Mittwoch, 21. Juni 2006

CS Studie: Reine Augenwischerei

Alle Medien haben sich heute auf eine neue Studie der CS gestürzt. Sie gibt zwar nicht direkt Auskunft über die Vermögensverhältnisse von Herr und Frau Schweizer, vermittelt aber für manchen ein solches Bild. Konkret:

Im Vergleich taucht eine Familie auf, die ihr frei verfügbares Kapital optimieren möchte. Und wie sieht diese Familie aus? 2 Kinder, verh., 150'000 Fr. Einkommen und 300'000 Fr. Vermögen. Die Familie wohnt in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus, zu 80% fremdfinanziert.

Das erstaunt. Schaue ich in meine eigene Geldbörse, oder die meiner Freunde, sieht es ganz anders aus. Unser Beispiel:

3 Kinder, verh., 68'000 Fr. Einkommen und 10'000 Fr. Vermögen. Die Familie wohnt in einer durchschnittlichen Mietwohnung, zu 100% fremdfinanziert.

Wohnt die Familie in Luzern, soll ihr gem. Studie 58´600 Fr. zur freien Verfügung stehen. In der Stadt Zürich 43´400 Fr.

Und jetzt kann die Rechnerei beginnen. Einkommen 60´000 Fr. abzüglich 58´600, ergibt für Miete, Steuern, Krankenkasse usw. (Grundkosten) 1´400 Fr. im Jahr.

Einmal mehr frage ich mich, was ich eigentlich falsch mache. Ich stutze auch schon seit vielen Jahren, wenn mir vom Bundesamt für Statistik die durchschnittlichen Einkommen um die Ohren gehauen werden. Jedenfalls kennen wir sehr viele Leute, die am monatsende auf 0 Fr. sind. Von Vermögen keine Rede.

Scheinbar hat die Grossbank Credit Suisse eine ganz spezielle Kundschaft, die es ihr auch ermöglicht, jedes Jahr Milliardengewinne zu präsentieren. Auf wessen Kosten eigentlich?

Und wie passen diese Zahlen zu den zukünftigen Entlassenen der soeben verkauften Winterthur-Versicherung an einen franz. Konzern?


Tag(s): credit suisse studie einkommen

1 Kommentar:

  1. Wie man schon bei den CS-Gehältern sieht, haben die Banker keinen wirklichen Bezug mehr zur Realität. Sie leben in einer eigenen Welt, in der es anscheinend keine Armut gibt und jeder durchschnittlich 300'000 Franken Vermögen hat.

    Über diese "Studie" kann ich nur den Kopf schütteln.

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