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Es gibt ein neues Buch mit dem Titel “51 Bilder aus der Zentralschweiz” geschrieben von einem Kunstkritiker, der noch die “alten Zeiten” erlebt und auch mitgestaltet hat. Niklaus Oberholzer. Das eine, die Ankündigung eines neuen Buches, bewegt nicht, das andere, die alten Zeiten hat in diesem Sinn nicht mit nostalgischen Gefühlen zu tun. Ich glaube, Oberholzer will mit der Arbeit aufzeigen, wie eine Persönlichkeit im öffentlichen SchreibWesen Stellung zu KünstlerInnen und deren Werken nehmen kann.
Oft wird heute “Kritik” verkauft, aber der Inhalt beschränkt sich auf das Gesehene, geschmückt mit ein paar ergänzenden Worten des/der Kunstschaffenden. Es stellt sich die Frage, ob der “aktuelle” Kunstkritiker lediglich die Funktion der oberflächlichen Betrachtung übernimmt. Kunstkritik soll Kritik sein, am Werk, am Künstler oder an beidem. Kritik muss nicht vernichten, sondern eine persönliche Meinung weitergeben. LeserInnen sollen sich an solchen reiben, indem sie selber das Angesprochene auf sich wirken lassen.
Oberholzer stellt im erwähnten Buch Künstlerinnen und Künstler mit ausgewählten Werken vor. So wie er sie erlebt, wie er sie in Worte fassen, wie er es verantworten kann. Dies geht bis in die Auswahl der Kunstschaffenden hinein. Dabei ist nicht ein memorierendes Buch entstanden, auch kein Nachschlagewerk, obwohl dieser Eindruck durch die Gestaltung schnell entstehen kann, sondern ein Nachlass eines Mannes, der aktueller nicht sein kann.
Und da sind wir schon mitten im Gespräch. Christoph Lichtin, Sammlungskonservator und Kurator des Kunstmuseum Luzern steigt mit den üblichen Fragen nach der Motivation für das Buch ein, will einen Rückblick erstellen, fragt nach der Auswahl. Doch Oberholzer gibt sich nicht mit banalen Antworten zu frieden. Er holt aus, stellt dar, vergleicht, begründet und lässt auch NachFragen offen. Doch diese werden vom Moderator leider nicht aufgenommen. Es gibt viele Gründe für das Warum, nicht zuletzt aber könnte der Autor auch als Kritiker des heutigen Kunstbetriebs in Erscheinung treten, was er ansatzweise auch gemacht hat, und das ist vielleicht nicht direkt gewünscht. Es entstand der Eindruck, dass 40 Minuten zur Verfügung gestellt wurden und diese auch mit möglichst vielen und “interessanten” Fragen gefüllt werden müssen. Weniger Fragen und punktuelles Nachfassen wäre meiner Ansicht nach mehr gewesen. Viel mehr.
So kann das Gespräch als Einführung in die Arbeit Niklaus Oberholzer’s gesehen werden, als Lustmacher als Hinweis auf ein neues Buch, auf die “alten Zeiten” (im obigen Sinn). Doch das kann in der heutigen Zeit auch schon sehr viel sein.
Da muss doch noch mehr möglich sein.
An dieser Stelle zeigen wir den ersten Teil des Gesprächs.
Der zweite Teil befindet sich hier
Niklaus Oberholzer
51 Bilder aus der Zentralschweiz
1972–2008
Mit einem Vorwort von Jean-Christophe Ammann und einem begleitenden Essay des Autors zur Kunstvermittlung.
Mit zahlreichen farbigen und schwarzweissen Abbildungen.
Flexicover, 288 Seiten, 16 x 21 cm
Oktober 2009 ISBN 978-3-907474-67-9
CHF 42.– / Euro 27.–
Weitere Infos: Edizioni Periferia
Mit Texten zu Werken von:
Jo Achermann, Judith Albert,
Marie-Theres Amici, Stefan Banz,
Guido Baselgia, Irene Bisang,
Rudolf Blättler, Eugen Bollin,
Anton Bruhin, Franz Bucher,
Hans Bucher, Luciano Castelli,
Dias & Riedweg, Anton Egloff,
Pia Fries, Andreas Gehr,
Monika Günther und Ruedi Schill,
Josef Herzog, Godi Hirschi,
Irma Ineichen, Heiner Kielholz,
Theo Kneubühler, Niklaus Lenherr,
Alois Lichtsteiner, Urs Lüthi,
Rémy Markowitsch, Tatjana Marusic,
Nils Nova, Jean Odermatt,
Josef Maria Odermatt, Markus Raetz,
Peter Roesch, Dieter Roth,
Christoph Rütimann, Claude Sandoz,
Hugo Schaer, Hans Schärer,
Philippe Schibig, Albrecht Schnider,
Jean-Frédéric Schnyder, Alfred Sidler,
Kurt Sigrist, Paul Stöckli,
André Thomkins, Josephine Troller,
Hannah Villiger, Aldo Walker,
Rolf Winnewisser, Irène Wydler,
Charles Wyrsch, Maria Zgraggen.
Zu einigen der erwähnten KünstlerInnen finden sich auch Videos im kulturtv. Bitte benutzen Sie die Suchfunktion zu oberst auf dieser Seite in dem Sie ein Stichworte, z.B. einen Vor- oder FamilienNamen eingeben.
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