Mittwoch, 19. Juli 2006

Blogger: Meinungen

Ich bekomme z.Z. jede Menge Mails und Kommentare, die mir eine anti-israelische Haltung vorwerfen, zum Teil mit massiven Drohungen und absolut unter der Gürtelline. auch die "andere Seite" hat sich schon gemeldet, aber keine Spur besser oder sachlicher. Ganz klar, Leutinnen und Leute, diese veröffentliche ich nicht.
Zu meiner Meinung will ich nur sagen, dass ich gegen jede Art von Krieg bin. Egal wer ihn beginnt oder wer was tut. Schliesslich leben wir doch 2006! Das es aber auch Blogger gibt, die sich nicht getrauen, eine kritische Haltung einzunehmen, bedrückt mich. Und wenn dann jemand sich äussert, dann nimmt er klar Stellung für Israel. Hier ein Beispiel: Freie Gedanken.

Soeben erreicht mich ein Mail, das auch auf obigen Artikel hinweist. Da heisst es unter anderem (alles sachlich und überlegt):
"... Glaub nur nicht, dass ich da keine Meinung habe, aber ich habe das Gefühl, dass es schlecht in meinen Blog passt. Aber irgendwie lässt mich das Thema trotzdem nicht los, es schwirrt ständig im Kopf rum und ich überlege, wo ich denn meine Wut rauslassen kann. Andererseits würde ich damit wohl ziemlich anecken, zumindest bei den Einen (den Pro-Israelis, Tschuldigung), was mich noch mehr überlegen lässt..."

Geht die Selbstzensur jetzt auch bei den Blogger los? Darf eine Bloggerin, ein Blogger nicht mehr schreiben, was er denkt? Muss alles fundiert sein, wenn einem permanent die (kurzfristigen) Probleme und Bilder vorgeführt werden?
Niemand ist ein Nazi, der sich gegen die herrschenden Zustände wendet. Mir fehlen langsam aber sicher einfach die Worte und ich werde mich wohl wieder den touristischen Berichte zuwenden. Diese scheinen auch mehr zu interessieren.


Tag(s): libanon israel blogger meinungen

2 Kommentare:

  1. Klar ist, dass man sich auf einem Blog mit seiner Meinung exponiert. Deshalb ist es empfehlenswert eher auf Fakten denn auf Wut und Emotionen zu setzen.

    Das mit der Selbstzensur verstehe ich ehrlichgesagt nicht. Ich sehe nicht, wieso es besonders mutig sein soll, sich kritisch über Israels Vorgehen zu äussern. Wenn man dies auf einer sachlichen Ebene tut, können daraus interessante Diskussionen entstehen.

    Wichtig ist, dass man sich nicht in die Kriegspropaganda der einen oder anderen Seite einspannen lässt.

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  2. Schreib du nur, was dir wichtig ist. Du sollst auch weiterhin deine Meinung vertreten - Meinungen sind Ansichten und wenn man die Perspektive wechselt, sieht alles plötzlich ganz anders aus
    meint anaximander von litart.twoday.net

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