Emmi Creola-Maag war die Erfinderin der Köchin der Nation: Betty Bossi. Ganze Generationen wurden von "ihren" Kochkünsten beeinflusst. Wenn gar nichts mehr ging, hat frau (aber auch mann) ein Betty Bossi-Kochbuch genommen und alles entstand wie von selbst, fast garantiert. Jetzt ist Frau Creola-Maag im Alter von 94 Jahren gestorben.
In den 60er und 70er Jahren gab es aber noch eine zweite Dame, die ebenfalls auf diesem PR-Weg erfolgreich war, Edith Hummel. Auch sie war ein Kunstprodukt, erschaffen von Ernst Hauser, einer Werbeagentur in Zürich. Ernst Hauser erstellte die Tipps und Rezepte grösstenteils selber und veröffentlichte sie in der Annabelle und der Elle, aber auch sporadisch in anderen Schweizer Zeitschriften. Ich selber habe 2 Jahre in dieser Werbeagentur gearbeitet und Edith Hummel hautnah erlebt. Unvergesslich waren die organisierten PR-Partys. So brachte damals Kuhn Rikon (die Firma mit den Dampfkochtöpfen) ein neues Produkt auf den Markt: Gourmet Party. Der Werbeslogan war: "Jeder sein eigener Meister-Koch". Heute ist das Gerät eher bekannt als Kombi-Raclette-Ofen, unten Käse, oben Fleisch, Gemüse usw. Schon damals waren die Pfännchen mit Teflon beschichtet, so dass nichts passieren konnte. Die grösste Party war auf einem Zürichsee-Schiff mit viel Prominenz aus TV und Radio. Dank grösszügig verteiltem Kirsch, Wein und anderen "starken" Getränken entstanden an diesem Anlass manche Speisen, die dann doch nicht ganz Edith Hummel-like waren. Nach dem Tod von Ernst Hauser wurde das Projekt eingestellt, da sich kein potenter Käufer fand. Nicht zuletzt, weil seine Frau der Meinung war, E.H. wäre eine Perle, die nicht einfach so "verschenkt" werden dürfe. Schade.
Tag(s): betty bossi edith hummel ernst hauser public relation
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