Donnerstag, 27. Juli 2006

Neue Luzerner Zeitung - Blogger Stilmittel - Ironie



"Anonymes Lästern verfehlt Wirkung". Das ist die Headline für einen Artikel zum Thema Weblogs in der "Neue Luzerner Zeitung". Nach einer kurzen Einführung, was Blogs sind, lässt sich Ralf Mayer zur Bemerkung hinreisen, dass "Ironie ein beliebtes Stilmittel vieler Blogger" ist. Natürlich fehlt auch der übliche Hinweis auf "Tagebücher" nicht. An dieser Stelle frage ich mich (zum ersten Mal), ob Journalisten nicht auch Blogger sind, die ein Tagebuch führen. Sie schreiben jeden Tag was für z.B. eine Zeitung und dies wird dann in laufender Folge veröffentlicht. Nicht ganz so übersichtlich wie in Blogs, aber immerhin.
Dann geht Mayer auf die Suche nach "Aufsehen erregenden Blogs" und wird in Mitarbeiterblogs fündig. Da findet er die kritisierte Nelly Wenger (Zitat "abgefeuert vermutlich von Kaderleuten, die sich am Führungstil ihrer Chefin stossen").

Und dann meint er, dass die Blogs auf die Massenmedien angewiesen sind, da sie sonst kein Gewicht erhalten würden. Aber die "journalistische Sorgfaltspflicht" muss natürlich gewahrt werden, sagt Martin Künzi (Sekretariatsleiter beim Schweizer Presserat). Blogs sollen nur zitiert werden, wenn ihr Wahrzeitsgehalt auch überprüft wurde, was in der Regel schwierig ist.
Zu den Mitarbeiterbeschuldigungen meint die Migros-Sprecherin Martina Bosshard zur NLZ, sie würde die freie Meinungsäusserung unterstützen und eine "Intervention (sei) grundsätzlich nicht vorgesehen". Nur bei groben Verstössen gegen die Rechte der Migros schliesse "man eine Gegenwehr nicht aus". Und tatsächlich, so Mayer, verbreitet ein entlassener Migros-Mitarbeiter seit einigen Monaten Negativmeldungen über seinen ehemaligen Arbeitgeber. Als positives Beispiel erwähnt er dann den Blog, mitbegründet von Streickenden des Swissmetal-Werk im Berner Jura, der sogar "kürzlichen den Medienpreis Goldene Maus" erhalten hat.

Zum Schluss kommt er natürlich noch zum Thema Geld verdienen. Giuseppe Bartato von Verticum AG (kürzlich blog.ch gekauft), meint: "In der Schweiz kenne ich keinen Blogger, der nur vom Bloggen lebt".

Zeitungen leben auch nicht vom Bloggen, aber sie beachten diese immer mehr. Scheinbar sind doch einige zu "kostenlosen" Quellen geworden. Ganz nach dem Motto - "Web2.0, ich habs verstanden", oder so.


Tag(s): neue luzerner zeitung blogger mitarbeiterblog kultpavillon

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