“Das Publikum konnte Dampf ablassen”
Nina Steinemann lud heute wieder einmal ins Kunstmuseum Luzern zu einem Abend mit Gästen ein. Diese Gelegenheit benutzte ich natürlich sofort, ein Interview mit der Kapelle Markus Föhn zu führen ***:
Ich: Meine Herren, wer von euch ist eigentlich Markus und wer ist Föhn?
(längeres Schweigen)
Ich: Sie können sich wohl nicht entscheiden.
(noch längeres Schweigen)
Ich: Das heutige Konzert sollte ja ursprünglich im Hallenstadion Zürich stattfinden, die Veranstalter hatten jedoch Platzsorgen. Somit musste kurzfristig eine Lösung gefunden werden und das Kunstmuseum Luzern hat sich grosszügigerweise zur Verfügung gestellt. Ihr konntet also im Weltbekannten, neuen Kulturraum für ferienhafte Präsentationen auftreten. Habt ihr euch wohl gefühlt?
Markus Föhn: Ja sicher. Die Klimaanlage hat optimal funktioniert, die Stühle waren stufenlos verstellbar und das Publikum bekam auf ihren Stehplätzen die ausserordentliche Gelegenheit, Dampf abzulassen.
Ich: Wenn man euch so anschaut (das Gehörte muss noch verdaut werden), gehört ihr zu den “Jungen Wilden” der Volksmusik?
Markus Föhn: Wir hören solche schubladisierenden Gedanken nicht gerne. Natürlich sind wir jung, sind wild. Aber umgekehrt wäre es uns lieber. (Zusatzbemerkung - “Es wäre uns aber recht, wenn sie das nicht schreiben” – Zensur? – Augen zu und durch).
Ich: Was ist das Spannende an der Volksmusik?
Markus Föhn: Das Publikum
Markus Föhn II: Fragen Sie doch das Publikum!
Ich: Die Lieder des heutigen Abend waren teilweise Millionsellers. Was macht ihr mit soviel Geld?
Markus Föhn II: Gute Frage, weil wir sie uns auch immer wieder stellen müssen.
Markus Föhn: (zu Markus Föhn II) Ich dachte schon immer, du hättest ein Geheimniss. Jetzt ist mir klar, warum du immer im Keller verschwindest. Wohl in jungen Jahr zu viel Donalds gelesen (strenger Blick).
Markus Föhn II: Müssen wir das jetzt wieder über die Presse austragen.
Ich: Was tragt ihr?
Markus Föhn + Markus Föhn II: Genau!
Ich: Ihr habt heute in einem Saal gespielt, das mit einer Arbeit von Hans Erni ausgefüllt ist. (M.F. unterbricht)
Markus Föhn: Genau!
Ich: Was sagt ihr zu H…. (M.F.II unterbricht)
Markus Föhn II: Genau!
Ich: Letzte Frage. Was macht ihr für eure Fittness?
Markus Föhn: Möglichst nie Interviews geben.
Ich: Danke für die geschenkte Zeit
Markus Föhn II: Bitte!
Markus Föhn: (zu Markus Föhn II) Von was spricht der eigentlich?
Während dem Konzert durfte auch mitgesunden werden. Die Stillhaltevereinbarung, die normalerweise in Museen gültig ist, wurde kurzfristig aufgehoben. Damit wirklich jeder und jede BesucherIn aus vollen Röhren einen Beitrag leisten konnte, wurden Gesangsbüchlein verteilt.
Allerdings musste das Konzert frühzeitig abgebrochen werden, angeblich wegen technischen Mängeln.
Diese konnten von mir nicht ausgemacht werden, ausser, dass ich feststellen musste, dass die angestimmten Lieder oft vom Publikum nicht gefunden wurden und dies entsprechendes Rascheln verursachte. Raschelnde Volksmusik, dass geht nun wirklich nicht.
Ansonsten machte das Konzert gute Laune. “Mission Impossible” erfüllt.
Copyright: Roger Levy, der rasende Reporter ohne Ausweis und Legitimation
*** fiktiv und absolut gelogen – oder doch nicht? Fragen Sie doch das Publikum.
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