Montag, 15. Mai 2006

Neue Luzerner Zeitung - Ein Hetzblatt?

Die Artikel in der NLZ häufen sich, wo sich die Artikel vordergründig gegen Randständige richten - wenigstens den Schlagzeilen nach. Heute hat die Redaktion sich die Bern/Baselstrasse vorgenommen. Die 2 Strassen liegen in unmittelbarer Nähe meines Wohnsitzes und auch einer meiner Kinder geht in ein Schulhaus, dass diesem Quartier zugerechnet werden kann.

Los geht's auf der Titelseite:
Ghetto an der Baselstrasse?
Der Luzerner Stadtrat und Sozialdirektor Ruedi Meier sagt: ... die Stadt versuche, die Lebensqualität dort zu erhöhen - etwa mit Schallschutzfenstern.
Auf Seite 26 lesen wir dann:
... Zu den Massnahmen gehören bessere Spielplätze und Aufenthaltsräume für Jugendliche, Spielnachmittage für Kinder oder das Gesundheitsprojekt babel-santé. ... Ferner Tagesschule und die UEFA-gesponserte Fussballanlage im Schulhaus Grenzhof. Zudem bessere Lärmisolationen in Häusern an der Bahnlinie und der Strasse. Ferner streben wir eine bauliche Erneuerung an, die auf der Reussinsel bereits im Gang ist.
(Und um was geht es? Integration und Verbesserung der Wohnqualität)

Es geht gleich weiter:
Rekord beim Ausländeranteil
und
Im Untergrund (so wird das Quartier seit Jahrzehnten genannt) gibt es Probleme, das gibt Stadtrat Ruedi Meier zu.
Klartext: ... Sie sind die einzigen Quartiere, in denen es günstige Wohnungen in grosser Zahl gibt.
Allerdings sind Basel und Bernstrasse nicht diejenigen Quartiere, in die die Polizei am häufigsten ausrücken muss ... , dass wir in der Gegend rund um den Bahnhof häufiger Polizei-Einsätze haben


Dann gibt es noch eine Umfrage mit dem Titel: Drogenhandel und Gewalt machen Angst. Es wurden 2 Ausländer (oder auslandstämmig) und 2 Schweizer befragt, eine Frau und drei Männer. Für den einen Schweizer ist alles ganz normal. Er sagt: "Ich kann hier ein ganz normales Leben führen und fühle mich wie in jedem anderen Quartier auch.". Bei den "Ausländern" sieht es ganz anders aus. Da lesen wir: "es ist sicher gefährlicher als anderswo" (Osteuropäerin). "Es fehlt oft an Respekt für die Mitmenschen" (albanischstämmig). "Wir haben hier die grösste Drogenszene überhaupt!" meint der zweite Schweizer.

Es scheint, dass die Lieblingsthemen dieser Zeitung, die ein gewisses Informationsmonopol in der Innerschweiz ausübt, ihren "Feind" gefunden hat. Aber nicht nur an der Bern/Baselstrasse. Nein auch im Vögeligärtli (Neustadt-Quartier) und in der Notschlafstelle (Bruchquartier). Wer sucht der findet (LeserInnen - wird immer mehr fraglich).


Tag(s): Neue Luzerner Zeitung ausländer hetze schlagzeilen

1 Kommentar:

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