Montag, 22. September 2008
Ich fordere mehr Salz in die KunstSuppe
Es war ein Nichtkünstler unter Künstler, so komme ich mir manchmal vor. Anders gesagt, ich werde zwar eingeladen und akzeptiert, aber nicht als Künstler, obwohl ich bereits vor fast 40 Jahren Kunstfilme, Kurzgeschichten und "eigenartige" Fotos gemacht habe. Ganz abgesehen von den Shows in Clubs mit allen möglichen Geräten und Mitteln. Doch die wenigsten kennen meine Vergangenheit, ausser sie suchen im Blog nach entsprechenden Hinweisen.
Doch mit meiner Forderung geht es nicht um meine Person, sondern um Künstler, die unter sich sein wollen, nicht ausbrechen können, aus ihrem Kreis. Viele KünstlerInnen sind sensibel und wollen aus diesem Grund einen Glaspalast. Für ihre Arbeit brauchen sie den RausBlick, aus einer geschützten Umgebung.
Künstler sind nicht nur gerne unter sich, sondern sie bewegen sich auch mit Vorliebe unter Berufskollegen, die sie bereits kennen. Ein Ausbruch ist oft nicht möglich oder nicht gesucht/gewünscht.
Wird z.B. eine Gruppenausstellung geplant, so kommen zuerst die Kunstschaffenden, die den einzelnen Mitgliedern bereits bekannt sind, zu einer Einladung. Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass einfach ein völlig unbekannter Künstler angefragt wird. Der Ausweis "Werke" reicht scheinbar nicht für einen solchen Schritt.
So frage ich mich immer mehr, ob eine solche Inzucht nicht Neues verhindert. Alles dreht sich im lokalen Kreis und die BesucherInnen der Ausstellungen werden im Prinzip um eine Erweiterung der Sichtweise betrogen.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Aussagen nicht auf Wohlwollen stossen wird, logisch. Doch die Zeit fordert einen Wandel der Denkweise, viel Salz in der KunstSuppe. In Olten findet sich ein grosses Fass. Für mich fast eine symbolische Entdeckung. Insbesondere, da es vor der Wohnung eines "offenen" Künstlers steht, der kompromisslos seinen Weg geht, auch mit Menschen, die kein Hochschuldiplom vorweisen (können).
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