Das Kunstmuseum Luzern eröffnet am 20. Mai 2011 die Ausstellung „Shanshui. Poesie ohne Worte? Landschaft in der chinesischen Gegenwartskunst“, die in Zusammenarbeit mit Ai Weiwei kuratiert worden ist und auch Werke von ihm zeigen wird. Anlässlich dieser bedeutenden Ausstellung chinesischer Gegenwartskunst in der Schweiz veranstaltet die Hochschule Luzern – Design & Kunst in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum am 21. Mai 2011 einen öffentlichen „Master-Talk“ mit Ai Weiwei und Uli Sigg.
Das Kunstmuseum und die Hochschule Luzern sind schockiert über die Verhaftung von Ai Weiwei durch die chinesischen Behörden und verurteilen diese scharf. Sie schliessen sich der Forderung kultureller Kreise und politischer Gremien an, dass der Künstler sofort aus der Haft zu entlassen sei. Im Falle einer Anklageerhebung muss er einen fairen Prozess nach rechtsstaatlichen Grundsätzen erhalten.
Der kulturelle Dialog, den die Schweiz und viele Schweizer Institutionen mit Partnern in China unterhalten, sollte jedoch keinesfalls, wie dies einzelne Kreise verlangen, eingestellt, sondern intensiviert werden. Nicht nur verleiht er der chinesischen Kultur und der politischen Entwicklung in China eine Öffentlichkeit im Westen, sondern er fördert im Besonderen das Wissen über China und das Verständnis von dessen Kultur, eine absolute Notwendigkeit angesichts der Bedeutung dieses Landes für die Zukunft unserer Welt.
Das Kunstmuseum Luzern und die Hochschule Luzern verfolgen die weitere Entwicklung und hoffen nach wie vor, dass sie Ai Weiwei Mitte Mai in Luzern willkommen heissen können. Sollte dies nicht möglich sein, wäre die Vernissage der Ausstellung „Shanshui“ am 20. Mai 2011 zwar nicht gefährdet, aber überschattet von der Abwesenheit des Ko-Kurators Ai Weiwei. Auch der öffentliche Mastertalk vom 21. Mai wird in jedem Fall mit Ai Weiwei im Zentrum – als Redner oder als Thema – stattfinden.
13. April 2011
für das Kunstmuseum Luzern Peter Fischer, Direktor
für die HS Luzern - Design & Kunst Prof. Dr. Gabriela Christen, Direktorin
Geht an:
- Chinesische Botschaft, Bern
- Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, EDA
- Bundesamt für Kultur
- Pro Helvetia
- Suisseculture
- Medien
- weitere interessierte Kreise
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