon.
Die ganze Reise dauerte fast 4 Wochen und fand im Februar/März 1996 statt. Gestartet sind wir in Chicago und geendet hat der Trip in Los Angeles, bzw. in San Francisco. Die Route66 führt von Chicago bis Los Angeles, aber etwas über's Ziel hinaus zu schiessen ist ja immer erlaubt.
Los geht's im tiefen Westen.
Wir hatten schon einige Bundesstaaten hinter uns und noch ein paar vor uns. Aber in New Mexiko war ein Besuch auf einer riesigen Ranch angesagt. Ein ganz persönliches Highlight. Konnte ich dort doch das echte Cowboy-Leben fühlen. Der Rancher zeigte uns sein Haus und die Betriebsgebäude. Alles war in möglichst originalem Zustand, so wie seit fast 100 Jahren. Einzig in den Ställen entdeckten wir technische Hilfsgeräte und die Jungs hatten Funktelefone. Kunststück bei diesen Distanzen, die überwunden werden müssen.
Der Farmer konnte uns nicht sagen, wie gross sein Besitz ist. Er meinte nur: "Dort, hinter dem Hügel, geht es weiter" und es waren nur Hügel zu sehen.
Seine Viehherden können sich völlig frei bewegen. Zwei mal im Jahr wird eine Kontrolle über den Bestand vorgenommen. Da niemand weiss, wo sich die Herden befinden, müssen sie zuerst gesucht werden. Die geschieht mit kleinen Flugzeugen. GPS-Sender wurden noch keine eingesetzt.
Auf der Ranch leben auch Frauen, die meisten sind Indianerinnen (Native Americans). Diese sind für den Haushalt engagiert und stellen in ihrer Freizeit handwerklich gearbeiteten Schmuck her. Dieser wird dann direkt an der Autobahn (Highway) oder in einem nahegelegenen Shop (schlappe 300 Kilometer entfernt) verkauft. Verkäufe an der Autobahn sind nicht gestattet, aber geduldet. Man kennt sich ja. An diesen Ständen sind eben auch frische Getränke und Melonen erhältlich. Die Polizei macht da gerne einen Stopp und so wäscht eine Hand die andere.
Wenn ich schon den Traum ein Cowboy zu sein angedacht habe, so gehört ein Pferderitt ganz bestimmt dazu. Ich bekam ein Pferd, das besonders ruhig war. Kleine Schnaltzer oder ein sanftes Schenkeldrücken reichte aus und es führte mich da hin, wo ich wollte. Grosse Kenntnisse sind nicht von Nöten.Nur eines wurde mir dringendst geraten. Immer aufmerksam zu sein. Die Pferde erschrecken sehr schnell und schon eine Klapperschlange, von denen es Unmengen gibt, können zu einem sofortigen Abwurf des Reiters führen.
Klapperschlangen sind mir auf der Reise tatsächlich begegnet. Allerdings auf einem Teller. Doch davon später mehr.
ByeBye Mr. Apfelkuchen, wie mich ein Hirtenjunge genannt hat. Übrigens die Lieblingsspeise der meisten Cowboys und Truckfahrer.
Hallo Roger
AntwortenLöschenIrgendwann werde auch ich die route 66 unter die Füsse nehmen. Irgendwann!